Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Die Ges. ist mit ihrer gesamten Rohstahlerzeugung Mitglied des Deutschen Stahlwerks- Verbandes u. hat eine Beteilig. von 94 660 t auf Produkte A. Ausserdem ist die Ges. Mitglied einer Reihe anderer Verkaufsvereinigungen u. Syndikate, z. B. der Radsatz- u. Bandagengemein- schaft, der Oberschles. Kohlenkonvention u. a. Die Ges. besitzt verschied. Handelsorganisa- tionen, insbes. ihre Werksfirma, die Schles. Montan-Ges. m. b. H. (Montanlaura) in Breslau mit Fil. in Posen, Beuthen O.-S., Bromberg, Görlitz, Dresden u. Berlin, sowie die Sächs. Montan- Ges. m. b. H. in Chemnitz. Im Geschäftsj. 1914/15 arbeitete die Ges. infolge des Kriegszustandes auf ihren Gruben mit 70 % ihrer Leistungsfähigkeit, dagegen blieb die Erzeugung der Walzwerke nur um 16 % hinter der vorjährigen zurück. Der Mindergewinn der stilliegenden russischen Werke, der sich auf M. 2 500 000 beläuft, zusammen mit dem Minderertrag der Gruben bewirkte, dass der Rohgewinn des gesamten Unternehmens 1914/15 nur M. 8 704 086 betrug, so dass sich nach Abschreib. ein Reingewinn von M. 2 442 158 (i. V. M. 3 392 283) ergab. Das Geschäftsj. 1915/16 ergab einen Jahresgewinn von M. 11 324 330, der Reingewinn betrug M. 5 297 209. In 1916/17 betrug der Rohgewinn M. 16 959 994, der Reingewinn M. 9 875 506. 1917/18: Rohgewinn M. 15 527 816, Reingewinn M. 8 341 082. Der grösste Teil der Produktion der Eisenhütten 1915/16–1917/18 umfasste unmittelbares u. mittelbares Kriegsmaterial aber auch Lieferung für die Staatsverwalt. Der in das Geschäftsjahr 1919/20 hinübergenommene Auftragsbestand der Hütten hat einen Wert von M. 73 000 000, erhöht bis Ende Okt. 1919 auf M. 166 000 000. Die Ergeb- nisse der vier Monate Juli bis Oktober 1918 standen noch im Zeichen des Krieges und er- brachten trotz Fehlens von Arbeitskräften und verteuerten Betriebsmaterialien einen an- gemessenen Nutzen und eine Befestigung der Betriebsverhältnisse. Mit der politischen Umwälzung im Nov. 1918 gingen aber Hand in Hand wachsende Arbeitsunlust, sprung- hafte Steigerungen der Löhne und Gehälter, Verkürzung der Arbeitszeit, Abschaffung der Akkordarbeit u. Nachlassen der Leistungsfähigkeit. Die Ausgaben waren allmonatlich höher als die Einnahmen, da die an behördliche Bestimmungen gebundenen Verkaufspreise die Selbstkosten nicht mehr deckten. Die Folge war, dass an Stelle der Überschüsse Verluste traten, an Stelle des Bankguthabens eine Bankschuld kam, die zunächst durch die neue Obligat.-Anleihe von M. 20 000 000 gedeckt worden war. Inzwischen haben die andauernden Verluste die Aufnahme einer neuen schwebenden Schuld erforderlich gemacht. Der Abschluss für 1918/19 ergab einen Betriebsverlust von M. 6 490 556. Nach Vornahme der gesetzl. Abschreib. von M. 4 333 935 betrug der Gesamtverlust M. 10 824 492, der aus den Reserven Deckung fand. Kapital: Bis 1919: M. 36 000 000 in 45 000 Aktien (Nr. 1–45 000) à Tlr. 200 = M. 600 und 7500 Aktien (Nr. 45 001–52 500) à M. 1200 von 1908. Das urspr. A.-K. von M. 18 000 000 wurde 1873 um M. 9 000 000 erhöht, begeben zu 120 %. Neben dem Ausbau der Hütten- anlagen etc. ist besonders der Stahl- u. Walzwerkbetrieb einer Modernisierung unterzogen worden. Behufs teilweiser Kapitalbeschaffung hierzu beschloss die a. o. G.