370 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Jahrg. 1899/1900. Entstanden aus der Niederscheldener Hüttengew. Kreutz & Co. Zweck: Betrieb von Bergwerken, sowie von Eisenwerken zum Zwecke der Produktion von Eisen aus eig. oder anderweit angeschafften Erzen, die Verarbeit. des produzierten oder anderweit angeschafften Eisens. Die Ges. besitzt eine Hochofen-Anlage mit elektr. Zentrale, sowie Bergwerkseigentum. 1913/14 Umbau der Winderhitzer-Anlage. 1914/15 Neubau eines dritten Winderhitzers u. Neuzustellung des Ofens. Kapital: M. 500 000 in 138 Vorz.-Aktien u. 362 St.-Aktien à M. 1000. Bis 1914: M. 1 150 000 in 1012 St.-Aktien auf Namen u. 138 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 312 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./10. 1899 um M. 738 000 (auf M. 1 050 000). Die G.-V. v. 4./1. 1906 be- schloss Herabsetz. des A.-K. um M. 38 000 (auf M. 1 012 000) zwecks Ankauf von Aktien. Die a. o. G.-V. v. 3./12. 1910 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 138 000 durch Ausgabe neuer Aktien. Diese Aktien sind vor den übrigen Aktien (St.-Aktien) in folg. Werte bevorzugt: Von dem jährl. Reingewinn werden zunächst 4 % auf die Vorz.-Aktien verteilt; alsdann erhalten die St.-Aktien 4 %, u. der etwaige Rest ist auf die Vorz.-Aktien u. St.-Aktien gleich- mässig zu verteilen. Die G.-V. v. 31./7. 1914 beschloss, dass 650 St.-Aktien eingezogen werden, u. zwar in der Weise, dass 648 dadurch erworben werden, dass für je drei der- selben aus dem Besitz der Ges. eine Aktie des Eisen- u. Stahlwerks Hoesch angekauft u. 2 weitere St.-Aktien zum Kurse von 110 % erworben werden. Alsdann fand eine Herabsetz. des A.-K. um M. 650 000 zwecks teilweiser Rückzahl. des A.-K. an die Aktionäre statt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % Tant. an A.-R. (Maximum M. 4000). Sonst. Verteil. siehe cben. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Kassa 2323, Werksanlagen 90 313, Wertp. 102 320, Debit. 915 604, Vorräte 473 918. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 115 255, Kriegsgewinnsteuer- Rückl. 45 887, Ern.-F. 319 641, Zinsscheinsteuer-Rückl. 5000, Arb.-Unterstütz.-F. 4090, Kredit. 393 495, Rohgewinn 201 110. Sa. M. 1 584 479. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 53 687, Kriegsgewinnsteuerrückl. 124 000, Ern.-F. 77 110. Sa. M. 254 797. – Kredit: Rohgewinn M. 254 797. Dividenden: St.-Aktien 1899/1900–1918/19: 10, 12, 8, 4, 1, 3½, 5, 10, 5, 0, 0, 0, 4, 4, 4, 7, 14, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1910/11–1918/19: 0, 4, 4, 4, 7, 14, %% ./*....... Direktion: Ing. Paul Kreutz. Prokurist: Alfred Koch. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dir. Bernh. Beyer, Stellv. Franz Koch, Ed. Serfort, Cassel. Tiefbau- und Kälteindustrie Actiengesellschaft vormals Gebhardt & Koenig zu Nordhausen. Gegründet: 19./8. 1903; eingetr. 30./11. 1903. Gründer: Louis Gebhardt, Friedr. Einecke Aug. Koenig, Nordhausen u. die Berg.-Märk. Ind.-Ges., Barmen, als Teilhaber der Eismasch.- u. internat. Tiefbau-Ges. von Gebhardt & Koenig G. m. b. H. in Nordhausen; Dr. jur. Fr. W. Erlinghagen, Rich. Strassmann, Elberfeld. Die genannten Teilhaber der Firma Gebhardt & Koenig haben ihre Geschäftsanteile von zus. M. 900 000 nom. an genannter G. m. b. H. in die A.-G. gegen Gewährung von M. 1 050 000 Aktien eingebracht. Das den Gründern für die Anteile gewährte Agio von M. 150 000 bildete das Aquivalent für die nach Aufteilung des Reingewinnes per 31./1. 1903 in den Büchern der G. m. b. H. ausgewiesenen Reserven von insgesamt M. 152 843, von denen M. 150 000 den Gründern zu Gute kommen sollten. Zweck: Erwerb aller Geschäftsanteile der „Eismaschinen- u. internat. Tiefbau-Ges. von Gebardt & Koenig G. m. b. H.“ zu Nordhausen und Fortführung des Unternehmens, Aus- führung v. Tiefbauten (Schächten) nach dem Gefrierverfahren u. anderen Methoden, Herstellung u. Vertrieb von Eis- u. Kühlmasch., von Kühlanlagen für alle Zwecke, sowie alle ins Maschinen- fach schlagende Arbeiten. Auf den diversen Betrieben wird mit ca. 1000 HbP. gearbeitet. Nach den Beschlüssen der G.-V. v. 25./3. 1905 wurde eine Interessengemeinschaft mit der Internat. Bohrgesellschaft in Erkelenz hergestellt. Neubauten, Anschaffungen von Bohrwerk- zeug, Schachtbau-Masch., Röhren etc. erforderten 1907/08–1918/19 M. 866 000, 534 969, 719 236, 1 000 195, 2 078 188, 2 805 506, 1 732 539, 591 289, 253 338, 224 996, 123 872, 106 691. Der Abschluss für das Geschäftsj. 1914/15 ergab einen Reingewinn von M. 917 671, wovon M. 500 000 dem Disp.-F. überwiesen wurden, u. M. 180 000 als Div. zur Verteil. kamen. Der Abschluss für 1915/16 ergab unter Beibehalt. der bisherigen Abschreib.-Sätze nur einen Reingewinn von M. 278 621, der vorgetragen wurde. Eine Div. kam nicht zur Verteil. In den Geschäftsj. 1916/17 u. 1917/18 haben sich die ungünstigen Einwirkungen des Krieges auf das Unternehmen noch verschärft und die Ergebnisse sehr ungünstig beein- Husst. Insbesondere haben die immer merkbarer in die Erscheinung tretenden Schwierig- keiten bezüglich Material- u. Arbeiterbeschaffung den Fortgang der im Bau befindlichen Schächte empfindlich gehemmt. Nach Abbuchung von M. 416 383 für Minderergebnisse u. Rückstell. auf Schachtbauten wies deshalb die Gewinn- u. Verlustrechnung für 1916/17 nach Heranziehung des bereits früher zur Deckung von Kriegsschäden gebildeten Kriegse- R.-Kontos einen Verlust von M. 1 682 465 aus. Zur Deckung desselben wurde der Spez.- R.-F. in Höhe von M. 500 000 herangezogen u. der restliche Betrag von M. 1 182 465 dem gesetzl. R.-F. entnommen, sodass derselbe nach Abbuchung dieses Betrages mit noch A.G. Niederscheldener Hütte in N iederschelden, Kreis Siegen. Gegründet: 16./8. 1899 mit Wirkung ab 1./7. 1899; eingetr. 11./10. 1899. Gründer siehe ――― ― 3 ―