= Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Dividenden 1906/07–1918/19: 12, 6, 4, 8, 10, 12, 10, 0, 12, 19, 20, 20, 10 Direktion: Adolf Schumacher, Ing. Adolf Klein. Prokuristen: Max Ihlefeld, Ob.-Ing. Viktor Demmer. Aufsichtsrat: Vors. Ing. Jakob Kreutz, Siegen; Stellv. Bankier Dr. Otto Jeidels, Berlin; Ing. Paul Capito, Düsseldorf; Dr. Carl Wendt, Dr. Bruno Bruhn, Dir. Fritz Coutelle, Essen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co., Akt.-Ges., Berlin NW. 40, Roonstr. 2. Gegründet: 23./3. 1912 mit Wirkung ab 1./10. 1911; eingetr. 6./5. 1912. Übernahme des in Berlin unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. betriebenen Handelsgeschäftes nebst dem in Oranienburg belegenen Hüttenwerke mit den dazu gehörigen Grundstücken, Gebäuden, Masch., Anlagen, Utensil., Material., Beständen, Kassa, ausstehenden Forder. u. Wechseln für zus. M. 4 819 189. Nach Abzug der übernommenen Passiven in Höhe von M. 823 189 von den eingebrachten Werten verblieben M. 3 996 000, für die die einbringende Firma 3996 Stück Aktien zum Nennbetrag erhielt. Gründung siehe dieses Handb. 1914/15. Anfangs 1919 Erwerb des Hauses Roonstr. 2 in Berlin für M. 583 800 für das Zentralbüro der Ges. Zweck: Herstell. u. Verwert. von Metallen, Metallsalzen u. Metallegierungen aus Erzen, Zwischenprodukten u. Industrierückständen, insbes. Übernahme u. Fortführung des diesen Zwecken dienenden, bisher unter der Firma C. Wilh. Kayser & Co. in Berlin u. Oranien- burg betriebenen Hüttenwerks. Der in Oranienburg belegene Grundbesitz der Ges. umfasst zurzeit 18 ha 29 a 15 qm, von denen 1 ha 29 a 92.73 aqm von den Fabrik- u. Verwalt.- Gebäuden gedeckt werden. In Berlin befindet sich nur das Kontor. Das im J. 1906/07 erbaute Werk in Oranienburg dient zur Herstell. von Metallen u. Verwert. von Industrie- rückständen u. zerfällt in zwei Teile, u. zwar in eine Kupferhütte u. eine Blei-Zinnhütte. In beiden Abteilungen wird das Material in Schachtöfen niedergeschmolzen u. in Flamm- öfen raffiniert. In der Kupferhütte wird es sodann in der Electrolyse zu chemisch reinem Kupfer umgewandelt; in der Blei-Zinnhütte werden die Metalle dann teilweise in Kesseln raffiniert. Der ganze Betrieb geht elektrisch vermittelst zweier eigener Dampfmasch. von je 250 effektiven HP., die mit Drehstrommasch. direkt gekuppelt sind, vor sich. Zur Gewinnung des Dampfes dienen 6 Dampfkessel von je 12 Atmosphären Überdruck. Ausserdem ist das Werk an das Märkische Elektrizitätswerk, von dem ca. 200 HP. bezogen werden können, an- geschlossen. Die Lichtversorgung geschieht in der gleichen Weise. An Masch. sind ausser- dem noch Gebläse für die Schachtöfen, Brikettmasch. für die feineren Material., ein Kom- presser für die Konvertoren sowie die nötigen Hilfsmasch. für die Reparaturwerkstätte, Pumpen etc. vorhanden. 1912/13 Vergrösser. der Blei-Zinnhütte, auch errichtete die Ges. 1914/16 eine neue Kupferhütte in Eünen in W., welche im Mai 1916 den Betrieb aufnahm, Zugänge auf Anlage-Konti spez. für das neue Werk in Lünen erforderten 1915/16 M. 1 236 403, Zugänge 1916/17–1918/19 für Lünen u. Oranienburg M. 260 822, 195 280, 19 684. Umsatz der Ges. 1909/10–1912/13: M. 6 343 626, 7 481 424, 9 137 000, rd. 9 000 000; später nicht veröffent- licht. 1914–1918 war die Ges. fast ausschliesslich für Kriegszwecke beschäftigt. Umstellung auf Friedensarbeit, aber beeinträchtigt durch Mangel an Brennstoffen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, übernommen von den Gründern zu pari; erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1919 um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1919. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. unter Führung der Nationalbank für Deutschland zum Kurse von 117 % übernommen mit der Verpflichtung, den bisherigen Aktionären das Bezugsrecht im Verhältnis von 2: 1 zum Kurse von 125 % anzubieten; geschehen v. 3.–21./2. 1920. „% M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 22./11. 1919, rückzahlbar zu 102 %. Hypotheken: M. 400 000 auf Haus Roonstr. 2 in Berlin. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1500 pro Mitgl. u. mind. M. 3000 an Vors.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1919: Aktiva: Grundstücke Oranienburg u. Lünen 434 142, Ge- bäude do. 1 540 000, Geschäftsgrundstück u. Gebäude Berlin 573 800, Arb.-Wohnhäuser Lünen 82 500, Masch., Öfen u. Utensil. Oranienburg u. Lünen 342 000, Waren do. 2 520 436, Betriebs- material. do. 26 285, Gespann 1, Bahnanlage 1, Bollwerk 1, Be- u. Entwässer.-Kto 1, Kassa 161 125, Devisen 5045, Effekten 160 958, Effekten zum Unterst.-F. 209 975, Debit. 2 010 760. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Delkr.-Kto 100 000, Talonsteuer-Res. 30 000 (Rückl. 8000), R.-F. 298 380, Unterst.-F. 234 993 (Rückl. 20 000), unerhob. Div. 4400, Spez.-Res.-F. 200 000, Hypoth. Lünen 47 500, do. Berlin 400 000, Kredit. 2 033 503, Div. 400 000, Tant. an Vorst. 82 386, do. an A.-R. 37 046, Vortrag 159 531. Sa. M. 8 067 032. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 771 112, Zs. 10 386, Abschreib. 178 684, Reingewinn 736 255. – Kredit: Vortrag 150 426, Betriebsgewinn 1 546 012. Sa. M. 1 696 439. Kurs Ende 1913–1919: 139, 145.50*, –, 204, 219, 137*, 184.75 %. Die Zulass. sämtl. M. 4 000 000 Akt. zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im Juni 1913, davon M. 2 000 000 am 19./6. 1913 zu 140 % zur Zeichnung aufgelegt; erster Kurs 26./6. 1913: 141 %. ―――§―§―§―Ü― —— —