Erzbergwerke und Hüttenbetriebe 311 Abmessungen und Presserzeugnissen wie Wellrohren, Kesselböden, Feuerbüchsen u. dgl. enthalten; ferner die Verkleinerungswerke in Hilden, Benrath, Immigrath u. Hohenlimburg, die sich mit der Herstellung nahtlos gewalzter u. geschweisster Rohre u. damit verwandter Erzeugnisse sowie mit dem Kaltwalzen u. Ziehen von Bandeisen, Stabeisen u. Draht, der Herstellung von Panzerrohren, Flanschen, Nippeln, Fittings, Schmiede- u. Pressteilen der verschiedensten Art, Feinguss von Heizkesseln, Radiatoren u. ähnl. Gegenständen befassen. Diese Betriebsanlagen haben im Kriege durch Fertigstellung eines sechsten Hochofens, einer neuen Kokereianlage von 160 Regenerativöfen, neuer Öfen in den verschiedenen Martinwerken u. einer grossen Walzwerksanlage für nahtlose Rohre in Hilden wesentliche Erweiterungen erfahren. Die Baukosten wurden mit Hilfe der der Gesellschaft aus der Kapitalserhöhung vom März 1916 zugeflossenen Mittel gedeckt. Der Erzgrubenbesitz der Ges., der vor dem Kriege nur aus Minettegruben in Lothringen bestand, ist durch den Erwerb einer grossen Anzahl von Grubenfeldern mit dem Schacht „Ameise“ im Sieger- lande zum Preise von rd. M. 3 000 000 ergänzt worden. Die Felder gewährleisten der Ges. für absehbare Zukunft volle Deckung ihres Erzbedarfs für die Herstell. von Stab- u. Spiegel- eisen. Die Ges. besitzt auch Kalksteinlager im Angerthal, Dolomitfelder bei B.-Gladbach u. Eisensteingruben. Zugang für Neubauten auf der Hütte 1908/09–1918/19 M. 1 791 839, 370 454, 1 663 038, 5 259 163, 4 842 827, 2 101 252, 2 754 381, 4 470 961, 4 003 569, 3 337 707, 7 524 515. Herstellung: 1911/12 1912/13 1913/14 1914/15 1915/16 1916/17 1917/18 1918/19 Roheisen . . . t 526 036 595 193 647 095 369 506 435 393 438 950 478 519 369 995 Stahlblöcke . . . „ 576 000 689 461 697 153 458 380 530 333 561 064 577 599 443 508 Produktions-Ziffern für 1916/17–1918/19 nur teilweise veröffentlicht. Arbeiterzahl auf der Hütte Meiderich 1913/14–1918/19: 6201. 4907, 6394, 7382, 8254, 9500. Gefördert 1910/11–1915/16: 360 355, 447 935, 472 235, 488 425, 272 051, 395 077 t Minetteerze. Die Beteilig. der Rhein. Stahlwerke im Stahlwerks-Verb. beträgt 271 410 t auf Produkte A. Beteilig. im Roheisenverband mit 27 000 t. Abgesehen von der bereits erwähnten Beteilig. der Ges. an dem Kohlensyndikat, dem Stahlwerksverband und dem Roheisenverband gehört die Ges. dem Schiffsbaustahlkontor, dem Stabeisenverband und dem Grobblechverband an. Für den Absatz von schwefelsaurem Ammoniak ist die Ges. in der Deutschen Ammoniak- Verkaufs-Vereinigung, für den Absatz von Benzolen in dem Benzol-Verband und für den Absatz von Teer in der Verkaufsvereinigung für Teererzeugnisse gebunden. – Beteil. an der Rhein-Stahl-Handels-Ges. m. b. H. in Düsseldorf. Seit 1918 Interessen- gemeinschaft mit der Firma Th. Wuppermann G. m. b. H. in Schlebusch-Manfort und der Firma Felser & Co. in Köln-Kalk. Infolge des ungünstigen Kriegsausganges und der politischen Umwälzung in Deutschland ergab sich