* Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 367 Stadtberger Hütte, Aet-Ges. in Niedermarsberg, Westf. Gegründet: 12./10. 1872. Zweck: Ausbeutung der seit 1838 von der Stadtberger Hütte bei Niedermarsberg betriebenen Kupfergruben „Friederike“, „Oskaré u. „Mina“ u. der Kupferhütten daselbst. Gewinnung von Raffinad- u. Elektrolytkupfer. Die mit 3 Kupferschmelzöfen, Anstalt zur Herstellung von elektrolyt. Kupfer u. Ausziehung von Silber, 1 Erzwalzwerk eingerichteten Betriebe sind durch Schienengeleise mit den Förderpunkten der Gruben verbunden. Für Erweiter.-Bauten (einschl. Masch.) wurden 1909/10–1918/19: M. 57 302, 69 740, 70 620, 103 928, 106 015, 209 115, 7206, 67 764, 10 788, 15 949 ausgegeben. Abschreib. 1872–1919 M. 4 283 413. Das Unternehmen litt in den letzten Jahren unter der ungünstigen Lage des Kupfermarktes. Arb.-Zahl 1916/17 durchschnittl. 350 Mann. Im J. 1917/18 wurden im Grubenbetrieb 46 098 t Kupfererze gewonnen. Aus den Erzen wurden 0.58 % Kupfer ausgebracht. Versandt wurden 1916/17 im ganzen 672 545 kg Kupfer, u. zwar 463 134 kg Raffinadkupfer u. 209 411 kg Elektrolytkupfer. Versandt 1918/19 im ganzen 437 356 kg, davon 334 500 kg Raffinadkupfer, 102 856 kg Elektrolytkupfer. Hierin sind 144 367 kg Kupfer enthalten, welche die Ges. im Lohn umarbeitete, u. wofür derselben das erforderl. Kupfermaterial geliefert wurde. Der Durchschnittspreis betrug M. 461, 85 für 100 kg Kupfer. 1918/19 wegen Kohlenmangel teilweise Stillegung der Schmelzhütte. Es ist der Ges. gelungen, einen langjährigen Lieferungsvertrag mit Fried. Krupp Akt.- Ges. zustande zu bringen, der der Ges. für die Dauer dieses Abschlusses völlige Sicher- stellung ihres Absatzes zu angemessenen Bedingungen gewährleistet. Kapital: M. 2 250 000 in 3750 Aktien à Tlr. 200 = M. 600. Urspr. M. 3 000 000, lt. G.-V. v. 3./12. 1877 Rückkauf von M. 750 000, indem von 4 Aktien je eine zu 50 % erworben wurde. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im II. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (ausser zus. M. 15 000 fester Vergüt.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Grubenbesitz 190 000, Immobil. 873 582, Mobil. 1004, Kupfer u. Zwischenprodukte 40 621, Material. 144 457, Kassa 10 827, Wertp. 494 457, Guth. beim Postscheckamt 5191, Debit. 130 820, Bankguth. 946 181, Talonsteuer-Res. 3375, Lohn- Vorschuss 9932. – Passiva: A.-K. 2 250 000, R.-F. 214 915 (Rückl. 8693), Kriegsgewinnsteuer- Rückl. 70 050, unerhob. Div. 4596, rückst. Lohn 16 493, Warenumsatzsteuer 3257, Kredit. 108 862, Kriegsgewinnsteuer-Res. 17 580, Tant. 13 258, Div. 135 000, Vortrag 16 083. Sa. M. 2 850 048. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 126 710, Kursverlust bei Wertp. 163 200, palonsteuer-Res. 1125, Gen.-Kosten 186 939, Reingewinn 190 566. – Kredit: Vortrag 16 700, Gewinn auf Kupfer 590 513, Zs. 61 327. Sa. M. 668 541. Kurs Ende 1901–1919: 126.50, 122.25, 115, 124.75, 117, 115, 89, 106, 96.50, 79.50, 92, 92.75, 86, 70*, –, 130, 115, 85*, 141 %. Eingeführt Febr. 1873 zu 105 %. Notiert Berlin, Cöln. Dividenden 1901/02–1918/19: 5, 0, 0, 0, 0, 5, 2, 0, 1, 1, 4, 6,2, 10, 8, 5, 7, 6 %. C.-V.: 4 J. (K). Direktion: Erich Meurer. Prokurist: Otto Francke. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Otto Meurer, Cöln; Stellv. Anton Hamers, Crefeld; Bergassessor a. D. Carl Hupertz, Aachen; Dr. Gust. Bunge, Hoenningen; Adolf Buff von Firma Fried. Krupp, Essen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Disconto-Ges. Act.-Ges. Charlottenhütte in Niederschelden, Kreis Siegen. Gegründet: 21./3. 1864; eingetr. 24./10. 1864. Zweck: Produktion von Eisen aus pro- duzierten oder anderweit angeschafften Erzen, Verarbeitung des produzierten oder ander- weit angeschafften Eisens und die Veräusser. der hergestellten Produkte und Fabrikate, Speziell: Rohblöcke u. Brammen, Stahlformguss, Schmiedestücke und Ringe aller Art, roh, vorgearbeitet und fertig bearbeitet, Achsen, Radreifen und fertige Radsätze für Voll-, Neben- u. Kleinbahnen, Grobbleche u. Böden, Feinbleche, verzinkte u. verbleite Bleche, Blechwaren. Die Grundstücke der Ges. ausschliessl. der Gruben umfassen einen Flächenraum von 100 ha 80 a 65 qm. Nach den Neuerwerbungen der letzten Jahre verfügt die Gesellschaft über folgende Anlagen: I. Grubenanlagen: Spateisensteingrube Brüderbund bei Eiserfeld, Spat- eisensteingrube Eisernhardter Tiefbau bei Eisern, Spateisensteingrube Stahlberg bei Müsen, Spateisensteingrube Knappschaftsglück bei Neunkirchen, Brauneisensteingrube Louise in Niederohmen (von dieser die Mehrheit der Kuxe). II. Hüttenanlagen: Hochofen-, Stahl- u. Walzwerk in Niederschelden, Hochofenwerk Eiserner Hütte in Eisern, Hochofenwerk des frühern Cöln-Müsener Bergwerks-Aktien-Vereins in Kreuztal. III. Die Anlagen der frühern Eichener Walzwerk- u. V erzinkerei-Aktiengesellschaft in Eichen, Siegen u. Attendorn. IV. Mitte 1918 Erwerb sämtl. Aktien der Siegener Eisenbahnbedarf-A.-G. in Siegen; auch Er-verb der Masch.-Fabrik H. A. Waldkirch in Siegen. 3 Abteilung Eichener Walzwerk besitzt a) Feinblechwalzwerk, Wellblechfabrik, Verzinkerei und chemische Fabrik in Eichen, b) Feinblechwalzwerk, Wellblechfabrik und