7 7 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 350 u. 6 % Div. ausgeschüttet. 1913/14 ergab inkl. Vortrag einen Betriebsüberschuss von M. 709 643, hiervon M. 359 643 zu Abschreib. u. M. 350 000 für Vortrag verwendet. 1911 Ankauf der Grube Nordstern mit einem Felderbesitz von 870 000 qm. Im J. 1912/13 hat die Bremerhütte in Gemeinschaft mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen den Besitz bezw. die Kuxe der Gew. Zeilerszuversicht zu Medenbach (Dillkreis) erworben u. sich dadurch für spätere Zeiten in rohem u. gebranntem Kalk unabhängig gemacht. 1917 Verschmelzung der Bremerhütte mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen-Sieg, welche Eisensteingruben ausbeutet, sowie Hochöfen und Basaltbrüche betreibt. Jährliche Förderung 250 000 bis 300 000 t Spateisenstein; Mitglied des Roheisenverbandes: Beteiligung rd. 50 000 t, ca. 2200 Mann Belegschaft. 1914/15 bpis 1917/18 direkte u. indirekte Heereslieferungen. 1918 Erwerb der an das Geisweider Hüttenwerk anschliessenden Nietenfabrik und Walzendreherei von Flender & Weber. Der Grubenbesitz in Medenbach hat durch Verleihung von 5 Grubenfeldern eine Erweiterung erfahren. 1918/19: Erwerb der Firma Schütz & Co. in Netphen, zum Zwecke der Weiter- verarbeit. von Blechen. 1918/19: Stilliegen des grössten Hochofens und des Grob- u. Mittel- blechwalzwerkes wegen Kohlenmangels. Kapital: M. 9 500 000 in 9500 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 150 000; über die Wandlungen des A.-K. von 1899–1910 siehe dieses Handb. 1913/14. A.-K. danach von 1910 bis 1912 M. 3 000 000 in 833 St.-Aktien u. 2167 Vorz.-Aktien à M. 1000. Um das Werk in jeder Hinsicht auf eine gesunde Grundlage zu stellen, fasste die a. o. G.-V. v. 17./2. 1912 folgende Beschlüsse: Zunächst wurden 4 Vorz.-Aktien angekauft u. alsdann zwecks Herabsetz. des A.-K. eingezogen. Darauf wurden die verbliebenen Vorz.-Aktien im Verhältnis von 7:5, die St.-Aktien in dem von 7: 4 zus. gelegt; um den sich aus dieser Zus. legung ergebenden Betrag von M. 975 000 wurde das A.-K. weiter herabgesetzt. Diese der Ges. zur Verfüg. ge- stellten M. 975 000 Aktien wurden anderweitig begeben; gleichzeitig wurden M. 304 000 neue Aktien ausgegeben u. somit das A.-K. auf M. 3 300 000 erhöht. Der Buchgewinn der Zus.- legung (M. 972 284) wurde zu a. o. Abschreib. u. Rückstell. verwendet. Die durch die Massnahmen vom 17./2. 1912 der Ges. zugeflossenen Mittel wurden z. T. zur Abstoss. von Schulden verwendet, z. T. dienten sie zur Deckung der Kosten für die umfangreichen Neu- bauten. Infolge der verschiedenart. Zus. legung der St.- u. Vorz.-Aktien fielen die Vor- rechte der letzteren weg. Die a. o. G.-V. v. 18./6. 1917 genehmigte den zwischen der Ge- werkschaft Storch & Schöneberg zu Kirchen-Sieg und der Akt.-Ges. Bremerhütte zu Geisweid am 24./5. 1917 geschlossenen Einbringungsvertrag mit Wirkung ab 1./1. 1917, durch welchen die Gew. ihr gesamtes Vermögen, Aktivis und Passivis, jedoch mit Ausnahme der ihr ge- hörigen eigenen Kuxe und der ihr gehörigen Aktien der Akt.-Ges. Bremerhütte (nom. M. 1 100 000) an die Akt.-Ges. Bremerhütte gegen Gewährung von Aktien (M. 6 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917) der letzteren Ges. übertrug. Zu diesem Zwecke beschloss die G.-V. der Bremerhütte v. 18./6. 1917 die Erhöhung des A.-K. um M. 6 200 000 (also auf M. 9 500 000). Das sich bei der Ausgabe der neuen Aktien ergebende Aufgeld von M. 3 567 139 (Differenz zwischen M. 6,2 Mill. und dem Saldo aus den Aktiven und Passiven der Übernahme-Bilanz, jedoch mit Ausnahme der der Gewerkschaft gehörigen eigenen Kuxe und Aktien der Bremerhütte) wurde dem gesetzl. R.-F. zugeführt. Ausser dieser Vereinigung ist aus dem Berichtsjahr noch die Erweiterung des Besitzes an Grubenfeldern durch Ankauf im Siegerlande und Oberhessen zu erwähnen. Hierfür wurden etwa M. 400 000 benötigt. Hypothekar-Anleihe: M. 1 500 000 in 5 % Oblig. à M. 1000 lt. G.-V. v. 17./2. 1912 der Aktien-Ges. Bremerhütte. Durch diese Anleihe ist die alte, welche infolge Auslos. bis dahin auf M. 1 016 000 reduziert war, aufgehoben. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1917 zu 102 % durch jährl. Auslos. im Jan. (zuerst 1917) auf 1./7. Zahlstellen: Ges.-Kasse, Siegener Bank für Handel u. Gewerbe. Anleihe: M. 837 000 zu 4½ %; Rest einer von der früheren Gewerkschaft Storch & Schöne- berg emittierten Anleihe. Von beiden Anleihen Ende Juni 1919 noch M. 2 094 000 in Umlauf. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6., früher (bis 1898) Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div. an Aktien, vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Bergwerksberechtsame 3 709 281, Grundbesitz 533 070, Anlagen 3 033 703, Wohn. 312 530, Beteilig. 384 163, Kassa 30 813, Effekten 4 603 843, Debit. 9 371 331, Bestände an Fabrikaten u. Materialien 2 533 421. – Passiva: A.-K. 9 500 000, Anleihe 2 094 000, ausgel. do. 73 440, R.-F. 4 000 000, F. zur Ern. von Werksanlagen 400 000, Talonst.-Res. 162 (Rürkl. 27 000), Rückstell. für Verw.-Gebäude 150 000, Delkr.-Kto 150 000, vorbehalt. Abschreib. u. Rückl. 100 000, Rückl. für die Überführ. in die Friedenswirtschaft 615 084, Unterst.-F. für Arb. u. Angestellte 535 000, Anleihe-Zs. 30 545, Kredit. 5 121 812, Div. 2260, Bau eines Verwaltungsgebäudes 150 000, Div. 950 000, Tant. 60 431, Vortrag 417 585. Sa. M. 24 512 159. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 2 000 000, Reingewinn 1 605 017. – Kredit: Vortrag 580 515, Rohgewinn 3 024 502. Sa. M. 3 605 017. Dividenden: 1891–98: 42, 0, 0, 0, 6½, 25, 25, 5; 1899/1900: 24 % (für 1½ Jahre, u. z. für M. 500 000 für 6 Mon.); 1900/1901–1910/11: 0 %; Vorz.-Aktien 1902/03–1910/11: 0 %. Gleich- berechtigte Aktien 1911/12–1918/19: 0, 6, 0, 5, 10, 12, 17, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Fr. Jütte, Walther Siebel; Stellv. S. Schleicher. Prokuristen: A. Jahncke, Aug. Brombach, Aug. Meering, Friedr. Feldmann, Paul de Fries. ―― ——