Gewerkschaften. 2403 Liquidations-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 6834, Saldo 42 784. – Kredit: Vortrag 14 345, Miete, Zs. u. sonst. Einnahmen 35 273. Sa. M. 49 619. Dividenden 1898–1904: 0, 0, 0, 0, 10, 0, 9 %. Liquidator: C. Lauroesch. Aufsichtsrat: (4) Vors. Emil Rehders, Dr. Curt Wahl, Geh. Justizrat Dr. Esser, Curt Erich. Zahlstelle: Berlin: Deutsch-Asiatische Bank. Bemerkung: Die Ges. hat die Eigenschaft einer deutschen A.-G. und unterwirft sich für alle ihre inneren Verhältnisse ausdrücklich dem Allg. Deutschen H.-G.-B. event. dem im Deutschen Reiche geltenden B. G.-B. ― Cewerkschaften. Mansfeldsche Kupferschiefer bauende Gewerkschaft in Eisleben. Gegründet: Die ältesten Nachrichten über den Mansfeldschen Bergbau reichen zurück bis ins 12. Jahrh., sind aber sehr mangelhaft. Nach Spangenberg (Mansfeldsche Chronik, Eisleben 1572) soll im Jahre 1199 bei Hettstedt an der Stelle, wo später die Ortschaft Kupferberg erbaut wurde, die erste Gewinnung von Kupferschiefer durch 2 Bergleute (Nappian und Neucke) stattgefunden und später die Erbauung des Hettstedter Schlosses durch die Grafen von Arnstein, sowie die Entstehung der Stadt Hettstedt selbst veranlasst haben. Nach anderen Nachrichten von Franke (Historie der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1723) sollen die Grafen von Mansfeld zuerst im Jahre 1215 vom Kaiser Friedrich II. mit dem Bergbau beliehen sein. Dagegen behaupten andere Chronisten, wie Gmelin, dass die erste Beleihung dieser Grafen mit dem Bergbau erst im Jahre 1364 unter Kaiser Karl IV. und zwar innerhalb der sogenannten kaiserlichen Berggrenze erfolgt sei. Die Mansfeldsche Kupferschiefer bauende Gewerkschaft wurde im Jahre 1851 durch Konsolidation der vor- herigen Silber-Kreuz-Kupferkammer-Ober- u. Mittelhütteschen Gewerkschaften gebildet. Zweck: I1. Erwerb u. Ausbeutung von Bergwerkseigentum jeder Art, sowie Herstellung u. Erwerb von Anlagen u. der Betrieb von Unternehmungen, welche die Ausnutzung dieses Bergwerkseigentums u. die Verwertung seiner oder fremder Erzeugnisse in rohem oder bearbeitetem Zustande bezwecken, 2. Beteilig. bei Anlagen u. Unternehmungen dieser Art oder Pachtung von solchen, 3. die Verwaltung u. Verwertung des der Gewerkschaft sonst gehörigen oder von ihr noch zu erwerbenden beweglichen u. unbeweglichen Eigentums. Neue Satzung v. 23./5. 1911, bestätigt am 23./9. 1911. Der Besitz besteht aus: A. dem Kupferschieferbergbau u. Hüttenbetrieb mit 8 Förderschachtanlagen, 4 Rohhütten, mit Kupferschlackenstein-Erzeugung, 2 Röstanstalten mit Schwefelsäurefabriken, 2 Spurhütten, 1 Entsilberungsanstalt, 2 Kupferraffinierhütten, 1 Anlage zur Gewinnung von Schwefel- Molybdän, 4 elektr. Zentralen, 1 Maschinenwerkstatt mit Eisengiesserei, der Werksbahn in Schmal- u. Normalspur von insgesamt 106 km Betriebslänge. B. den Kupfer- u. Messingwalzwerken a) bei Hettstedt (Südharz), b) in Rothenburg a. S. u. c) bei Eberswalde Kreis Oberbarnim. C. dem Kalisalzbergbau mit 5 Förderschachtanlagen u. 2 Chlorkalium- u. Bromfabriken. D. dem Steinkohlenbergbau in Westfalen: a) auf Zeche Mansfeld bei Langendreer i. W. mit 4 Förderschachtanlagen, 1 Koksanstalt u. eine Anlage zur Gewinnung von Kokerei- Nebenerzeugnissen; b) auf Zeche Sachsen (besond. Gewerkschaft) in Heessen bei Hamm i. W. mit einer Doppelschachtanlage u. einer Dampfziegelei u. einer Chamottefabrik i. Eisleben. E. der Dampfziegelei in Wansleben (Bez. Halle a. S.). F. dem Grundbesitz von rund 20 000 preuss. Morgen Forsten bei Wippra u. Bräunrode am Harz, rund 12 000 Morgen Ländereien im Mansfelder Bezirk, rund 800 Morgen bei Hñamm i. W. u. 780 Hausgrundstücken. Ausserdem G. der Beteilig. an einer Anzahl anderer industrieller Unternehm. Die Arbeiterzahl einschl. der westfälischen Zechen betrug Schluss 1918 etwa 23700 Köpfe. Die Abschreib. auf Anlage-Kti betrugen 1913 M. 5 067 031, 1914 M. 5 818 426, 1915 M. 10 419 311, 1916 M. 10 685 722, 1917 M. 9 032 706, 1918 M. 6 625 401. Anfang 1918 erweiterte die Gew. ihren Besitz an Kupferschieferfeldern um rund 180 Mill. qm durch Ankauf von Bergwerken im Harz u. im Herzogtum Anhalt. Durch Erwerb der Aktien der Franz, Bahner Akt.-Ges., Silberwarenfabrik in Düsseldorf ist die Gew. zur Weiterverarbeitung ihres Feinsilbers in eigenem Betriebe übergegangen. Mit Zustimmung der a. o. Gew.-Vers. v. 23./12. 1918 sind die schwarzburgische Domäne und das Hörningsche Rittergut in Volkstedt bei Eisleben erworben worden. Der Erwerb dieser Güter war die Folge der vergleichsweisen Beilegung verschiedener von den bisherigen Gutseigentümern gegen die Gewerkschaft geführten Bergschädenpronkesse. 151*