Kohlenbergbau. Grünewalde, Kleinleipisch, sowie in den Gutsbez. Mückenberg, Poley u. Grünhaus belegenes Grundstücksareal. Hierzu kommen 6,33 ha selbständige Kohlenabbaugerechtigkeiten. 96 % der Gesamtförderung wird im Tagebau gewonnen. Mit 4 Braunkohlenbergwerken (Gotthold ausgenommen) ist eine mit Hauptbahnanschlüssen versehene Brikettfabrik ver- bunden. Die zum Braunkohlenbergwerk Bismarck I gehörige, in der Gemeinde Särchen belegene Brikettfabrik besitzt eine Leistungsfähigkeit von 120 000 t jährl. Auf der mit dem Braunkohlenbergwerk Milly verbundenen Brikettfabrik kann bei vollem Betriebe jährl. eine Leistung von 240 000 t erzielt werden. Zum Braunkohlenbergwerk Emanuel gehört eine Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 360 000 t jährlich. Die Brikettfabrik Marie-Anne leistet z. Z. 300 000 t. Zus. sind 51 Pressen in Betrieb. Auf sämtl. Werken werden an 5500 Arbeiter beschäftigt. Ausgaben für Neuerwerb. u. Neuanlagen 1907/08–1918/19: M. 1 009 000, 1 714 000, 2 992 000, 1 148 576, 2 612 624, 3 450 649, 5 593 717, 1 025 608, 2 875 377, 2 534 940, 4 858 343, 3 236 642. Die Ges. gehört dem Ostelbischen Braunkohlen-Syndikat, G. m. b. H. in Berlin an. Die Absatz-Beteilig.-Ziffer beträgt z. Zt. pro Jahr 1 056 000 t Briketts u. 1 000 000 t Rohkohle. Die Ges. ist ferner beteiligt bei Niederlaus. Wasserwerks-Ges. m. b. H., Senftenberg, bei Landges. Eigene Scholle G. m. b. H. in Frankf. a. O., bei der Kriegskredit- bank Gross-Berlin, Berlin, Brikettvertr. Mark G. m. b. H., Berlin, Brikettvertr. Pommern G. m. b. H., Stettin, Brikettvertrieb Osten G. m. b. H., Danzig, Brikettvertrieb Westen G. m. b. H., Hamburg, Brikettvertr. Sachsen G. m. b. H., Dresden, Siedlung Heimat, G. m. b. H., Mücken- berg, Sprengstoff-Bedarf-Ges. m. b. H., Berlin. Die Ges. hat während des Krieges die Erzeugung von elektrischer Energie für die Versorgung eines benachbarten Schmelzwerkes aufgenommen und einen längeren Stromlieferungsvertrag abgeschlossen. Ferner wurde der Absatz von Rohbraunkohle in grossem Umfange aufgenommen. Im Geschäftsj. 1918/19 betrug die Roh- kohlenförderung 42 308 865 hl (gegen 48 618 578 hl im V.), die Briketterzeugung 647 040 t (gegen 881 270 t i. V.), Brikettversand 645 635 t (gegen 881 168 t i. V.), Rokkohlenverkauf 777 627 t (gegen 568 625 t i. V.) Die Ges. hat, wie unten bei Kap. erwähnt, sämtl. Kuxe der Gew. Frielendorf erworben, Die Gew. hat ein auf Braunkohle verliehenes Bergwerkseigentum von über 2000 ha, sowie ein Grundeigentum von etwa 60 ha bei Frielendorf, Bezirk Cassel. Durch Bohrungen u. Untersuchungsarbeiten sind rund 330 ha mit einer Kohlenmenge von etwa 200 Millionen Hektoliter bisher aufgeschlossen worden, die zum grösseren Teile im Tagebau gewonnen werden künnen. Das Werk ist durch eigenes Gleis an die Station Frielendorf der Staats- bahnstrecke Treysa-Malsfeld angeschlossen u. besitzt neben Abraum-, Kohlengewinnungs- u. Fördereinrichtungen eine Brikettfabrik mit 7 Pressen sowie ein Kraftwerk von 600 Kw. Kapital: M. 14 000 000 in 14 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht zwecks Tilg. von Bankschulden und zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 2./11. 