Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 323 1915/16 an die Aktionäre nur 6 % zur Verteilung, während die übrigen 6 % der Firma auf 10 Jahre als unkündbares Darlehen belassen werden. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Dr. Gust. Krupp von Bohlen u. Halbach, Villa Hügel bei Essen; Stellv. Landrat a. D. Tilo Freih. von Wilmowski, Marienthal bei Eckartsberga in Thüringen; Geh. Justizrat Aug. von Simson, Berlin; Vize-Admiral z. D. Hans Sack, Exz., Berlin; Geh. Baurat Dr. ing. et Dr. phil. h. c. Emil Ehrensberger, Traunstein; Staatsminister Dr. Lentze Exz., Berlin. Direktorium: Geh. Ober-Reg.-Rat Dr. Otto Wiedfeldt, Finanzrat Ernst Haux, Gerichts- assessor a. D. Hch. Vielhaber, Prof. Dr. phil. h. c. Fritz Rausenberger, Dipl.-Ing. Dr. ing. h. c. Rud. Hartwig, Dr.-Ing. Carl Wendt, Dipl.-Ing. Otto Oesterlen, Essen; Ing. Dr. ing. h. c. Kurt Sorge, Berlin (zugleich Vorstand der Direktion des Grusonwerks); Geh. Baurat Georg Baur, Bergwerks-Dir. Dipl.-Bergingenieur Rich. Foerster, Dr. phil. Bruno Bruhn, Stellv. Prof. Dr-Ing. Rich. Stribeck, Justizrat Conrad Wandel, Kurt Schraepler, Geh. Reg.- Rat Dr. Heinrich Cuntz, Essen; Ing. Friedr. Klönne, Duisburg; Ing. Friedr. Dorfs, Rhein- hausen (Niederrhein). Blei- und Silberhütte Braubach, Act.-Ges. in Frankfurt a. M. Gegründet: 28./5. 1896; eingetr. 22./7. 1896. Gründung siehe Jahrg. 1900/1901. Zweck: Ein- u. Verkauf von Erzen u. Metallabfällen, deren Verarbeit. u. Handel mit den gewonnenen Metallen, sowie in Metallen überhaupt, u. zu diesem Behufe Erwerb. u. Fort- betrieb der Werke u. Handl. der Firma: „Blei- u. Silberwerk S. B. Goldschmidt & Söhne“ zu Braubach (Übernahmepreis M. 2 358 890). Der Grundstücksbesitz in Braubach umfasst z. Z. ca. 220 000 qm, die bebaute Fläche ca. 15 000 qm. Die Ges. besitzt daselbst komplette An- lagen zur Verhüttung von Blei-, Kupfer-, Silber- u. Antimon-Erzen, Aschen u. anderer Materialien. Mit derselben können ca. 100 000 t Schmelzgüter verarbeitet u. ca. 50 000 t Blei u. ca. 60 000 kg Silber gewonnen werden. Ausser Blei u. Silber gelangen noch Gold, Kupfer u. Antimon zur Gewinnung. Sämtl. Anlagen sind nach den neuesten Erfahrungen der Technik eingerichtet. Ferner worhanden 1 Verwaltungsgebäude, 1 Laboratorium, Beamten- u. Arb.- Häuser und ein Wohlfahrtsgebäude. Letzteres enthält einen Speisesaal für 400 Mann, ferner Bibliothek, Bad- und Wasch-Einricht.; sowie Schlafhäuser. Zugänge auf Anlagekti 1908/09 u. 1909/10 M. 124 968 bezw. 45 423. 1910/11 u. 1911/12 fanden umfangreiche Um- u. Neu- bauten statt, die mit anderen Anschaffungen ca. M. 840 000 erforderten. Zugänge 1912/13 u. 1913/14 rund M. 100 000 u. 250 000. 1913/14 Ankauf eines neuen Fabrikationsverfahrens (Patent) für M. 115 000. Zugänge 1916/17–1918/19 M. 95 785, 16 745, etwa 20 000. Die An- lagen haben Anschluss an die Nassauische Kleinbahn. 1917/18 Erwerb der sämtl. Kuxe der Gewerkschaft „Alte Goldkaule“ bei Wissen a. d. S., die Bleierzbergbau kleineren Umfanges betreibt. – Produktion von Braubach 1905/06: 23 410 661 kg Blei u. 37 830 kg Silber; 1906/07: 20 538 744 kg Blei u. 27 478 kg Silber; 1907/08: 25 085 634 kg Blei u. 26 136 kg Silber; 1908/09: 28 614 544 kg Blei u. 29073 kg Silber; 1909/10: 26 229 803 kg Blei u. 40 695 kg Silber; später nicht veröffentlicht. Ca. 700 Beamte u. Arbeiter. Die Ges. hat nach Kriegsbeginn im Aug. 1914 ihre Haupterzeugnisse dem Heeresbedarf nutzbar gemacht; Reingewinn für 1914/15 M. 722 438. Auch 1915/16 u. 1916/17 dienten die Erzeugnisse dem Heeresbedarf. Jahresgewinne 1915/16–1918/19 M. 409 796, 425 782, 407 220. 190 035 (vorgetragen wegen der unsicheren Aussichten besonders der Valuta). Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Die a. o. G.-V. v. 24./2. 1906 beschloss Erhöh. um M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./6. 1906, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den Aktionären zu 125 %. Agio mit M. 88 000 in R.-F. Zur Verstärk. der Betriebsmittel bezw. zur Herabminder. der Kredit. u. zur Bestreit. der für Neuanlagen notwend. Aufwendungen beschloss die G.-V. v. 9./9. 1910 Erhöh. um M. 1 500 000 (chiervon M. 500 000 nur mit 25 % Einzahl.) mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übernommen von einem Konsort. (Bass & Herz etc.) zu pari mit der Beding., sämtl. Kosten, auch die der Börseneinführ. zu tragen; von den vollbezahlten Aktien wurde den alten Aktionären ein Teilbetrag 3: 1 vom 1.–15./10. 1910 zu 108 % angeboten. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Partial-Oblig. It. G.-V. v. 20./2. 1899, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000, auf den Namen Bass & Herz u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. mit 1 % und ersp. Zs. ab 1900 innerh. 38 Jahren durch jährl. Ausl. im Febr. auf 1./6.; verstärkte oder Totalkündig. seit 1900 zulässig. Keine hypothek. Sicherstell., doch verpflichtete sich die Ges., die ihr gehörigen Liegenschaften weder zu veräussern noch zu verpfänden, auch weitere Anleihen nicht aufzunehmen. Falls die Ges. einzelne ihrer Liegen- schaften oder Teile derselben zu verkaufen beabsichtigt, so soll die Zustimm. hierzu im Namen der Obligationäre von dem Bankhause Bass & Herz erteilt werden, sofern der die Taxe eines von diesem Bankhause zu ernennenden Sachverständigen erreichende Kaufpreis zur Verstärk. der nächsten Tilg.-Rate verwendet wird. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der ausgel. Oblig. 10 J. (F.). Zahlst.: Frankf. a. M.: Gesellschaftskasse, Bass & Herz; Mainz: Bank für Handel u. Ind.: Hamburg: M. M. Warburg & Co. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1899–1919: 101.50, 100, 98, 99, 101.50, 103.70, 104.80, 103.60, 100.50, 97, 99, 100, 101.30, 98, 95, 96*, –, 90, –, 98*, 98 %. Zugel. M. 1 000 000, wovon zur Subskription aufgel. M. 500 000 6./5. 1899 zu 102 %. Am 31./5. 1919 noch M. 680 000 in Umlauf. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 21*