354 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Produktion: 1910/11 1911/12 1912/13 1913/14 1914/15 1915/16 Steinkohlen. 3 001 668 3 278 619 3 530 967 4 399 409*) 3 521 413*) 3 745 993*) Eisenerze. . 13 167 14 684 15 591 14 888 8 614 3 476 Eisengusswaren 5 185 5 309 6 052 4 050 4 630 6234 ....... 70 631 75 442 80 451 78 580 67 060 60 240 Handelseisen 62 612 68 918 80 338 72 970 64 946 52 593 %%............ 84 737 82 952 79 445 87 294 89 291 94 918 %%................ 5 297 5 011 4 601 4 993 5 249 5 356 Ammoniakwasser. „ 1 587 1 501 1 428 1 458 1 613 1 358 Kalksteine . . „ 7 626 6 839 5 567 5 690 5042 3 968 Ziegel . . (Mille) 12 552 13 255 12 656 12 320 16 320 13 967 ) Einschliesslich Preussengrube. Produktionszahlen f. 1916/17–1918/19 nicht veröffentlicht. Das Geschäftsjahr 1918/19 schloss mit einem Verlust von M. 913 915 ab, erhöht dureh die notwendigen Abschreib. von M. 2 500 000 auf M. 3 413 915, gedeckt aus dem R.-F. Dieses ungünstige Ergebnis ist eine direkte Folge der mit Ausgang des Krieges eingetretenen staatlichen Umwälzung, die der Ges. übertriebene Lohnforderungen und einen allgemeinen schweren Rückgang der Arbeitsleistung, wilde, äusserst kostspielige Streiks und daneben ungewohnte grosse Belastungen gebracht hat, mit denen die Einnahmen nicht mehr gleichen Schritt halten konnten; die Regierung bewahrte dagegen äusserste Zurückhaltung für die Genehmigung angestrebter und durchaus gerechtfertigter Preisausgleiche für die industriellen Produkte. Auch im neuen Geschäftsj. 1919/20 hat die Ges. bis August 1919 mit Verlust gearbeitet. Die schweren Revolten und der letzte Generalstreik haben den Werken der Ges. ausserordentlichen Schaden, der auf einige Mill. M. zu beziffern ist, zugefügt. Anfang 1918 erfolgte der Ankauf von 983 Kuxen der 1000 teiligen Gewerkschaft „Graf Renard' (siehe auch bei Kap.). Diese Gew. ist eine deutsche Gesellschaft; sie beruht ihrer juristischen Existenz nach auf dem nicht in Betrieb befindlichen Steinkohlenbergwerk Chelm im Kreise Pless. Im Besitz der Gew. befinden sich nom. Rbl. 435 000 Aktien der Portlandzementfabrik Klucze (Gesamtkap. Rbl. 900 000) und nom. Rbl. 868 000 Aktien der kons. Bendzin-Olkusz A.-G. Der Rest des A.-K. der letzteren Ges. von Rbl. 132 000 befindet sich im Pfandbesitz der Gew. „Graf Renard“. Die kons. Bendzin-Olkusz A.-G. ist von der Gew. gegründet worden, um weitere Liegen- schaften u. Konzessionen in Russland erwerben zu können. Div. sind der Gew. „Graf Renard“ aus dem Besitz der Aktien der kons. Bendzin-OÖlkusz A.-G., die ihre Steinkohlen- gruben an die Gew. verpachtet hat, nicht zugeflossen. Der Gesamtgrundbesitz der Gew., einschliesslich desjenigen der kons. Bendzin-Olkusz A.-G., beträgt in Polen rund 1278 ha, während der deutsche Besitz sich auf ein Grundstück bei Chelm in Grösse von 89 a beschränkt. Die Bergwerksgerechtsame der Gew. zuzüglich Bendzin-Olkusz, verteilt sich wie folgt: in Deutschland: Steinkohlenfeld Chelm (nicht be- betrieben) 1 033 610 qm; in Polen: rund 181 200 000 qm, davon verliehene Steinkohlenfelder rd. 48 000 000 qm (hiervon aufgeschlossen rd. 10 000 000 qm), in Mutung befindliche Stein- kohlenfelder 15 400 000 am, verliehene Braun-Eisenerz- u. Calmeifelder 22 300 000 qm, in — Mutung befindliche Eisenerzfelder 95 500 000 am, in Galizien: 1362 Freischürfe in der Gegened von Gieraltowice. Die Gew. betreibt die Steinkohlengruben „Graf Renard“ in Sosnowice mit einer Gesamtförderung von rd. 700 000 t pro Jahr u. -Andreas II“ (bei Strzyzowice) mit einer solchen von 40 000 t. Die Renard-Grube hat 3 Schachtanlagen, von denen die Hauptanlage „Graf Renard“ mit 3 Schächten in Förderung steht. Der Erzbergbau auf den Eisenerzfeldern ist während des Krieges eingestellt; neuerdings ist die Förderung Gora- Siewierska auf 2 Jahre an einen Unternehmer verpachtet worden auf der Basis einer Mindestförderung von 15 000 t pro Jahr. Der Gew. gehört ein modernes Walzwerk, die Graf-Renard-Hütte, die aus einem Drahtwalzwerk u. einem Röhrenwalzwerke für nahtlose u. geschweisste Röhren besteht. Jedes der Werke ist auf eine Leistung von etwa 14 000 t Fertig- produkte pro Jahr eingerichtet. Zu der Hütte gehört eine Eisengiesserei mit einer Leistung von 600 t pro Jahr. Der Betrieb ist auf dieser im Gange, während derselbe auf der Hütte ruht. Ferner sind noch im Besitz der Gew. „Graf Renard“ Kalksteinbrüche u. Kalköfen, eine Dampfziegelei mit einer Leistung von über 6 000 000 Stück Ziegeln, Dampfmühle u. Bäckerei, Dampfbrauerei und Mälzerei mit einer Friedensproduktion von über 15 000 hl pro Jahr. Im Betriebe sind zur Zeit die Ziegelei u. Brauerei. Auf einem grossen Teil ihrer Felder betreibt die Gew. Landwirtschaft. Seit 1918 befinden sich die Werke der Gew. Renard unter polnischer Zwangsverwaltung. Der Ges. dürfte durch die Massregeln der polnischen Regierung kein Schaden erwachsen, da) sich die Kaufsumme noch bei dem preuss Handelsministerium befindet. Kapital: M. 52 000 000 in 52 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 16 000 000, erhöht 1895 um M. 4 000 000, begeben an ein Konsort. zu 140 %, angeboten den Aktionären zu 145 % 1900 zwecks Erwerb der Kohlengruben Carlssegen u. Glückauf, sowie zur Ablös. der Frei- kuxlast um M. 2 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 160 % mit ½ % Prov., an- geboten den Aktionären ebenfalls zu 160 %. Die G.-V. v. 21./7. 1906 beschloss weitere Hrhöh. des A.-K. auf M. 30 000 000 durch Ausgabe von M. 8 000 000 in 8000, ab 1./4. 1906 div.-ber. Aktien:; hiervon dienten M. 5 000 000 zum Erwerb von M. 10 000 000 Aktien der Preussengrube A.-G. vom Grafen von Tiele-Winckler, die restl. M. 3 000 000 wurden von