338 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. der früheren Firma Harkort's Erben gehör. Schwefelsäurefabrik. Urspr. Sitz der Ges.: Hagen i. W., dann Haspe. 1876 Verlegung nach Schwelm und von da 1888 nach Gotha. Die Ges. besitzt: a) in Deutschland: Die Chemische Fabrik Haspe. 1872–1876 Selbstbetrieb, von da ab bis 31./12. 1896 verpachtet, am 1./1. 1897 Zurücknaame der chem. Fabrik in Selbstbetrieb. Fabriziert wird: Schwefelsäure, Salzsäure, Sulfat, Schwefelnatrium, Antichlor, Barytsalze (als Schwefelbaryum, Chlorbaryum, kohlensaures Baryum Blanc fixe). Neuanlagen in Haspe erford. 1909/10–1917/18 M. 213 828, 234 614, 182 388, 210 096, 335 642, 190 499, 200 000, –, 225 337. Das Gesamtareal in Haspe umfasst 144 714 dm. Die Eisenstein-u. Schwefelkieszeche Schwelm. Von 1872 bis 1891 umfangreicher Betrieb zur Gewinnung von Eisenstein u. Schwefelkies. Wegen Erschöpfung des Lagers wurde der Betrieb daselbet 1891 eingestellt. 1896 wurde wieder ein kleiner Betrieb auf Eisenstein eröffnet sowie eine Dampfziegelei in Betrieb genommen, neuerdings findet wieder Gewinnung auch von Schwefelkies statt. Schwerspatgrube Meggen. Diese wurde 1908 zum Gesamtpreise von M. 297 000 erworben. Im Jahre 1918 Erwerb der Chemischen Fabrik Heinrichshall A.-K. M. 780 000), für welches M. 390 000 neue Harkort-Aktien u. ausserdem 5 % Barzahl. auf M. 780 000 der Heinrichshall-Aktien gewährt. Die Fabrik Heinrichshall mit Werk in Pohlitz bei Köstritz fabriziert künstl. Düngemittel, besonders Superphosphat, Schwefelsäurk. Grundbesitz rund 30 ha. 1918/19 weitere Grundstücke mit aufstehenden Wohn- u Fabrik- gebäuden für M. 80 000 hinzu erworben. Zugänge an Anlagen einschl. Siebenbürgen. 1918/19 M. 2 388 593. Die Ges. besitzt ferner: Verschiedene Brauneisensteinfelder im Nassauischen; ferner verschiedene durch Mutungen u. Verleihungen erworbene Berechtsame auf Mangan-, Eisen- u. Schwefelerz, sowie auf Braunkohlen in der Provinz Hessen. b) Besitz in Siebenbürgen: Die Ges. erwarb zufolge G.-V.-B. vom 29./8. 1884 sämt- liche Kuxe des Goldbergwerks „Rudaer Zwölf Apostel-Gewerkschaft“ zu Bräd u. Krystyor in Siebenbürgen für fl. 1 200 000 = M. 1 980 000, ferner zufolge G.-V.-B. vom 17./6. 1889 von der Zdraholczer St. Johann Evangelist-Gewerkschaft deren St. Johann Evangelist Gold- bergwerk Grube Valeamori zu Krystyor in Siebenbürgen zur Grösse von 486 652 qm nebst einem Pochwerk, Beamten- und Arbeiterwohnungen etc. für fl. 510 000 = M. 850 000 ab 15./7. 1889, ferner zufolge G.-V.-B. v. 27./9. 1898 das Goldbergwerk Muszari bei Ruda für M. 2 419 420 nebst hierzu gehörigen Braunkohlengruben bei Körösbanya u. Czebe, endlich im Jahre 1902/1903 die sämtl. Kuxe der an Ruda angrenzenden Gewerkschaft Kristyor mit einer Feldesberechtsame von 2 610 000 qm für den billigen Preis von M. 75 000. 