Kohlenbergbau. Aurch den Geschäftsführer Ralf Baron Wrangel, Charlottenburg; Hofgärtnereibes. Theodor Blutl., B.-Wilmersdorf; Oberst Joh. Keppel, B.-Zehlendorf. Zweck: Erwerb von bergbaulichen Rechten aller Art, insbes. von solchen im südöstl. Europa, u. Verwert. solcher Rechte sowie Betrieb von einschlägigen Geschäften aller Art. Die Ges. übernahm Bergrechte in Bulgarien u. zwar die Steinkohlenkonzessionen Prinzess Nadeschda, Zar Kalojan, Trnd nebst einigen markscheidenden Schürfkonzessionen, zus. rund 1200 ha, im Zentralbalkan, nördlich von Nikolajevo gelegen, u. einige Kupferlagerstätten im Kreise Vratza u. im Kreise Sliven. Der Abbau der Steinkohle auf Nadeschda u. Zar Kalojan ist vorbereitet. Zu einem namhaften Abbau konnte es wegen des Balkankrieges u. des Europäischen Krieges bezw. wegen der mangelhaften Transportverhältnisse noch nicht kommen. In den bisher aufgeschlossenen 7 Flözen, die bis zu 5 km streichende Länge u. eine Mächtigkeit von 1–4 m haben, ist allein über der Talsohle ein Kohlen- vermögen von 12–15 Millionen t festgestellt. Die Kohle hat 7700–8200 W. E. u. steht rein an; sie ist aber weich, weshalb die Hälfte der Förderung brikettiert werden muss. Der Transport von der Grube zur Eisenbahnstation Debovo soll mittels Drahtseilbahn (18 km) erfolgen. Die Brikettierungsanlage soll bei Debovo errichtet werden. Die Auf- schliessungsarbeiten in den Kupferfeldern der Ges. sind zurückgestellt. Die Unterbilanz stieg 1913 von M. 30 781 auf M. 45 552 u. 1914 auf M. 396778, nachdem M. 321 102 auf Konto Dubioso abgeschrieben. Der Fehlbetrag stieg 1915 auf M. 552 559, 1916 auf M. 600 352. Diese Abschreibungen auf Konto Dubioso enthalten ein Guthaben bei der Neuen Berg- baulichen Gesellschaft m. b. H., die durch den Weltkrieg ihre bei Smyrna liegenden Manganerz- felder vorläufig nicht verwerten kann. Infolge des Krieges ist der Steinkohlenbergbau sehr beeinträchtigt worden. Verhand- lungen wegen Errichtung der notwendigen Drahtseilbahn sind im Gange, auch soll der unschätzbare Reichtum der die Gruben umgebenden und bisher nichts einbringenden Wal- dungen durch Fabrikation von Eisenbahnschwellen, Holzkohle, Chemikalien für die Spreng- technik usw. ausgenutzt werden. Die G.-V. vom 21./9. 1916 beschloss die Veräusserung des Gesellschaftsvermögens im ganzen. Die Firma Janson & Pierstick in Hamburg hat sich bereit erklärt gegen Über- nahme aller Aktiven die gesamten Schulden der Gesellschaft in Höhe von ca. M. 355 000 zu übernehmen u. ferner an die Aktionäre einen Betrag von M. 500 pro Aktie zu zahlen. oder aber für 2 Aktien der Balkan-Ges. eine Aktie einer neu mit einem Kapital von mindestens M. 1,5 Mill. zu bildenden Ges. zu geben. Bis spätestens 1. Juli 1918 muss die Firma sich entschieden haben, ob sie die Option ausüben will. Bei Annahme des Angebots Aurch die Firma Janson & Pierstick sei nicht zu befürchten, dass finanzielle Schwierigkeiten entstehen, denn die Firma Janson & Pierstick habe der Ges. die bis dahin erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt. Bemerkung: Gen.-Vers. konnten seit 1917 infolge des Kriegszustandes u. der Revolution in Bulgarien nicht abgehalten werden. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht zum Bau einer Transportbahn lt. G.-V. v. 14./8. 1913 um M. 400 000 in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, angeboten den alten Aktionären zu 115 %. Am 31./12. 1914 waren hierauf M. 155 250 noch nicht eingez. Die Restbeträge am 1./4. 1916 zum 15./7. 1916 eingerufen, doch gingen nur M. 8105 ein. Weitere Erhöh. um M. 500 000 (also auf M. 1 500 000) beschloss die a. o. G.-V. v. 14./1. 1914. Doch wurde die Transaktion nicht durchgeführt. Geschäftsjahr: Kalenderf. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Konto der Aktionäre 147 145, Bergrechte, Optionskto 710 099, Konsortialbeteil. 120 000, Aufschliess.-Arb. 9189, Betriebskasse 974, Debit. 174 781, Kohlen 20 000, Bauten 1, Fuhrpark 1, Werkzeuge 1, Inventar 1, Verlust 600 352. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kred. 371513, Akzepte 20 800, Krankenkasse 563, Dubiose 389 670. Sa. M. 1782 547. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 552 559, Handl.-Unk. 18 374, Betr.- Unk. 41 769, Löhne 18 992, Inventar 75, Bauten 32, Fuhrpark 3802, Duboise 3663. – Kredit: Kohlen 38 917, Bilanz (Verlust) 600 352. Sa. M. 639 269. Dividenden 1912–1916: 0, 0, 0, 0, 0 %. (Verlust Ende 1916 M. 600 352.) Direktion: Bank-Dir. Arthur Kalesky. Aufsichtsrat: Vors. Freih. von den Brinken, München; Stellv. Dir. Ludwig Frank, München; Bankier Dr. Loeb, Charlottenburg. 7 = *― 0 – Niederlausitzer Kohlenwerke in Berlin, NW. 7, Dorotheenstr. 47, mit Zweigniederlassung in Fürstenberg a. O. Gegründet: 23./5. 1882; eingetr. 26./6. 1882. Sitz der Ges. bis 17./7. 1902 in Fürstenberg a. O. Um den Brikettvertrieb vorteilhafter zu gestalten, beschloss die G.-V. v. 12./5. 1902 Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. Zweck: Ausbeutung u. Betrieb von Braunkohlenwerken, Verarbeitung der Kohlen zu Briketts und sonstigen Brennmaterialien, sowie Betrieb von Ziegeleien und der Betrieb der Spedition zu Wasser und zu Lande.