1908 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1./7. 1908 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den alten Aktionären zu 160 %. Agio mit M. 500 000 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./11. 1911 um M. 2 000 000 (auf M. 8 000 000) in 2000 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1912, begeben zu 107 % an ein Konsort., angeboten den alten Aktionären im Febr. 1912 3: 1 zu 180 % ohne Stück-Zs. Der Gewinn, der sich aus der Begebung der neuen Aktien ergab, fiel abzügl. einer 5 % Provis. für das Bankenkonsort. u. der Kosten der Ges. zu. Der Erlös dieser Emiss. diente im Verein mit der Anleihe III (siehe unten) zum Ausbau des Braunkohlenwerkes Marie Anne u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. Die G.-V. v. 20./12. 1917 hat beschlossen, zum Erwerbe von 969 Kuxen der 1000 teiligen Gew. neueren Rechts Frielendorf, Bezirk Cassel, sowie zur Ablösung von Bankkrediten u. zur Verstärkung der Betriebsmittel das A.-K. um M. 6 000 000 (auf M. 14 000 000) durch Ausgabe von 6000 Stück, vom 1./1. 1918 ab div.-ber. Aktien zu erhöhen. Eine Bankengemeinschaft hat die neuen Aktien übernommen u. davon M. 5 000 000 den alten Aktionären zum Kurse von 175 % 8:5 zum Bezuge angeboten. Restliche M. 1 000 000 Aktien wurden der von Friedlaender-Fuld Nachlassverwaltung zu Berlin überlassen, welche M. 872 000 alte Aktien zur Durchführung des Kaufes der Kuxe der Gew. Frielendorf geliehen hatte. Die Verrechnung dieser Aktien ist zum Kurse von 170 % erfolgt, zu welchem Kurse die genannte Nachlassverwaltung die überschiessenden M. 128 000 Aktien im Interesse der Ges. an von dieser bezeichnete Personen weitergegeben hat. Das der Ges. zugeflossene Aufgeld wurde nach Abzug der Kosten der Kap.-Erh. mit ca. M. 3 709 000 dem R.-F. zugeführt. Die a. o. G.-V. v. 9./2. 1920 beschloss Kap.-Erhäh. um M. 10 000 000 also auf M. 24 000 000) mit Div.-Ber. für 1919/20 zur Hälfte, angeboten den alten Aktionären 155 % franko Zs. Hypothek.-Anleihe: I. M. 3 000 000 in 4½ % (bis Ende 1906 5 %) Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 28./6. 1901, Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, lautend auf Namen der Berl. Handels-Ges. und an deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1906 bis längstens 1930 durch jährl. Ausl. spät. 15./4. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Monate Frist vorbe- halten; die Tilg. kann auch durch Ankauf erfolgen. Die Anleihe ist auf dem damals 1003, 09,56 ha grossen Grundstücken der Ges. hypothek. sichergestellt, wobei ihr eine bis 1920 rückzahlbare Kaufgelder-Hypoth. von M. 321 500 auf 172,32 ha Kohlenfelder vorangeht. In Umlauf Mitte 1919: M. 1 768 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Be- stimmung. Zahlstellen wie bei Div. Kurs der 5 % Stücke in Berln Ende 1902–1905: 102, 103.80, 103.50, – %. Zugelassen M. 3 000 000, hiervon bei den Zahlst. zur Zeichnung aufgelegt am 25./4. 1902 M. 2 200 000 zu 100.50 %. Die G.-V. v. 14./11. 1905 beschloss die Herabsetz. des Zinsfusses dieser Anleihe von 5 % auf 4½ % mit Wirkung ab 1./1. 1907. 3...*ÜÜ*XQ..