Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 381 metallurgischer Verfahren aller Art, insbesondere auf dem Gebiete der Eisen- und Stahl- erzeugung, sowie mit der Lieferung von Elektrostahlanlagen, System Héroult-Lindenberg Die Elektrostahl G. m. b. H. besitzt mehrere auf die Erzeugung von Elektrostahl bezug- habende Patente, von denen die wichtigsten bis 1925 laufen. Sie vergibt Lizenzen für die Benutzung dieser Patente und befasst sich mit der Lieferung betriebsfertiger Elektrostahl- öfen. In den letzten drei Jahren sind 24 Elektrostahlöfen für 180 Tonnen Schmelzgut- Einsatz abgeliefert bezw. noch im Bau begriffen. Von den vereinnahmten Lizenzen erhält die Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. einen bestimmten Prozentsatz im voraus. Die in den letzten drei Jahren erzielten Gewinne hat die Elektrostahl G. m. b. H. vorgetragen. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000; urspr. M. 2 250000, begeben zu 110 %. Die Gründer haben auf Grund einer untereinander eingegangenen Verpflichtung der Akt.- Ges. einen Organisations- u. Dispos.-F. im Betrage von M. 112 500 zur Verfüg. gestellt. Die a. o. G.-V. v. 29 /4. 1909 beschloss Erhöhung um M. 750 000, begeben zu pari. Diese neuen Aktien dienten z. Erwerb. sämtl. M. 1 000 000 St.-Anteile (eingez. mit 67½ %) der Elektro- Stahlges. m. b. H., in Remscheid. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./11. 1917 um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1917. Die jungen Aktien wurden an eine Bankgemeinschaft gegeben, die sich verpflichtete, sie den bisherigen Aktionären zum Nenntwert franko valuta zum Bezuge anzubieten, u. zwar derart, dass auf 3 alte Aktien Ineue bezogen werden konnte. Aktionäre, die das Bezugsrecht nicht ausübten, erhielten den Betrag von M. 335,35 in bar ausgezahlt; für diese Kap.-Erhöh. einschl. Kosten wurden aus dem Reingewinn des J. 1916/17 M. 1 200 000 zurückgestellt. Das Bezugsrecht war v. 30./1. bis 21./2. 1918 auszuüben. Hypoth.-Anleihe: M. 1 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 15./5. u. 15./1 1. Tilg. lt. Plan ab 1914 bis 1938 durch jährl. Auslos. im Aug. auf 15./11.; seit 1914 verstärkte Tilg. zulässig. Aufgenommen zur Abstossung der Bankschuld u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. In Umlauf am 30./6. 1919: M. 1 577 000. Zahlst. wie Div. Kurs in Berlin Ende 1912–1919: 100, 98, 97.50*, –, 93, –, 98*, 100.50 %. Aufgelegt am 11./9. 1912 zu 100 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Grundstücke 751 475, Gehäude, Kanäle u. Schorn- steine 1 161 523, Dampfkessel, Hämmer, Masch., Rohrleitungen 1, OÖfen 1, Walzen 1, Labo- ratorium 1, Mobil. 1, Gleise u. Transportgeräte 1, Geräte u. Werkzeuge 1, Fuhrpark 1, Arb.- Kolonie 65 515, Vorräte 2 559 801, Wertp. 388 187, Beteilig. 844 000, Debit. 6 345 241, Kassa 73 400, noch nicht abgerechn. Neuanlagen 1 533 000. — Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 1 000 000, Ergänz.-F. 1 000 000, Oblig. 1 577 000, do. ausgel. 7 140, do. rückst. 8055, Talonsteuer- Res. 30 000, Kredit. 5 236 526, Div. 600 000, do. alte 4540, Tant. an A.-R. 38 261, Vortrag 220 630. Sa. M. 13 722 152. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 382 062, Steuern 1 151 816, Kriegs- unterstütz. 399 939, Oblig.-Zs. 69 817, Abschreib. 48 397, Gewinn 858 891. – Kredit: Vortrag 298 688, Gewinn aus Fabrikation etc. 3 612 235. Sa. M. 3 910 923. Kurs Ende 1912–1918: 177.50, 166, 154*, –, 370, 599, 285* %. Zugel. sämtl. M. 3 000 000, davon aufgelegt am 11./9. 1912 M. 2 000 000 zu 170 %. Aktien No. 3001–4000 seit März 1918 lieferbar. Notiert in Berlin. Dividenden: 1906/07: 9 % auf M. 1 687 500 bezw. M. 1 300 000; 1907/08 u. 1908/09: je 10 % auf M. 2 250 000; 1909/10–1918/19: 8, 9, 12, 12, 12, 25, 25, 25, 25, 15 %. Ausserdem für 1916/17 einen Bonus von M. 100 u. für 1917/18 einen solchen von M. 400 auf jede Aktie verteilt. Direktion: Gen.-Dir. Richard Lindenberg, Walter Eilender, Alfred Polscher, Stellv. Paul Haniger. Aufsichtsrat: Vors. Präsident Dr. Walther Rathenau, Stellv. Bank-Dir. Oskar Schlitter, Geh. Komm.-Rat Felix Deutsch, Bankier Karl Joerger, Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Berlin; Ing. Alb. Hirth, Stuttgart-Cannstatt; Dir. Carl Zander, Zürich; Dir. Georg Zapf, Mülheim a. Rh. Prokuristen: Fritz Bodemann, Kurt Ziesing, Karl Lindenberg. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Delbrück Schickler & Co. Glockenstahlwerke Akt.-Ges. vorm. Richard Lindenberg in Remscheid. Gegründet: 3./11. 1919 mit Wirkung ab 1 /7. 1919; eingetr. 9./12. 1919. Gründer: Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges., Firma Delbrück, Schickler & Co., Max Berger, Friedenau; Paul Stürtz, Berlin. Firma bis Ende Dez. 1919: Glockenstahlwerke A.-G. Zweck: Betrieb metallurgischer Unternehmungen jeder Art, insbesondere der Betrieb von Stahl-, Walz- u. Hammerwerken. Die Ges. ist berechtigt, alle zur Errichtung oder Förderung dieser Zwecke dienenden Anlagen u. Geschäfte jeder Art zu errichten, zu er- werben, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten und zu veräussern sowie Zweignieder- lassungen zu errichten. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern übernommen von Stahlwerke Lindenberg, angeboten den Aktionären dieser Ges. im Febr. 1920 zu 145 %