für 1918/19 nur ein Betriebsgewinn von M. 8 022 727 (1917/18 M. 23 744 751), der zu Abschreib. Verwendung fand. Zur Zahlung der 6 % Div. wurde der Gewinnvortrag aus 1917/18 (M. 1 201 389) u. M. 2 500 000 aus der, bes. Rückl. herangezogen. Wegen der Fort- setzung ihrer schwedischen Erzbezüge hat die Ges. bindende Abmachungen für längere Jahre getroffen, auch hat sie die Deckung der für Erzlieferungen während des Krieges aufgelaufenen Schulden in schwedischer Währung (8 000 000 Kr.) derart geregelt, dass sie in vier gleichen Jahresraten, beginnend am 1./7. 1920, bezahlt werden. Durch die Beschlüsse der G.-V. der Rhein. Stahlwerke v. 10./4. 1900 und der G.-V. der Bergwerks-Ges. Centrum zu Wattenscheid vom gleichen Tage wurde die Vereinig. beider Ges. in der Weise beschlossen, dass das Vermögen von Centrum als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. auf die Rhein. Stahlwerke mit Wirkung ab 1./1. 1900 gegen Gewährung von M. 12 692 000 neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 überging. Für je 6 Centrum-Aktien über zus. M. 6000 wurden je 5 Aktien der Rhein. Stahlwerke über zus. M. 5000 zuzügl. einer Barzahlung von M. 20 gegeben. Centrum hatte ein A.-K. von M. 15 200 000. Centrum in Wattenscheid besteht aus den Geviertfeldern cons. Centrum, Hubert, Marie, Feodor und den Längenfeldern Helena, Preuss. Hoheit und der Beteiligung an den Geviertfeldern Schwerin u. Hochpreussen, zus. 7 510 621,375 qm. Dazu kommt noch das Pacht- feld Westenfeld mit rund 659 000 qm Grösse. Zwecks Gewinn. der in sämtl. bauwürdigen Flözen anstehenden Kohlenmengen sind verschiedene Felder bezw. Feldesteile auf Grund von Verträgen (Lösungsverträge) gegen Entgelt angepachtet worden. Die Höhe der Abgaben pro 1 t richtet sich nach den jeweiligen Kohlenpreisen. Nach einem vom April 1900 erstatteten Gut- achten standen damals in den gedachten Feldern bis zu einer Tiefe von 1000 m 28 594 000 t Fett- und 17 779 000 t verkokbare Halbfettkohlen ohne die Magerkohlen an. In Betrieb sind 3 Schachtanlagen, u. zwar Doppelschächte. Für Neuanlagen auf Centrum wurden 1907/08 bis 1915/16 M. 799 594, 1193 909, 590782, 252 885, 210 264, 2291 307, 0, 567 363, 0 t verausgabt. Vor- handen sind 235 Koksöfen, mit Gewinn. der Nebenprod., 1 Ammoniakfabr., 1 Benzolfabrik, 1 Teerdestillation; auch Betrieb zweier Brikettfabriken. Der ges. Grundbes. der Zeche um- fasst 231 ha 52 a 50 qm. Fertige Wohnhäuser besitzt die Zeche zurzeit 154 für 516 Beamten- u. Arbeiterfamilien, 1 Kleinkinderschule zur Aufnahme von 140 Arbeiterkindern. Beteiligungs- ziffer im Kohlen-Syndikat auf Kohlen: 515 000 t, auf Koks: 100 000 t, auf Briketts 144 000 t. Auch beteiligt an der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinig., an der Verkaufs-Vereinig. für Teererzeugnisse u. dem Deutschen Benzol-Verband. 1911/12–1918/19: Kohlenförder.: 1 081 370, 1 171 770, 1 110 001, 796 635, 815 800, 778 489, 851 714, 695 653 t; Koksproduktion: 350 877, 434 863, 512 942, 322 814, 349 347, 360 126, 367 274, 266 423 t.