368 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Verzinkerei in Attendorn (früher Althaus, Pletsch & Co.), c) Feinblechwalzwerk in Siegen (Sieghütter Eisenwerk A.-G. vorm. Johs. Schleifenbaum). Das Werk in Niederschelden besteht aus einer Hochofenanlage mit 2 Hochöfen u. den sonst. Dampf- u. Gasgebläsemaschinen, 1 grossen Gasreinigung, 1 elektr. Zentrale, 1 Martinwerk mit Stahlgiesserei, 1 Grobblech- walzwerk mit Zubehör, sowie 1 Hammerwerk mit Radreifenwalzwerk, Radsatzfabrik u. einer mech. Werkstatt, in der die hergestellten Guss- u. Schmiedestücke bearbeitet werden. Die Hochofenanlage Eiserner Hütte besteht aus 1 Hochofen mit den Gebläsemaschinen mit Zubehör u. einer elektr. Zentrale. Zu dem Hochofenwerk des frühern Cöln-Müsener Bergwerks-Actien-Vereins gehören 2 Hochöfen, 1 grosse elektr. Zentrale, 1 Brikettierungs- anlage u. 2 Steinfabriken. Die derzeit. jährl. Produktionsfähigkeit der Werke beträgt: Hochofenwerk 240 000 t Roheisen, Stahlwerk 90–100 000 t Rohstahl, ca. 115–130 000 t Bleche, Ca. 20 000–25 000 t Stahlformguss, Schmiedestücke u. Radsatzmaterial. Gesamtumsatz des Werkes ohne Nebenbetriebe 1907/08–1915/16: M. 9 456 501, 6 778 338, 8 104 162, 10 081 198, 11 947 934, 15 921 592, 12 901 840, 10 059 923, 25 636 941. 1907/08–1918/19 erforderten die Zugänge auf Anlage-Kti M. 651 939, 371 094, 234 001, 584 998, 636 152, 461 378, 764 750, 441 173, 999 974, 1 102 400, 793 642, 466 507. Arb.-Zahl in den Betrieben der Charlotten- hütte u. auf den Gruben 3585. Die Ges. hatte 1914/15–1917/18 bedeutende Kriegsaufträge auszuführen, in 1918/19 wurde das Resultat seit Nov. 1918 durch die bekannten Erscheinungen so wie durch Kohlenmangel ungünstig beeinflusst. Die Ges. erwarb Mitte 1916 die gesamten Kuxe der hundertteiligen Gew. Knappschafts- glücké in Neunkirchen, Kreis Siegen, zum Preise von M. 5500 für einen Kux. Die a. o. G.-V. V. 14./6. 1916 beschloss den Erwerb des Cöln-Müsener Bergwerks-Aktien-Vereins in Kreuztal (S. bei Kap.) mit Wirkung ab 1./7. 1915. Dieser Verein besass neben der Grube Stahlberg in Kreuztal ein Hochofenwerk von 2 Öfen. 1916 auch Erwerb der Mehrheit der Kuxe des Braunsteinbergwerks Louise in Niederohmen (Oberhessen). Die Gew. Louise verteilte folg. Aus- beuten: 1912–1916 M. 160 000, 200 000, 115 000, 160 000, 240 000. Der Zweck des Erwerbs der Louise-Kuxe war die Sicherstellung von Erzbezügen, um den durch den Krieg vermehrten Schwierigkeiten in der Rohstoffversorgung der Hochofenwerke zu begegnen. 1917 Angliederung der Eichener Walzwerk- u. Verzinkerei-Akt.-Ges. in Kreuztal (siele bei Kap.). Die Ver- einigung mit dem Eichener Walzwerk erfolgte, um für einen Teil der Kreuztaler Rohstahl- erzeugung den Absatz sicherzustellen. Daneben gewann die Actiengesellschaft Charlottenhütte durch die Angliederung leistungsfähige Betriebe der Feinblechherstellung u. Verfeinerung mit geschulten Arbeitern u. alter Kundschaft. Das Eichener Walzwerk verteilte an Div. % 1é „ Die Charlottenhütte ist Mitglied des Roheisen-Verbandes G. m. b. H. in Essen-Ruhr mit einer Beteiligungsziffer am Absatz von 174 987 t pro Jahr, sowie an 5 weiteren Verbänden. Die Förderung der Grube Brüderbund u. der Gew. Eisenhardter Tiefbau wird, soweit sie nicht auf den eigenen Hochöfen verhüttet wird, durch den Siegerländer Eisenstein-Verein G. m. b. H. in Siegen verkauft. Kapital: M. 12 500 000 u. zwar M. 9 500 000 in 4047 (früheren Vorz.