Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 337 1911/14 Erricht. eines Röhrenwalzwerkes in Nijshnednieprowsk nach dem System Briede. Bis ult. Juni 1916 wurden f. dieses Rohrwalzwerk Nijshnednieprowsk zus. M. 9 579 577 ausgegeben. Mitte 1911 Ankauf der Warschauer Fabrik der Ges. der Metallfabriken B. Hantke, Warschau (s. bei Kap.). Infolge des Krieges wurden Versandziffern etc. seit 1914 nicht veröffentlicht. Zweck: Erwerb u. Pachtung von Bergwerks-Eigentum, Bergwerks-Gerechtsame u. Kon- zessionen, insbes. in Russland, sowie Betrieb von Bergbau aller Art; Erricht., Pachtung u. der Betrieb von Eisenwerken, von Eisenverfeinerungswerken u. allen dazu notwendigen oder nützlichen Anlagen, sowie die Verwertung der darin gewonnenen Erzeugnisse. In Nijshnednieprowsk u. in Saratow werden hauptsächl. hergestellt: Draht- u. Nägelfabrikate, Handelsschrauben, Muttern, Nieten, Eisenbahnschrauben, Schienenhaken, Scheiben u. Schmiedewaren. Die Warschauer Fabrik betreibt neben der Herstell. dieser gleichen Artikel, ausgenommen Schienenhaken, noch die Spezialfabrikation von Schaufeln, Gabeln u. Ketten sowie einer Anzahl Eisenartikel für landwirtschaftl. Bedarfszwecke. In Nijshned- nieprowsk befindet sich ferner eine moderne Walzwerksanlage zur Herstell. von nath- josen Rohren. Das Geschäftsj. 1914/15 ergab ohne Abschreib. M. 12 039 Gewinn; dagegen resultierte für 1915/16 ohne Vornahme von Abschreib. ein Bilanzverlust von M. 693 974, erhöht 1916/17 auf M. 945 985, aber 1917/18 auf M. 605 726 vermindert Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 5.00 000. Die a. o. G.-V. v. 14./6. 1911 beschloss behufs Erricht. eines Röhrenwalzwerkes in Nijshnednieprowsk Erhöh. des A.-K. um M. 6 500 000 durch Ausgabe von 6500 Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, sowie ferner die Aufnahme einer hypothekarisch sichergestellten Anleihe von M. 4 200 000 (s. unten). Die Übernahme der der Ges. der Metallfabriken B. Hantke gehörigen Warschauer Fabrik mit allem Zubehör einschl. der Bestände u. Debit. erfolgte gegen Über- lassung von nom. M. 4 200 000 neuen Aktien; für Bestände u. Debit. dieser Fabrik waren M. 1 700 000 bar zu entrichten. Die übrigen M. 2 300 000 neuen Aktien übernahm ein Konsort. zu pari. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1914 um M. 4 000 000 (auf M. 15 000 000) in 4000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1914 p. r. t.; hiervon M. 3 000 000 von einem Konsort. u. M. 1 000 000 von der Ges. der Metallfabriken B. Hantke in Warschau bezogen; die Aktien wurden zu 110 % zuzügl. Unk. übernommen; auf diese Aktien vorerst 25 o% eingez. Die neuen Mittel waren zur Bezahl. von Bankschulden sowie zu Neuanlagen bestimmt. Hypoth.-Anleihe: M. 4 200 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 14./6. 1911, rück- zahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 2./7. Tilg. lt. Plan ab 1917 bis spät. 1941 durch jährl. Auslos. im I. Quartal auf 1./7. (zuerst 1917); ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur I- Stelle auf den Grundbesitz u. Werken bei Ekaterinoslaw, in Saratow u. Warschau (Buchwert zus. am 30./6. 1918 M. 4 110 000). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1914–1919: 100*, –, 94, –, 95*, – %. Eingef. in Berlin Anf. Mai 1914. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Anlagen: Grund u. Boden 856 115, Gebäude 1 775 390, Masch. u. Apparate 2 683 128, Inventar 121 532, Neubau Rohrwalzwerk 10 416 600, Bestände 4 804 326, Kassa 387 823, Wechsel 50 724, vorausbez. Steuern u. Versich. 37 780, Patente 1, Debit. 10637 615, Verlust 605 726. – Passiva: Eingez. A.-K. 12 000 000, Oblig.-Anleihe 4 110 000, R.-F. 717731, Delkr.-Res. 33 786, Talonsteuer-Res. 40 000, Beamtensparkasse 112 224, Oblig.-Zs. 105 625, ausgel. Oblig. 6000, Agio do. 180, Kredit. 13 221 503, transitor. Summen 802 844, nicht ausgez. Div. u. Tant. a. A.-R. 1 157 391, noch zu verrechnende Beträge der südruss. Werke 69 467. Sa. M. 32 376 753. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 945 985, Zentral-Verw.-Unk. 186 818, Oblig.-Zs. 205 500, div. Zs. 582 038. – Kredit: Bruttogewinn Warschau 1917/18 1 314 616, Verlust pr. 30./6. 1918 605 726. Sa. M. 1 920 342. Dividenden 1900/01–1917/18: 5½, 0, 2, 7, 5, 0, 4, 4, 4, 6, 8, 8, 10, 10, 0, 0, 0, 0 %,. Direktion: Gen.-Dir. Vict. Zuckerkandl, Gleiwitz Stan. Ostrowski, Nijshnednieprowsk. Prokuristen: Eugen Johae, Dr. jur. Rud. Freund, Gleiwitz; Max Sperling, Gust. Östereich, Stan. Kmita, Warschau; Otto Jüngst, Nijshnednieprowsk. 7 Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Osc. Caro, Hirschberg; Stellv. Bankier James Zutrauen, Paris; Gen.-Dir. H. Wolff-Zitelmann, Präsident Dr. phil. Walter Rathenau, Bankier Dr. phil. Paul von Schwabach, Bankier Hans Fürstenberg, Gen.-Dir. Dr. Carl Büren, Berlin; Dir. Wilh. Fischer, Dresden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder, Nationalbank für Deutschland. Harkort'sche Bergwerke und chemische Fabriken Actien-Gesellschaft in Gotha. Gegründet: 16./8. 1872. Betriebsstätten in Haspe, Meggen u. Schwelm (Westf.), Pohlitz b. Köstritz u. Bräd (Siebenb.). Centralbureau in Gotha. Zweck: Erwerb von Bergwerken, Betrieb des Bergbaues u. die Gewinnuung von Mineralien u. Fossilien jeder Art. Erwerb u. Betrieb chem. Fabriken, insbes. der zu Harkorten beleg. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. II. *