1898 wurde ein neues Central-Pochwerk in Gurabarza in Betrieb gesetzt. Die Beteilig. mit 50 % an dem Goldbergwerk Füzesd-Magura im Jahre 1889 hat nur Zubussen erfordert; der Unter- auchungsbetrieb ist daselbst im März 1899 eingestellt u. die Ges. in Liquidation getreten. Das Grubenfeld der Braunkohlengrube Czebe wurde 1907/08 durch Verleihungen um 131 132 qm u. 1909/10 um 90 253 qm vermehrt. Auch 1913 erfolgte der Ankauf mark- scheidender Grubenfelder. Förderung 1906/07–1916/17: 10 354, 11 057, 13 983, 13 388, 10 916, 11 956, 18 504, 22 860, 30 261, 21 309, 7 t. Die Zugänge auf die Anlagen in Siebenbürgen er- sorderten 1910,11 ca. M. 500 000 einschl. Überträge aus 1909/10; 1911/12–1917/18: M. 372 441, 1 006 548, 1 312 805, 159 505, 151 761, –, 808 451, hiervon entfielen K. 870 000 auf den Erwerb eines grösseren Waldkomplexes in Siebenbürgen. Den Hauptschwerpunkt für die Ges. bilden die vorgenannten Goldbergwerke in Sieben- bürgen. Goldproduktion in Ruda, Valeamori u. Muszari: 1909/10–1918/19: 1 575 204, 1 694 894, 2 002 350, 1 876 891, 1 948 105, 1 550 695, 1 244 707, 942 792, 1025, 671 g; Erlös 1909/10 bis 1918/19: K 3 618 074, 3 988 750, 4 681 824, 4 397 019, 4 530 984, 4 375 532, 4 040 400, 3 456 000, ?, ?. 1916/17 wurde in Siebenbürgen die Gewinnung u. Aufbereitung von Schwefelerzen aus den Pochwerksabgängen aufgenommen. –— Die Ges. litt in allen Betrieben 1918/19 unter den ungünstigen Folgeerscheinungen der politischen Ereignisse vom Nov. 1919. Die Werke in Siebenbürgen stehen unter der Kontrolle der rumän. Reg. in Hermannstadt. Kapital: M. 9 000 000 in 4764 konv. St.-Prior.-Aktien à M. 600 (Nr. 1 – 4764) und 5118 neuen St.-Prior.-Aktien à M. 1200 (Nr. 4765–9882). Alle Aktien sind gleichber. Urspr. M. 6 000 000, 1886 auf M. 3 999 600 herabgesetzt, erhöht 1889 u. 1890 auf M. 7 680 000, reduziert 1895 auf M. 7 042 800, neuerdings erhöht lt. G.-V. v. 27./9. 1898 um M. 2 958 000 (auf M. 10 000 800) in 2645 St.-Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./7. 1898; hiervon angeboten M. 1 761 600 den alten Aktionären zu 143 %. Die G.-V. v. 23./5. 1903 beschloss den Ankauf u. die Einzieh. von Aktien um bis M. 1 000 800 (also Reduzierung des A.-K.) auf M. 9 000 000) aus den flüssigen Mitteln der Ges. Der Ankauf der Aktien erfolgte zu M. 921 252.55 = 92.05 % ohne Zs. Auf Grund der G.-V. v. 22./12. 1903 wurden weitere M. 600 000 zu M. 550 806 = 91.80 % angekauft, so dass M. 8 400 000 A.-K. verblieben. Die a.0. G.-V. v. 3./5. 1918 beschloss dann Erhöh. um M. 600 000 mit halber Div.-Ber. für 1917 /18. Von diesen neuen Aktien dienten M. 390 000 zum Erwerb der Chemischen Fabrik A.-G. in Heinrichshall, die restl. M. 210 000 neuen Aktien wurden zu 250 % an ein Banken-Konsort. begeben. Die a. o. G.-V. v. 2./3. 1920 soll Kap.-Erhöh. um M. 900 000 in 750 5 % Vorz.-Akt. zu beschliessen; Div.-Ber. für 1919/20 zur Hälfte und achtfachem Stimmrecht ausgestattet. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., sodann 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen, auf Gen.- Unk. zu verbuchenden Vergütung von M. 20 000), Rest zur Verf. der G.-V.