Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 353 Kurs Ende 1906–1919: 206, 179, 184, 227.25, 213.50, 208.50, 172.25, 132, 95*, –, 154, 168.25, 105*, 138 %. Zugel Aktien Nr. 1–40 000 im Juni 1906, davon M. 9 000 000 am 23./6. 1906 zu 196 % zur Zeichn. aufgelegt; erster Kurs 2./7. 1907: 201.50 %. Notiert in Berlin u. seit Aug. 1906 auch in Breslau. Die Aktien Nr. 40 001–48 000 sind seit Aug. 1909 u. die Aktien 48 001–80 000 seit Ende Dez. 1910 lieferbar. Die Aktien sind auch zum Terminhandel zu- gelassen. Dividenden 1905/06–1918/19: 10, 11, 9, 8, 9, 11, 11, 8, 0, 0, 6, 6, 8, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Oberdirektoren: Bergassessor Georg Defert, Michalkowitz; Bergassessor Herm. Everding, Hohenlohehütte; Direktor Amtsrichter a. D. Hans Schmidt, Hohenlohehütte. Handlungsbevollmächtigte: Karl Pitz, Obering. Paul Plankemann. Prokuristen: Hugo Markefka, Otto Morgenstern, Karl Völger. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Fürst Christian Kraft zu Hohenlohe-Oehringen; Stellv. Bank-Dir. Dr. Hjalmar Schacht, Kammerpräsident Dr. Kurt Kleefeld, Berlin; Komm.-Rat Dr. Georg Heimann, Hamm i. W.; J. Petschek, Aussig; Rechtsanw. Dr. Friedr. List, Reutlingen; Bank-Dir. Jacob Goldschmidt, Berlin; Komm.-Rat Theodor Hinsberg, Bank-Dir. Max von Rappard, Barmen; Oberforstmeister Otto Brodersen, Schloss Ujest O.-S.; Gen.-Dir. Eugen Schaltenbrand, Düsseldorf; Gen.-Dir. Arth. Jacob, Duisburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges., Bank f. Handel u. Ind., Disconto-Ges., Nationalbank f. Deutschl., S. Bleichröder, Deutsche Palästina- bank; Breslau: E. Heimann, Eichhorn & Co., Schles. Bankverein (Fil. d. Deutschen Bank); Kattowitz: Deutsche Bank. Kattowitzer Act.-Ges. für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb in Bogutschütz, Anteil Schloss Kattowitz (Oberschlesien). Gegründet: 11./6. 1889; eingetr. 23./9. 1889. Die Ges. übernahm als Einlage des Oberst von Tiele-Winckler Steinkohlenbergwerke, Eisenhütten, Eisenerzförderungen, Grund- Stücke, Berechtigungen etc., zum Gesamtwerte von M. 18 996 000, als Einlage des Ritter- gautsbes. von Löbbecke 348 Kuxe der Myslowitz-Grube für M. 1 000 000. Letzterer erhielt für sein Einbringen 1000 Aktien à M. 1000, ersterer 14 996 Aktien à M. 1000; ausserdem über- nahm die Ges. als Selbstschuldnerin zur eigenen Verzins. u. Amort. – neben einer Hypoth. von M. 13 200 auf Nr. 261 Schloss Myslowitz – M. 4 000 000 (restl. M. 2 805 500 wurden per 1./4. 1896 ausgelost) von derjenigen 4 % Anleihe, welche von Tiele-Winckler am 2./8. 1887 im Gesamtbetrage von M. 8 000 000 aufgenommen hatte. Zweck: Betrieb des Bergbaues u. Gewinnung, Veräusser., sowie Verwert. von Erzen, Mineralien u. Fossilien jeder Art auf eigenen u. gepachteten Bergwerken u. Erzförderungen. Besonders wird Roheisen produziert u. zu Gusswaren u. Walzfabrikaten verarbeitet. An Hüttenwerken besitzt die Ges. die Hubertushütte u. die Marthahütte. Das Hochofen- werk Hubertushütte im Kr. Beuthen (Land) hat drei Hochöfen, wovon zwei im Betriebe sind u. einer sich in der Wiederherstellung befindet. Hierzu kommen eine Eisengiesserei, eine mechanische Werkstatt, eine Kesselschmiede, ein Martinstahlwerk mit 3 grossen u. 3 kleinen Martinsöfen u. einem im Bau befindlichen Ofen, eine Koksanstalt, bestehend aus 3 Koksofenanlagen mit zus. 120 Kammern nebst einer Anlage zur Gewinnung von Nebenprodukten u. eine elektrische Zentrale. Das im Gutsbezirk Kattowitz belegene Eisenwerk Marthahütte umfasst ein Puddelwerk, ein Handelseisen- u. Trägerwalzwerk. Auch werden 3 Dampfziegeleien u. 1 Feldziegelei betrieben, sowie ein Kalksteinbruch. Die Ges. ist Mitgl. des Deutschen Stahlwerks-Verbandes, der Oberschles. Stahlwerks- Ges. m. b. H., Berlin, der Oberschles. Kohlen-Konvention, der Alteisen-Vereinigung Ober- schles. Hüttenwerke u. der Eisen-Handels-Ges. in Berlin, des Oberschles. Roheisen-Syndikatse in Beuthen u. des Roheisen-Verbandes in Essen. Der Besitz der Ges. an Steinkohlenbergwerken stellt sich auf 62 215 878 qm u. verteilt sich auf 73 Gruben, von denen die konsolidierte Florentinegrube, Ferdinandgrube, Myslowitz- grube, Nen-Przemsagrube, konsolidierte Carlssegengruben u. Preussengrube nebst Miechowitz- grube mit einem Felderbesitz von insges. 53 066 000 qm Betriebsgruben sind, während die übrigen Grubenfelder im Fristen liegen oder zum kleinsten Teil von den Betriebsgruben mit abgebaut werden. Ausserdem besitzt die Ges. noch Anteile bezw. Kuxe von 15 Stein- kohlenbergwerken. Die Florentinegrube hat 3 besondere Schachtanlagen mit 3 Förder- schächten, die Ferdinandgrube 2 Schachtanlagen mit 3 Förderschächten, die Myslowitzgrube 1 Schachtanlage mit 3 Förderschächten, die Neu-Przemsagrube u. Carlssegengrube haben je 1 Schachtanlage mit je 2 Förderschächten u. die Preussengrube mit 2 Förderschächten. Zwischen Kattowitz u. Zawodzie wird eine neue Schachtanlage mit 2 Förderschächten angelegt. Der ganze Grundbesitz liegt in Oberschlesien u. umfasste Ende März 1917 über 3586 ha mit etwa 685 Wohnhäusern, welche von 425 Beamten u. 5206 verheirateten Arb. bewohnt werden, ausserdem wohnen in den Schlafhäusern der Ges. 4739 Mann. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. II.