-)Aktien u. 953 neuen Aktien v. 1911, 4500 neuen Aktien von 1916 u. 1917, sämtl. à M. 1000 u. gleichber., sowie M. 3 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien von 1918, Stücke à M. 1000 mit Anspruch auf Nachzahl. für die Div. u. auf Rückzahl. der Aktien zu 110 % bei Auflös. der Ges. Urspr. A.-K. M. 375 000. Nach einer Reihe von Kap.-Veränderungen (siehe hierüber dieses Jahrbuch 1912/13) bestand das A.-K. von 1907–1911 aus 4047 gleichber. Aktien à M. 1000 = M. 4 047 000. Die a. o. G.-V. v. 25./11. 1911 beschloss Erhöh. des A.-K. um MI. 953 000 (auf M. 5 000 000) in 953 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1911. Hiervon dienten M. 420 000 Aktien zum Erwerb der Eiserner Hütte A.-G. bezw. von deren A.-K. von nom. M. 280 000 mit Wirkung ab 1./7. 1911. Weitere M. 516 000 Aktien wurden zum Erwerb von 688 Kuxen der Erz- gruben-Gew. Eisenhardter Tiefbau u. Barzahlung von zus. M. 34 400 verwendet; restl. M. 17 000 neue Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu 200 % begeben. Die Charlottenhütte besass bereits 190 Kuxe der Gew. Eisenhardter Tiefbau 1. erwarb weitere 122 Stück mit dem Ankauf der Eiserner Hütte A.-G., restl. 688 Kuxe direkt von den Gewerken erworben (siehe oben). Zum Ankauf des Cöln-Müsener Bergwerkvereins beschloss die a. o. G.-V. v. 14./6. 1916 die Erhöh. des A.-K. um M. 1 250 000 in 1250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1915. Gegen je nom. M. 2400 Aktien von Cöln Müsen (A.-K. 3000000) wurde 1 Aktie von Charlottenhütte à M. 1000 gewährt; ausserdem erhielt jede Aktie von Cöln-Müsen im Nennbetrage von M. 300 noch M. 45 bar (zus. M. 450 000). Durch die Durchführ. der Verschmelz. wurde ein Betrag von M. 1 300 000 für ausserord. Abschreib. auf die Anlagen des Cöln-Müsener Bergwerks-Aktien-Vereins frei. Die G.-V. v. 28./10.1916 beschloss nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 750 000 (also auf M. 7 000 000) in 750 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1916. Diese Kap.-Erhöh. diente zum Erwerb der Kuxen- mehrheit der Gew. des Brauneisenstein-Bergwerks Louise. Die a. o. G.-V. v. 21./4. 1917 beschloss eine weitere Erhöh. um M. 2 500 000. Dieser Kap.-Betrag diente zur Durchführung der in derselben G.-V. beschlossenen Vereinigung mit der Eichener Walzwerk- u. Verzinkerei- A.-G. in Kreuztal. Die Aktionäre des Eichener Walzwerks, deren gesamtes Vermögen unter Ausschluss der Liduidation mit Wirkung ab 1./7. 1916 auf die Charlottenhütte übertragen worden ist, erhielten für nom. M. 1000 ihrer Aktien den gleichen Nennwert in neuen ab 1./7. 1916 dividendenberechtigten Aktien der Charlottenhütte u. ausserdem eine Barzahlung von M. 100. Der Kurs der neuen Aktien der Charlottenhütte wurde auf 150 % festgesetzt