Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 395 Walzwerksanlagen der Ges. enthalten 11 Walzenstr. für schweres u. leichtes Faconeisen, Messing, Bronze etc. mit 16 Schweissöfen, Dampfkesseln, elektr. Zentrale u. allem sonst. Zu- behör. Für Reparat., sowie zur Herstell. von Stanz- u. Pressartikeln u. kleineren Konstrukt. sind ausgedehnte Werkstätten vorhanden. — Produktion an Facon-Eisen,- Stahl, -Kupfer, Messing, -Bronze- u. Aluminium, an fertigen Artikeln wie Stanz- u. Presswaren, sowie an kleineren Konstruktionen, an Schrauben, Muttern, Röhren 1905/06–1912/13: 39 494, 47 845, 37 255, 33 126, 39 547, 58 929, 55 678, 65 993 t. Roheisen-Produktion 1910/11–1912/13: 52 816, 47 960, 55 086 t; Produktion für 1913/14 u. 1914/15 nicht veröffentlicht, doch betrug die Erzeug. der Walzwerksanl. 1915/16 115 000 t, 1916/17 135 000 t Stabeisen. Jahresumsatz 1912/13–1918/19 M. 17 956 246, 18 435 102, 16 898 591, 27 389 283, 41 319 113, 51 006 077, 56 247 583. Arb.-Zahl 1918/19 durchschnittl. 2703 Mann. 1914/15 Betriebseinschränkung, 1915/16–1917/18 im Rahmen der Betriebsmöglichkeit volle Beschäftigung. Herstellung von Kriegsbedarf. 1918/19 Umstellung der Betriebe auf Friedensarbeit. Infolge der Fusion mit der Sieg-Kheinischen Hütten-Akt.-Ges. (s. unten) wurden die Kalker Betriebe in ganz moderner Ausgestalt. u. Erweiter. der verschied. Anlagen nach Friedrich-Wilhelmshütte verlegt, was bis Mitte 1913 geschehen ist. Der dadurch freigewordene Grundbesitz in Cöln-Kalk wurde verkauft. Grundbesitz: In Troisdorf ca. 112 ha, von den etwa 753 000 qm alter Besitz von Sieg-Rhein. war, der Rest von etwa 370 000 qm nach der Verschmelz. hinzuerworben. Durch die steigenden Ausgaben für die Brenn-, Roh- u. Betriebsstoffe, für Frachten, für Löhne u. Gehälter erfuhren 1918/19 die Selbstkosten auf allen Gebieten ganz ungeahnte Erhöhungen, auch waren für die Abschreib. wiederum erhebliche Beträge in Ansatz zu bringen; so hat das Gesamtergebnis der Betriebe nicht ausreichende Mittel liefern können, um die Verteilung einer Div. vorschlagen zu können. Da der Lothringer Hütten- u. Bergwerksverein die Ausschüttung einer Div. nicht vor- sah, kam auch für die Ges. eine solche nicht in Frage. Der Reingewinn stellt sich alsdann auf M. 62 549. Kapital: M. 10 000 000 in 8500 St.-Aktien (Nr. 1–8500) u. 1500 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1500) sämtl. à M. 1000. Die ab 1./1. 1903 div.-ber. Vorz.-Aktien erhalten aus dem Reingewinn 6 % Div. vorweg, die event. nachzuzahlen ist, sodann erhalten die St.-Aktien ebenfalls 6 % u. den etwaigen Rest beide Aktienarten gleichmässig. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Zur Abstossung der Bank- u. anderen Schulden, sowie zur Beschaffung neuer Betriebsmittel be- schloss die G.-V. v. 13./3. 1903 Erhöhung auf M. 3 000 000 durch Ausgabe von M. 1 500 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Dieselben wurden von einem unter Führung des A. Schaaffh. Bank- vereins in Cöln stehenden Konsortium zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903 u. Vergüt. von M. 45 000 (= 3 % Kapitalerhöhung) für Kosten übernommen u. den Inh. der St.