― Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 161 eigenen Bahnhofes Neustrelitz, östlich der Staatsbahn, umzugestalten und das Unternehmen auf den Bau und Betrieb einer von Neustrelitz über Thurow und Rödlin nach Blankensee führenden Nebeneisenbahn (Länge 14 km) mit einem eigenen Bahnhof in Blankensee aus- zudehnen und bewilligte zur Bestreitung der Baukosten, Beschaffung weiterer Betriebs- mittel, Ablösung der 5½ % Anleihe von M. 250 000 und zur Beseitigung der schwebenden Schuld, die Ausgabe von M. 1 000 000 in 4 % Oblig. und M. 611 000 in Prior.-St.-Aktien (siehe unten). Die Meckl. Konz. zu diesen Erweiterungsbauten (Kosten inkl. Betriebsmittel ca. H. 1 300 000) wurde 24./5. 1907 erteilt u. der Bau Dez. 1907 vollendet; Betriebseröffn. 15./12. 1907. Die Bahn besitzt jetzt also eine einheitliche Linie von ca. 102,64 Km (siehe oben). Die Bahn soll von Mirow nach dem Müritzsee ausgedehnt werden. Im ganzen sind vorhanden 10 Lokomotiven u. 135 Wagen mit 279 Achsen. Von den Güterwagen sind 106 in den Staatsbahnwagenverband eingestellt worden, so dass nur 14 Güterwagen im eigenen Betriebe verblieben sind. Die Dauer der Ges. ist nicht beschränkt, doch steht der Landesregierung dase Recht zu, die Eisenbahn nach Ablauf von 30 Jahren, vom Tage der Betriebseröffnung an gerechnet oder auch später nach einer in beiden Fällen ein Jahr vorher zu bewirkenden Ankündigung käuflich zu erwerben. Als Kaufpreis zahlt dieselbe nach ihrer Wahl entweder den 25 fachen Betrag des Reinertrages, welcher im Durchschnitt der letzten der Ankündigung voraufgegangenen 5 Betriebsjahre aufgekommen ist, oder sie ersetzt das für die Bahn ver- wendete Anlagekapital. Die zum 8./12. 1917 einberufene a. o. G.-V. sollte über die Ausdehnung des Unternehmens Beschluss fassen u. zwar durch den Bau u. Betrieb einer normalspurigen Zweigbahn von Mirow nach dem Müritzsee. Gleichzeitig beantragte die Verwalt., die bis- herigen St.-Aktien Lit. B Nr. 1–1356 vom 1./4. 1924 ab mit einem jährl. Gewinnanteil von 4 % anstatt wie bisher von 3 % auszustatten, wogegen die Mecklenburg. Landesregierung das ihr zustehende Erwerbsrecht nicht vor dem 1./4. 1928 ausübt. Es betrugen die Einnahmen und Ausgaben des gesamten Unternehmens: Einnahmen Ausgaben Überschuss 19070 99. 418 420 197 421 220 999 1908/09. . . . „ 484 738 236 244 248 493 1909/10 . 541 551 250 200 291 351 1910/11 615 236 288 053 327 183 ..... „ 725 427 344 791 380 636 1912/13 „%% 795 196 379 069 416 126 19 1 1eE6.. 813 316 432 735 380 581 197%%% 829 860 415 612 414 247 1915/16 . . . . „ 750 883 460 190 290 692 1916/17. .. „ 909 759 505 258 404 501 1917/18 . . 3993 330 697 991 695 844 1918/19 . . . .„ 1 671 664 1 097 546 574 118 Kapital: M. 4 867 000 in 2291 Prior.-St.-Aktien (Nr. 1–2291), 1220 St.-Aktien Lit. 4 (1–1220) u. 1356 St.-Aktien Lit. B (1–1356), sämtlich à M. 1000. Wegen Div.-Zahlung siehe unten bei Gewinn-Verteilung. Im Falle der Auflösung der Ges. wird zunächst das Kapital der Prior.-St.-Aktien, sodann das Kapital der St.-Aktien Lit. A und endlich dasjenige der St.-Aktien Lit. B zurückgezahlt. Ein etwaiger Überschuss wird gleichmässig auf das ganze A.-K. verteilt. Urspr. A.-K. M. 956 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./2. 1893 behufs Aufnahme der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn-Ges. im Wege der Verschmelzung auf zus. M. 3 056 000, nochmals erhöht lt. G.-V. v. 17./12. 1906 um M. 611 000 in 611 Prior.-St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907, übernommen von C. H. Kretzechmar in Berlin zu pari, angeboten den alten Aktionären zu 104 %. Die a. o. G.-V. v. 10./3. 1910 beschloss die Ausdehnung des Unternehmens auf den Bau u. Betrieb einer vollspurigen Zweiglinie von Thurow bis Feldberg. Zur Deckung der Baukosten der neuen Linien wurde die Ausgabe M. 260 000 neuer Prior.-St.-Aktien, sowie von M. 600 000 neuer St.-Aktien Buchstabe A u. M. 340 000 neuer St.-Aktien Buchstabe B genehmigt. Die M. 260 000 Prior.-St.-Aktien übernahm die Firma C. H. Kretzschmar, die M. 600 000 St.-Aktien Lit. A der Bauunternehmer (die Mitteldeutsche Eisenbahn-Bau- gesellschaft m. b. H.) u. Interessenten in Feldberg u. Neustrelitz, die M. 340 000 Aktien Lit. B die Mecklenburg-Strelitzsche Regierung; alle Sorten zu pari ohne Spesen für die Eisen- bahn-Ges. Weiter wurde beschlossen, die Verzichtleistung der bisherigen Vors.-Aktien auf eine Mehr-Div. für das Geschäftsjahr 1909/10 nach Zahlung des Div.-Rückstandes für 1901/02 u. 1902/03 sowie die Erhöhung der Grund-Div. der St.-Aktien Buchstabe A von 3 % auf 4 % unter Verzichtleistung der bisher bestehenden St.-Aktien Buchstabe A auf Nachrahl. der satzungsgemässen Div.-Rückstände (M. 178 500) bis einschl. 31./3. 1904. Die 1356 St.-Aktien B verzichteten bis 1./4. 1916 auf Div. Siehe auch unten bei Gewinn-Verteil. Anleihen: I. M. 550 000 in 4 % (früher 4½ %) Oblig., Stücke Lit. A–C à M. 1000, 500 u. 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 in längstens 52 Jahren durch jährl. Auslos. von ½ % im Aug./Sept. auf 2./1. Verstärkte resp. totale Tilg. mit 3 monat. Kündigung zulässig. Zahlstelle: Schwerin: Meckl. Hypoth.- und Wechselbank. Verj. der Coup. 4 J. (F). Getilgt bis 1./4. 1919 M. 82 500. II. M. 1 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. lt. Meckl. Priv. v. 25./5. 1907, rückzahlbar zu pari. 600 Stücke à M. 1000, 600 à M. 500 u. 500 à M. 200, lautend auf den Inhaber. Zs. 2./1. u. Handbuch der Deutschen Aktien- Gesellechaften 1919/1920. II. 11 .