Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 269 lage mit Nebenproduktengewinnung von Teer, Tieftemperaturteer und schwefelsaurem Am- moniak. Das Stahlwerk ist eine Anlage mit 3 basischen Martinöfen von je 30 t Chargen- gewicht. Im Walzwerk dienen dem Betrieb 3 Gas-Stossöfen und 29 Gas-Blechwärmeöfen, 2 Kistenglühöfen, 2 Vorwalzwerke mit 4 Walzgerüsten, 3 Doppelwalzenstrassen mit 12 Walz- und 2 Dressiergerüsten. Zahl der Motore auf beiden Werken insgesamt St. 82 mit 2723 Kw. Die Ges. besitzt ein Dressierwalzwerk sowie weiter eine mechanische Werkstatt, eine Schmiede und Schlosserei. In der Gasanlage sind 6 Generatoren mit sämtl. Maschinen und Apparaten für die Nebengewinnung in Betrieb. Es arbeiten dort 10 Motore mit 230 Kw. Für den benötigten Dampf für den Generatorenbetrieb sind 5 Dampfkessel mit Gas resp. Abhitzefeuerung angelegt. Eine moderne Generatorenanlage, um Ö1 aus Teer zu gewinnen, für welche die Mittel in Höhe von 3 000 000 M. bereitstehen, ist im Bau begriffen. Der Grundbesitz, auf dem sich die Werksanlagen etc. befinden, beträgt 8 ha 28 a 99 qm — davon 1 ha 30 a bebaut. Anschlussgeleise von ca. 380 m Länge vorhanden. Ausserdem hat die Ges. Grundbesitz von 1 ha 23 qm ca. 300 m vom Werk entfernt in der Gemeinde Menglinghausen. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1915/16 und 1916/17 zus. M. 1 367 935 spez. für den Bau einer neuen Generatoren- bezw. Nebengewinnungsanlage. Zugänge 1917/18 u. 1918/19: M. 79 894, 93 000. Umsatz 1907/08–1918/19: M. 3 060 234, 3 378 183, 4 259 604, 4 850 046, 4 744 682, 5 189 821, 3 441 250, 2 817 650, 5 998 511, 7 919 602, 8 678 389, 6 943 210. Arb.-Zahl ca. 431. Der Kriegszustand verhinderte 1914/15 die volle Ausnutzung des Betriebes. Nach M. 187 440 Abschreib. stieg 1914/15 der Fehlbetrag auf M. 172 612, der aus dem R.-F. Deckung fand. 1915/16–1917/18 war die Ges. gut beschäftigt (Reingewinne M. 665 650 bezw. 868 968 bezw. 960 988). 1918/19 auf M. 367 763 zurückgegangen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, sämtlich gleichberechtigt. Urspr. A.-K. M. 350 000, erhöht lt. G.-V. v. 19./3. 1889 um M. 400 000 u. lt. G.-V. v. 28./8. 1889 um M. 250 000 auf M. 1 000 000, in Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 30./6. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 500 000) durch Zusammen- legung der Aktien in Verhältnis 2: 1 und Ausgabe von 6 % Vorz.-Aktien in Höhe von M. 1 000 000, welche die Unnaer Bank zu 100 % übernommen u. den Aktionären zu 106 % derart angeboten, dass diese gegen Rückgabe von 2 alten Aktien und Zuzahlung von M. 1120 bar M. 2000 neue Vorz.-Aktien beziehen konnten. Der durch die Zus. legung erzielte Buchgewinn von M. 500 000 diente zur Beseitigung des Fehlbetrages in dieser Höhe am 30./6. 1905 einschl. Abschreib. Die der Ges. durch die Ausgabe der Vorz.-Aktien zu- geflossenen neuen Mittel wurden mit M. 600 000 zur Errichtung eines Martinwerkes u. der Rest zum Ausbau der bestehenden Walzenstrassen verwandt. Von dem Bezugsrecht auf Vorz.-Aktien haben 305 Aktionär Gebrauch gemacht, welche mithin 610 Prior.- Aktien für 305 zus. gelegte St.-Aktien und die Zuzahlung erhalten haben. Die so in den Besitz der Ges. gelangten 305 St.-Aktien wurden lt. G.-V. v. 30./6. 1905 bzw. 30./11. 1906 eingezogen und vernichtet. A.-K. also von 1905–1909 M. 1 250 000 in 195 abgest. St.- u. 1055 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die G.-V. v. 30./10. 1909 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 130 000, also auf M. 1 120 000 durch Zus. legung der vorhandenen M. 195 000 St.-Aktien 3:1; die gleiche G.-V. beschloss die St.-Aktien mit den Vorz.-Aktien gleich- zustellen; A.-K. also 1909–1911 M. 1 120 000 in 1120 gleichber. Aktien. Der so buchmässig freigewordene Betrag von M. 130 000 abz. Kosten wurde zu Abschreib. verwandt. Die a. o. G.-V. v. 13./4. 1911 beschloss zur Tilg. von Bankschulden u. zur Stärkung der Betriebsmittel Erhöh. des A.-K. um M. 880 000 (also auf M. 2 000 000) in 880 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von einem Konsort. (Commerz- u. Disconto-Bank etc.) zu 140 %, angeboten M. 672 000 den alten Aktionären 5: 3 vom 4.–15./5. 1911 zu 145 %. Agio mit M. 298 000 in R.-F. Behufs Neuanlagen beschloss die G.-V. v. 1./7. 1913 weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Konsort. zu 107.50 %, angeboten den alten Aktionären im Okt.-Nov. §Ä% Hypoth.: M. 67 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., mind. 5 % z. Ern.-F., bis 10 % des A.-K., event. besond. Rückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div. an Aktien, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von je M. 1000 an jedes Mitgl. u. von M. 2000 für den Vors.), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Grundstücke 185 748, Wohnhäuser 135 193, Nebenge- winnungsanlage 424 608, Stahlwerks-Anlage 273 468, Walzwerks-Anlage 702 835, Glüherei, Verbleierei, Transformatoren, Bahnanschluss etc. 1, Mobil., Utensil., Fuhrwerk 1, Stahlwerks- Bestände 160 379, Walzwerks- do. 183 013, Avalakzepte 15000, Kassa 454, Giroguth. 15 297, Postscheckguth. 246, Neubau 77 758, Effekten-Kriegsanleihe 621 000, Debit.: in lauf. Rechn. 742 205, do. Anzahl auf Neubauten 1 588 464. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Ern.-F. 300 000, unerhob. Anleihe u. Zs.-Coup. 1022, do. Div. 1930, Rückstell. für Vorz.-Div. 48 840, Löhne, Rest Juni 1919 86 761, Avale 15 000, Unterst.-Kto 37, Hypoth.-Kto 67 000, Rückl. für Kriegsgewinnsteuer, Rest 1917/18 11 793, Kredit. in lauf. Rechn. 925 531, 0 180 000, Tant. an A.-R. 24 776, a. o. R.-F. 162 987. Sa. M. 5 125 679. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anleihezs. 1012, Unfallbeiträge 17 881, Arb.-Kassen- beiträge 13 527, Angestelltenversich. 4503, Beamten-Lebensversich. 3116, Steuern 271 589, Kriegsliebesdienst 35 076, Verwaltungskosten 64 839, Verwaltungsrat 7000, Kursverlust an