-Aktien 1: 1 zu 106.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903 v. 2.–25./4. 1903 angeboten. Genannter Kostenbeitrag von M. 45 000 wurde bis auf M. 11 383 verwandt; dieser Rest floss in R.-F. Zwecks Vervollkommnung der Werkseinrichtungen und zur Stärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 21./10. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 neuen, für 1905 nur zur Hälfte div.-ber. St.-Aktien, übernommen vom A. Schaaffh. Bankverein in Berlin zu 140 %, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 30./10.–10./11. 1905 zu 150 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./1. 1906 und zuzügl. ½ Schlussnotenstempel. Agio mit M. 391 409 in den R.-F. Zum weiteren Ausbau bezw. zur Modernisierung der Anlagen zwecks Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit beschloss die G.-V. v. 18./10. 1910 Erhöhung des A.-K. um M. 1 500 000 (auf M. 5 500 000) durch Ausgabe von 1500 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übernommen von einem Konsort. (A. Schaaffhaus. Bankverein etc.) zu 155 %, ange- boten den alten Aktionären 3:1 v. 28./10.–14./11. 1910 zu 160 %. Die a. o. G.-V. v. 1./5. 1911 genehmigte den mit der Sieg-Rheinischen Hütten-Akt.-Ges. in Friedrich-Wilhelmshütte an der Sieg (s. diese Ges.) abgeschlossenen Verschmelzungs- vertrag, demzufolge diese Ges. ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf die Faconeisen-Walzwerke L. Mannstaedt & Cie. mit Wirkung vom 1./7. 1910 ab über- trug u. die Aktionäre der Sieg-Rheinischen Hütten-Akt.-Ges. (Akt.-Kap. nom. M. 3 000 000) gegen je nom. M. 10 000 ihrer Aktien, mit Div.-Scheinen vom 1./7. 1910 ab, je nom. M. 1000 neue St.-Aktien der Faconeisen-Walzwerke L. Mannstaedt & Cie. mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911 erhielten. Zu diesem Zwecke beschloss die G.-V. v. 1./5. 1911 die Erhöh. des Akt.-Kap. von M. 5 500 000 um nom. M. 300 000 auf M. 5 800 000 durch Ausgabe von 300 vom 1./7. 1911 ab div.-ber. St.-Aktien à M. 1000, ferner wurde behufs Neuanlagen die weitere Erhöhung des A.-K. um M. 4 200 000 auf nom. M. 10 000 000 durch Ausgabe von 4200 vom 1./7. 1911 ab div.-ber. St.-Aktien à M. 1000 beschlossen. Diese neuen 4200 Aktien sind an ein aus dem A. Schaaffhausenschen Bankverein und A. Levy, Cöln, bestehendes Konsort. zu 140 % mit der Verpflichtung begeben worden, solche den bisherigen Aktionären der Ges. derart zum Bezuge zur Verfügung zu stellen, dass die Besitzer von je M. 3000 der bisherigen Aktien (Vorz.- oder St.-Aktien) zum Bezuge von je M. 2000 neuen St.-Aktien zu 146 % abzüglich 4 % p. a. Stück-Zs. bis zum 30./6. 1911 und zuzüglich des ganzen Schlussnotenstempels berechtigt sind; so angeboten v. 12.–26./5. 1911. Alle mit der Ausgabe der jungen Aktien zusammen- hängenden Stempelkosten sowie die Kosten für die spätere Einführung der Aktien an der Börse trug das Konsort. Der Erwerbspreis für die Sieg-Rhein. Hütte betrug M. 5 586 338 in Aktiven u. Passiven. Bei der Erwerbung der räumlich sehr ausgedehnten Anlagen der Sieg-Rheinischen Hütten-A.-G. war massgebend, dass dieses Werk in der Nähe von Kalk liegt,