Gewerkschaften. 2413 Gewerkschaft Dorstfeld in Dortmund. Die Gew.-Vers. v. 29./3. 1916 beschloss, den Grubenvorstand zu ermächtigen, das gesamte Vermögen der Gewerkschaft an die Essener Steinkohlenbergwerke zu verkaufen. Für jeden Kux Dorstfeld wurden M. 6000 neue Aktien der Essener Steinkohlenbergwerke, vom 1./1. 1916 an div. ber., und ausserdem M. 6000 in bar geboten. Von dieser Ermächtigung hat der Grubenvorstand bisher keinen Gebrauch gemacht. Bis auf 6 Stücke gingen jedoch sämtliche Kuxe freibändig an die Essener Steinkohlenbergwerke über. Die Fusion der Gew. Dorstfeld mit den Essener Steinkohlenbergwerken ist noch nicht eingeleitet. Die Gew. bleibt bis zur Durchführung selbständig. An der Lage der Obligationäre von Dorstfeld, an der Verzinsung, Auslos. u. Rückzahl. wird auch durch eine Verschmelz. nichts ge- aändert; die Pflichten gingen auf die Erwerberin in allen Fällen über. Gegründet: 20./10. 1868; eingetr. 20./8. 1901. *. Zweck: Bergmännische Ausbeutung des Bergwerkseigentums der Gew. u. Herstellung aller Anlagen u. Durchführung aller Unternehmungen, die der Ausnutzung des Bergwerks- besitzes u. der Verwertung seiner Produkte dienen. – Die Berechtsame der Gew., auch auf Eisenstein u. Schwefelerz verliehen, umfasst 13 Gas- u. Gasflammkohle sowie Fett- u. Mager- kohle bergende Geviertfelder in den Gemeinden Dorstfeld, Marten, Huckarde, Rahm, Wischlingen, Oespel, Eichlinghofen, Barop u. Dortmund (Kr. Dortmund u. Hoerde), in einer Ausdehnung von 10638 217 qm in streichender Länge von 3400 mu. querschlägiger Breite von 4000 m. Inner- halb des Feldes ist die Gas- u. Gasflammkohlenpartie mit 7 bauwürdigen Flözen, die Fett- kohlenpartie mit 21 bauwürdigen Flözen und die Magerkohlenpartie mit 3 bauwürdigen Flözen aufgeschlossen. Die auf diesen Flözen noch anstehenden Kohlen sind auf über 200 000 000 t geschätzt. Das Feld wird gegenwärtig mit 2 Tiefbauanlagen, darunter 4 Doppelschächte, aus- gebeutet. Eine dritte Tiefbauanlage mit 1 Doppelschacht ist gegen wärtig im Abteufen begriffen. Die Schächte I/IV bauen die Gaskohlenflöze auf 1 Sohle, die Fettkohlenflöze auf 1 Sohle, die Schächte II/III bauen die Fettkohlenflöze auf 2 Sohlen. Die Gew.-Vers. v. 6./5. 1912 genehmigte einen mit dem Eisen- u. Stahlwerk Hoesch (Zeche Westphalia) abgeschlossenen Vertrag über den Austausch von Feldesteilen. Auf Schacht I/IV befinden sich 80 Koksöfen, auf Schacht II/III 135 Koksöfen, beide Schächte haben Teer-, Ammoniak- u. Benzolfabriken. Auf Schacht IIV ist eine elektr. Centrale mit 2 Turbo-Generatoren von 1800 u. 2400 Kw. in Betrieb. 1911 Errichtung einer Gasanstalt, welche Gas an die Stadt Dortmund liefert. Der Grundbesitz beträgt 264 ha 97 a 58 qm mit 40 Beamten- u. 502 Arbeiterwohnhäusern, enthalten zus. 991 Wohnungen. Bahnanschluss: Dortmunderfeld. Die Gew. ist bei der Dorstfelder Dampfziegelei mit M. 40 000 beteiligt. Erhöh. der Aktivkonten 1909–1915 um M. 602 131, 410 353, 624 666, 1 059 074, 2 978 300, 2 074 787, 2 190 440. Die Gew. ist bei der Rhein.-Westf. Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim (Ruhr) mit M. 10 000 St.-Einlage und einem Anteil von 2 % an etwa 275 Maximalfeldern mit M. 700 000 beteiligt, im ganzen sind hierauf M. 748 600 eingezahlt. An der Deutschen Teerprodukten-Vereinig. G. m. b. H. in Essen hat die Gew. einen Anteil von M. 1500 mit 25 % Einzahlung, Kohlen-Syndikat M. 25 200, Ammoniak-Vereinigung M. 6200, Deutsche Benzol.-Ver. M. 1000. Produktion: 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916– 1913 Kohlenförderung. t 706 579 680 850 660 664 723 281 859 619 709 288 591 186 nicht Koks. . t 190 964 250 580 256 973 279 628 293 655 177 797 223 125 ver- Belegschaft Mann 3 138 3 141 30936 0 . öffent- Ausbeute pro Kux M. 300 300 300 350 400 200 — licht, da seit 1916 der Betrieb gemeinschaftlich mit demjenigen der Essener Steinkohlenbergwerke geführt wird. Die Fabrik lieferte 1915: 1653 t schwefelsaures Ammoniak, 1605 t Ammoniak- wasser, 1442 t Benzol, 244 t Toluol, 4306 t Teerpech, 1229 t Kreosotöl, 1214 t Anthrazenöl, 144 t Solvent-Naphtha, 137 t Xylol, 1179 t Naphtalin. Beteiligung im Kohlen-Syndikat für Kohlen 840 000 t, für Koks 366 580 t. Kuxe: Anzahl derselben 1000; Umschreibungsstelle: die Gew. Hypoth.-Anleihe von 1905: M. 10 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 102 % Stücke (Nr. 1–10 000), auf Namen der Deutschen Bank in Berlin als Pfandhalterin und durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Auslos. von mind. M. 200 000 vor dem 15./3. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Zugunsten der Anleihe ist für die Deutsche Bank eine Sicherungs-Hypoth. von M. 10 000 000 zuzügl. Zs., Kosten u. Agio auf den Besitz der Gew. an 1. Stelle eingetragen. Bis zur völligen Tilg. dieser Anleihe darf die Gew. keiner wei- teren Anleihe ein besseres Recht zugestehen, somit wohl aber eine gleiche Sicherung. Zahlstellen: Gew.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Frist. Die Anleihe diente zur Ablösung des Ende März 1905 auf 1./10. 1905 gekünd. Restes (M. 5 640 000) der 4½ % Anleihe von 1901, sowie zur Abstoss. schwebender Schulden. Auf M. 4 000 000 der neuen Anleihe erfolgte am 10./8. zu 101 % zuzügl. Stück-Zs. ab 1./7. 1905 und½ Schlussnotenstempel Barzeichnung. In Umlauf Ende 1918 M. 8 200 000. Kurs in Berlin Ende 1905–1918: 100.50, 97.75, 94, 95.10, 97, 95, 91, 89.75, 89, 90*, –, 86, –, 92* %. Zugelassen Aug. 1905; erster Kurs 15./8. 1905: 101.10 %. Hypoth.-Anleihe von 1909: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. Gew.-Beschl. v. 28./12. 1908, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./7. u. 2./1. Tilg.