Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 51 Die Betriebsergebnisse in den ersten 7 Monaten des Geschäftsj. 1918/19 waren befrie- digend, so dass mit einem ähnlichen Ergebnis wie im Vorjahre hätte gerechnet werden Können, wenn die restlichen fünf Monate den ersten sieben entsprochen hätten. Die im Verfolg der politischen Umwälzung eingetretene Arbeitsunlust, die Arbeiterausstände usw. haben das Resultat ins Gegenteil verkehrt. Der Abschluss für 1918/19 weist einschliesslich Vortrag und Gewinn aus dem Verkaufe der norwegischen Gruben einen Betriebsgewinn von M. 1 450 535 auf. Dagegen sind abzubuchen bei Kursverlusten auf Wertp. M. 2 516 960 und ferner f. Abschreib. M. 4 499 400, für Talonsteuer zurückgestellt M. 145 000 so dass sich ein buchmässiger Gesamtverlust von M. 6 010 825 (M. 6 658 475 Reingewinn im Vorjahre) ergab (auf neue Rechnung vorgetragen). Die Landgüter umfassen das 268 ha grosse Rittergut Michalkowitz und die mit Erwerbs- recht gepachtete, 352 ha 65 a grosse Domäne Bittkow, sowie das 1906 erworbene Gut Brynow (578 ha 50 a 23 qm gross), unter welchem die Oheimgrube baut. Die Landgüter haben für die Ges. eine ihre Iandwirtschaftl. Ertragswerte übersteig. Bedeutung, weil sie dieselbe der Verpflicht. zum Ersatze von Bergschäden überheben. Zinkerzbergwerke. Von Anteilen an Bergwerken im Betriebe gehören der Ges. 75 von 100 Kuxen der Gew. neuen Rechts des Zinkerzbergwerks Brzosowitz u. 61 von 122 Kuxen der Gew. alten Rechts des Zink- und Schwefelerzbergwerks Konsolidierte Maria. Die Ges. hat ferner 840¾8 von 122 Kuxen der Gew. alten Rechts des Zinkerzbergwerks Neue Helene von dem Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen auf 50 Jahre mit Erwerbsrecht zur Nutzung, Ausbeutung u. Ausübung aller Rechte des Eigentümers gepachtet, und den Pachtzins für die gesamte Jeitdauer im Voraus entrichtet. Das jederzeit ausübbare Erwerbsrecht sieht einen Kaufpreis von M. 1000 bei Ausschluss eines Rechts auf Rückforderung der im Voraus entrichteten Pachtzinsen vor. Das Zinkerzbergwerk Braosowitz fördert aus dem 835 418,72 qm grossen Grubenfelde Zinkblende, Galmei, Bleiglanz u. beschränkt Schwefelkies. Die Bleierze sind gegen Erstattung der Gewinnungs- und Förderungskosten an den Fiskus ab- zuführen. Der Abbau beutet ein Erzlager von durchschnittlich 45 m Mächtigkeit aus. Die Förderung hat 1910/11–1915/16 188 269, 190 061, 177 395, 198 703, 157 664, 180 255 t erbracht; Belegschaft ca. 1000 Köpfe. Die Cagesanlagen befinden sich auf einem 600 Morgen grossen Gelände des Ritterguts Brzoso itz, welches 1898 auf die Dauer von 20 Jahren fest mit einem sich stets von 5 zu 5 Jahren erneuernden Optionsrecht gepachtet ist. Das Zinkerzbergwerk Neue Helene liegt im Kreise Beuthen, markscheidet im Süden mit der Brzosowitz: grube, mit der sie auch gemeinschaftliche Betriebsleiter und Betriebsbeamte hat und umfasst ein Grubenfeld von 1 672 946 qm, aus welchem sie Galmei, Zinkblende, Bleiglanz und beschränkt Schwefelkies fördert. an Abgängen aus der Erzaufbereitung früherer Jahre sind einige hunderttausend t Haldenbestände vorhanden. welche metallisches Zink bis zu 10 % enthalten; mit deren Verwertung ist 1913 durch Verwaschen begonnen worden. Die Bleierze müssen an die regalberechtigte fſiskalische Friedrichsgrube gegen Erstattung der Gewinnungs- u. Förderungskosten abgeführt werden. Die Grube hat 1910/11–1915/16 235 013, 208 654, 196 261, 195 334, 125 848, 100 472 t Zinkerze gefördert. An fristenden Zinkerzbergwerken in Oberschlesien gehören der Ges. zwei geringere Grubenfelder u. sämtl. Kuxe einer Gew. neuen Rechts, sowie eine mehr oder weniger grosse Anzähl von Kuxen an Gewerkschaften teils alten, teils neuen Rechts von acht wenig bedeutenden Ainkerz- u. Bleierzfeldern. Wie im Jahre 1914/15 hat die Ges. auch 1915/16 für ihre Hütten 75 % der Gesamt- erzeugung der Brzosowitzgrube u 85 % der Neue Helenegrube erworben, der Rest wurde von den Gew. anderweit verkauft. Zinkhütten. Die Hohenlohe-Zinkhütten, die Hohenlohe-Blenderöstanstalt, das Hohen- zohe Zinkwalzwerk u. deren Hilfsanlagen steben auf Grundstücken. die der Ges. als Eigen- tümerin gehören. Ausserdem gehört der Ges. die in Siemianowitz auf einem eigenen Grundstücke er- richtete Biende-Röstanstalt u. Schwefelsäurefabrik Schellerhütte. Dieselbe erfuhr eine wesentliche Erweiterung. Der Ges. gehört ferner das in Michalkowitz belegene Zinkpresswerk Theresia-Hütte. Ferner befindet sich im Pachtbesitz der Ges. die den Gräflich Schaffgotschschen Werken G. m. b. H. gehörige Godulla-Zinkhütte nebst Blenderöstanstalt, Chamottefabrik u. Schmiedewerkstatt; der Pachtvertrag läuft bis zum 1./10. 