-V. vom 20./2. 1908 das A.-K. um M. 9 000 000 (also auf M. 36 000 000) zu erhöhen u. zwar in 7500 Aktien à M. 1200. Die neuen Aktien nahmen an der Div. des Geschäftsjahres 1907/08 mit der Hälfte des auf die alten Aktien entfallenden Prozentsatzes teil. Von den neuen Aktien ist die Hälfte von den Gründern resp. deren Rechtsnachfolgern übernommen worden, während die zweite Hälfte von gleichfalls nom. M. 4 500 000 an ein Konsort. zum Kurse von 175 % nebst 4 % Stück-Zs. seit dem 1./1. 1908 begeben worden ist, welches gemäss dem Beschlusse der G.-V. die Verpflichtung übernommen hatte, dieselben den alten Aktionären nach Ver- hältnis ihres Aktienbesitzes zum Bezuge zum Kurse von 180 % nebst Stück-Zs. anzubieten. Ebenso hatten die Gründer resp. deren Rechtsnachfolger die Bereitschaft ausgesprochen, die von ihnen übernommenen Stücke den alten Aktionären zum verhältnismässigen Bezuge zu 180 % anzubieten, was v. 6.–16./4. 1908 geschehen ist; auf nom M. 3600 alte Aktien entflel 1 neue Aktie von M. 1200. Die sämtl. derzeitigen Inhaber der Gründerrechte (s. Jahrg. 1907/08) haben erklärt, dass sie nach Zuteilung der auf sie entfallenden Aktien der Emiss. von 1908 künftig auf die Ausübung dieser Rechte für sich und ihre Rechtsnachfolger endgültig ver- zichten. Agio der Emiss. von 1908 abz. Kosten mit M. 3 117 677 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 17./2. 1920 beschloss Kap.-Erh. um M. 18 000 000 (also auf M. 54 000 000) mit Div.-Ber. für 1919/20 zur Hälfte, anzubieten den alten Aktionären zu 120 %. Hypoth.-Anleihen: I. M. 10 000 000 in 3½ % Oblig. von 1895, 10 000 St. à M. 1000 auf Namen S. Bleichröder. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1905 in längstens 32 Jahren durch jährl. Ausl. 1./6. auf 1./9.; kann verstärkt, auch mit 6monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Kaut.- Hypoth. zur ersten Stelle auf Namen S. Bleichröder in Berlin auf Königshütte (M. 3 000 000) auf das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura (M. 3 000 000), auf Laurahütte (M. 2 000 000), auf das Steinkohlenbergwerk Laurahütte (M. 1 300 000). Aufgelegt 14./3. 1895 zu 98.50 %, im Umtausch gegen 4½ % Oblig. wurden 1½ % Konvertierungsprämie und 1¼ % Zinsdifferenz zus. M. 27.50 in bar vergütet. Verj. der Coup. in 5 J. (F.) Zahlst.: Berlin u. Königshütte: Gesellschaftskzssen; Berlin: S. Bleichröder, Nationalbank für Deutschland, Dresdner Bank; Hamburg: L. Behrens & Söhne, Nordd. Bank; Breslau: E. Heimann. Noch in Umlauf 30./6. 1919 M. 6 936 000. Kurs Ende 1895–1919: In Berlin: 98.20, 97.50, 96.60, 96, 93.40, 88.80, 92.25, 96.40, 96, 95.75, 95.30, 94.90, 91, 91.90, 91.90, 91.40, 90.10, 86.75, 86.10, 87*, –, 85, –, 87*, 84 %. – In Hamburg: –—, –, 96.75, 95.50, 92.20, 88.75, 92, 96, 95, 95.50, 95, 94.50, –, 91, 90.50, 90.50, 89, 85.50, 85.50, 86.50*, –, 85, –, 87*, 82 %. – Notiert auch in Breslau. II. M. 10 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib., lt. Beschl. des A.-R. v. 31./5. 1904, auf- genommen zur Durchführung von Erweiterungen des Unternehmens u. zur Bezahl.