2390 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften etc. Stand des A.-K. am 30./6. 1914 ist daher M. 1 455 000, wie oben spezif. Die Schaffung weiterer priv. Vorz.-Aktien aus den vorhandenen Vorz.-Aktien ist nach den Beschlüssen der ordentl. Gen.-Vers. v. 27 /6. 1914 durch Zuzahl. von 20 % bis zum 15 /10. 1914 möglich. Die privilegierten Vorz.-Aktien erhalten von dem Reingewinn mit dem Rechte auf Nachforderung eine Vorz.-Div. von 8 % vorweg vom 1./7. 1913 ab, dann erhalten die Vorz.-Aktien eine Div. von 4 % mit dem Rechte auf Nachforderung seit 1./7. 1913; der dann verbleibende Rest des Reingewinns wird unter sämtl. Aktien gleichmässig verteilt. Sobald die Vorz.-Aktionäre in 5 aufeinander folgenden Jahren eine Div. von mind. 5 % jährl. erhalten haben, erlischt das Vorrecht der privilegierten Vorz.-Aktien hinsichtlich der Div. Bei einer Liquid. der Ges. erhalten die privilegierten Vorz.-Aktien vorweg vor den Vorz.-Aktien 65 % des Nennbetrages; alsdann erhalten die Vorz.-Aktien 40 % des Nenn- betrages. Der Rest der Liquid.-Masse wird gleichmässig verteilt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Aktionärkto 6802, Aktionär-Zuzahl.-Kto 33 755, Bankguth. 7944, Kassa 17 260, Effekten 680, Warenbestände 4430, Debit. 4644, Pflanzung Saluafata: Land 263 500, Gebäude 59 593, Kuli-Kto 55 415, Inventar 27 878, Pflanz.-Anlage 1 229 255, Feldbahn 30 295, Bureaueinricht. 1, schwimmende Geldüberweisung. 6400, do. Kaut- schukvorräte 20 503, Verlust 291 413. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kredit. in Berlin einschl. Aktionärzs. 52 480, do. in Samoa 7292. Sa. M. 2 059 772. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 105 243, Berliner Verwalt.-Kosten 15 496, Stempelkosten 4909, Darlehns-Zs. 2110, Kautschukerntekosten 68 734, Bau-Zs. 708, Gehälter in Samoa 29 237, Löhne, Verpfleg. u. Anwerbung der Arb. 51 577, Krankenpflege 10.400, Transportkosten auf Samoa 14 679, Geschäfts-Unk., Reisen, Versich. etc. 12 683, Pacht- Wegebau u. Gebäude-Unk. 9079, Inspektionsreisekosten 3920, Abschreib. 24 912, ausserordentl. do. 145 789. – Kredit: Erlös aus Kautschuk 38 361, schwimmender do. 20 503, Gewinn an Vieh 3416, Entnahme aus Res. f. a. o. Abschreib. 145 789, Bilanz-Verlust 291 413. Sa. M. 499 484. Dividenden: Siehe oben. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Rich. Hindorf, Stellv. Friedr. Wandres. Prokuristen: W. Linberger, O. Zimmermann, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. G. C. J. Tönnies, vor Garding; Stellv. Justizrat Kolsen. Berlin; Carl Birgfeld, Hamburg; Dir. Heinr. Gremmler, Berlin; Hauptmann d. R. u. Rittergutsbes. Quehl, Dominium Gustau; Oberst a. D. Freih. Hans von Salmuth, Karlsruhe; Dr. Georg Schmidt, Charlottenburg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Bank-Kto: Deutsche Bank, Depositenkasse C, Bank f. Handel u. Ind. Dep.-Kasse L. Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Victoria“ in Berlin, W. 15, Kurfürstendamm 52, mit Zweigniederlass. in Victoria, Kamerun, und 26 Faktoreien. Infolge des Krieges ist die Ges. vom Minister für Handel u. Gew. von der Verpflicht. zur Aufstell. u. Vorleg. der Bilanzen u. der Gewinn- u. der Verlustrechnungen sowie der Geschäfts- berichte für 1914, 1915–1918 und von der Abhaltung der G.-V. befreit worden. Gegründet: 21./1. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Zweck: Erwerb u. Verwertung von Grundbesitz im deutschen Schutzgebiete von Kamerun sowie Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft daselbst u. aller damit in Verbindung stehenden gewerbl. Unternehm. u. Handelsgeschäfte. Die Ges. übernahm von Dr. Max. Esser zu Berlin ca. 7000 ha u. von dem Bergwerksbes. Sholto Douglas zu Berlin ca. 3000 ha (zus. 10 745 ha) des am Kamerunberge bei Victoria im deutschen Schutzgebiete von Kamerun gelegenen Geländes nebst allen Zubehörungen und Beständen. Hierfür wurden dem Dr. Max. Esser M. 130 000, dem Bergwerksbes. Sholto Douglas M. 30 000 vergütet. Die G.-V. v. 23./5. 1903 beschloss Erwerb der Pflanzungs-Ges. Soppo G. m. b. H., deren Kapital aus M. 400 000 Anteilen bestand. Zum Erwerb dieser Anteile und Ablösung eines Vorschusses von M. 100 000 wurde das A.-K. der „Victoriaé um M. 500 000 erhöht (siehe unten). 1904 Erwerb der 3 etwa 4000 ha Land umfassenden und mit rund 400 000 Kakaobäumen bestandenen Plantagen Bolifamba, Molyko u. Lisoka, zu welchem Zwecke M. 1 500 000 Aktien ausgegeben wurden (siehe unten). 1902 –1913 wurden 3040, 5822, 10 665, 9622, 10 850, 13 249, 19 014, 26 008, 27 829, 24 312, 31 015, 31 165 Säcke Kakao à 50 kg auf den Markt gebracht. Die Kakaokulturen umfassen z. Z. bei der Victoria-Pflanzung 6193 ha. Mit Rücksicht auf grössere Anlagen in Olpalmkulturen wurde 1910 xvon einer Erweiterung der Kakaobestände abgesehen. Die Anzahl der wildwachsenden OÖOlpalmen, die über das ganze Pflanzungsgebiet verteilt sind, wird auf etwa 220 000 Bäume geschätzt, von denen die Hälfte fruchttragend sein dürfte. Das Palmölwerk produzierte 1913 137 Fass Öl zu je 600 kg, sowie 1238 Säcke Palmkerne zu je 60 kg. Die Ges. wird der Olpalmkultur für die Folge erhöhte Aufmerksamkeit zuwenden. 1910 wurden neugepflanzt: Olpalmen als Zwischenkultur mit Kakao, Kautschuk u. Planten 308.37 ha. Zum erstenmal wurde 1910 ein grösserer Zapfversuch an den älteren Gummi- bäumen unternommen. Das Ergebnis war 1274.57 kg Gummi tadelloser Qualität, dann 1911 1274 kg, 1912 3335 kg, 1913 2835 kg. An verschiedenen Kautschukbeständen sind auf der Pflanzung vorhanden: 414 ha. An Plantenkulturen besitzt die Ges. 125.88 ha. Die gewonnenen Früchte dienen ausschliesslich zur Arbeiterernährung.