1920. Die Hütten sind auch mit den erford. Fabrikationseinricht. für die Herstell. von Muffeln u, Vorlagen, mit Chamottefabriken, Zinkraffinieröfen, u. die Hohenlohe-Zinkhütte ausserdem noch mit 1 Blei- rnffinieroken u. 2 Kadmiumöfen versehen. Auf der Hohenlohe-Zinkhütte u. auf der Godulla-Zinkhütte befinden sich noch je eine Zinkstaubsiederei. Produktion der Zinkhütten siehe oben. Auf den drei Blendröstanstalten vurden 1909/10–1918/19 zus. 72 608, 74 514, 82 538, 85 608, 82 960, 54 206, 53 556, 51 972, 53 459, 40 312 t geröstete Blende produziert. Steinkohlenbergwerke. Bergwerke im Betriebe u. Anteile an solchen. Das Steinkohlenbergwerk Mas mit Jung Anna Südfeld u. Graf Gleichen im Kreise Kattowitz (Berechtsame 4 971 783 am), hat ausser einen Wetterschacht 3 Förderschächte. Die Förder. betrug in 1908 09–1915/16 749 845, 747 2 3. 756 167, 806 912, 879 494, 865 745, 700 676, 825 177 t. Das Steinkohlenbergwerk Konsolidierte Georg (Berechtsame 3 168 965 qm), hatte 1908/09–1915/16 eine Förderung von 371 293, 396 906, 397 318, 382 604, 410 162, 419 776, 329 450, 359 923 t. Von dem Steinkohlenbergwerk Öheim bei Kattowitz erwarb die Ges. urspr. nur 501 von den vorhandenen 1000 Kuxen, doch hat sie im Laufe des Geschäftsj. 1908/10 die übrigen 499 Kuxen gekauft. Die Oheimgrube weist bei einer Feldesgrösse von 5 669 564 qm abbauwürdige Flöze von insgesamt 29,4 m Mächtigkeit an Kohle auf. Zurzeit besitzt sie 3 Schächte (Hohen. lobe. Kramsta- u. den Wetter-Schacht), von denen der Kramstaschacht 662 m Teufe aufweist. 1908/09–1915/1 vurden 452 199, 483 197, 531 152, 562 777, 646 227, 633 750, 499 142, 618 065 t gefördert. Die Brikettfabrik Produzierte 1912/13–1915/16 34 110, 29 937, 38 950, 63 555 t Briketts. Die Konsol. Fanny- u. Chasseegrube förderte 1908/09 bis 1915/16: 51 706, 54 171, 54 389, 52 226, 59 853, 51 215, 61 812, 76 003 t; sie hat ein Grubenfeld von 717 361 qm Grösse. Der Ges. gehören auch sämtl. Kuxe der Gew. neuen Rechts des fristenden Steinkohlenbergwerks Neue Reserve, welches in einer Feldesgrösse von 4 336 040 am mit dem Grubenfeld von Oheim markscheiden u. es nach Süden fortsetzt. Die Förderungszahlen der einfelnen Gruben werden nicht mehr veröffentlicht. Im Abteufen begriffen sind 2 Schächte der Oehringen-Grube (siehe unt.) u. 2 Schächte bei Sosnitza Kreis Hindenburg. Die Ges. ist ferner eingetragene Eigentümerin der Steinkohlenbergwerke Eustachius u. Bronislawa I, welche zus. einen Flächenkomplex v. 1 668 253 qm umfassen. Der Abbau war an den Bergfiskus bis 1./8. 1917 verpachtet. Bergwerke in Fristen u. Anteile an solchen. Neuanlagen. Die Ges. ist ferner ein- getragene Eigentümerin von 6 unverritzten, von ihr nicht betriebenen Steinkohlenfeldern von zus. rund 3 000 000 qm Grösse; ferner gehören ihr sämtl. Kuxe von 22 Gew. neuen Rechts von fristenden Steinkohlenfeldern mit einer Feldesgrösse von zusammen rund 45 000 000 am. Diese Felder liegen grösstenteils im Gleiwitzer Revier. Ein Teil der Oberfläche von diesen Feldern ist für die im Bau begriffene Neuanlage erworben. Ferner ist die Ges. Eigentümerin von verschiedenen Anteilen an teils beweglichen, teils unbeweglichen Kuxen von 5 Steinkohlenfeldern. Die Inbetriebsetzung des Grubenfeldes bei Gleiwitz ist 1912 durch das Abteufen einer Doppelschachtanlage (Oehringengrube) in Angriff genommen worden. Das Kohlengebirge wird bei 300 m Teufe erreicht. Die Ges. schafft hier eine dem Kohlen- reichtum entsprechende grosse Anlage mit Kokereien, Nebenproduktenfabriken u. modernster