Kohlenbergbau. Ges. den Betrieb übernahm u. in die Erfüllung der Verträge mit dem Eigentümer eintrat. Die Ges. erhält für die Abgabe des Betriebes 12 Jahresraten von je M. 400 000, welche ausreichen, um denjenigen Betrag zur Ablös. zu bringen, mit welchem bei der Ges. das Klettwitzer Werk zu Buche steht u. die Ablös. der vertragsmässig übernommenen Hypoth. u. der sonst. Verbindlichkeiten zu bewirken. Die Gew. Heureka, deren Grund- u. Felderbesitz für die unten erwähnte Phönix-Anleihe mit verpfändet ist, ist im J. 1900 gegründet worden. Sie hat ihren Sitz in Elberfeld mit Zweigniederlass. in Prössdorf S.-A. Fast sämtl. 1000 Kuxe der Gew. befinden sich im Besitz der Phönix Akt.-Ges. (Wegen Erwerb derselben siehe bei Kap.) Die Gew. Heureka betreibt das in Prössdorf b. Meuselwitz in S.-Altenburg gelegene Braunkohlen-Bergwerk gleichen Namens. Das Werk besitzt z. Z. rd. 285 ha Kohlenfelder, von denen rd. 62 ha im Eigentum der Gew. stehen, während bei dem Rest die Abbaugerechtigkeiten erworben sind. Die Felder liegen in den altenburg. Gemarkungen Prössdorf, Schnauderhainichen, Meuselwitz u. ein kleiner Teil in der preuss. Gemarkung Rusendorf. In nördlicher Richtung grenzen die Kohlenfelder überall an die der Phönix Aktien-Gesellschaft gehörigen Felder. Die Ab- lagerung des Kohlenflözes ist ungestört, seine Mächtigkeit beträgt durchschnittl. 14–15 m u. schwankt zwischen 8 u. 18 m. Der grösste Teil der Kohlen ist durch Tagebau zu ge- winnen, bei einem Verhältnis von Kohle zu Decke wie 1: 1, 3. Zurzeit findet ausschliesslich Tagebaubetrieb statt. Das Werk ist modern eingerichtet, besitzt eine Brikettfabrik von 6 Bressen mit einer Tagesleist. von 380 t. Im J. 1908 wurde eine Ausbeute von M. 50 auf jeden Kux bezahlt, während seitdem von einer Verteilung Abstand genommen wurde, um sehr hohe Abschreib. vorzunehmen u. die Gewinnbeteilig. des Hypoth.-Gläubigers mit einem grösseren Betrage abzulösen. Auch verursachte der 3½ monat. Streik im J. 1911 einen grossen Gewinnausfall. Im Geschäftsj. 1913 konnten bis Juni die Selbstkosten gegenüber 1912 vornehmlich durch den Tagebaubetrieb wesentlich erniedrigt werden. Förderung von Mumsdorf 1910/11–1915/16: 8 179 370, 8 668 576, 10 667 202, 14 849 457, 12 784 973, 12 576 451 hl. Briketts wurden fabriziert: 195 245, 200 990, 268 720, 387 877, 322 250, 306 697 t. Ferner wurden 82 980, 76 960, 68 978, 52 005, 44 470, 31 780 t Rohkohle abgesetzt. Produktionsziffern für 1916/17 u. 1917/18 nicht veröffentlicht, doch konnte die Förder. u. Prod. erhöht werden. 1918/19 Beeinträchtigung der Förder. durch die polit. Umwälzung. Kapital: M. 8 500 000 in 8500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, begeben zu pari. Die G.-V. v. 30./9. 1912 beschloss, zwecks Verstärkung der Betriebsmittel u. Erwerbs der 1000 Kuxe der mit der Ges. markscheidenden Gew. Heureka die Erhöhung des A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 7 500 000) in 3000 Aktien. Von diesen neuen Aktien nahmen M. 1 000 000, die zur Verstärkung der Betriebsmittel dienten, vom 1./4. 1912 ab an der Div. teil. Sie sind von der Firma C. H. Kretzschmar zu pari übernommen u. den Besitzern alter Aktien im Verhältnis von 9:2 zu 112 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1912 zum Bezuge an- geboten worden. Genannte Bankfirma trug sämtl. mit der Ausgabe der neuen Aktien ver- bundenen Kosten u. Stempel mit Ausnahme des Schlussscheinstempels, den der beziehende Aktionär zu zahlen hatte. Zu dem Übernahmekurs traten noch 4 % Stückzinsen vom 1./4. 1912 ab. Die zum Erwerb der Heurekakuxe dienenden M. 2 000 000 neuen Aktien nehmen vom 1./4. 1913 ab in der Weise an der Div. teil, dass sie für das Geschäftsjahr 1913/14 höchstens 5 % Div. erhalten u erst vom 1./4. 1914 ab in bezug auf die Gewinnbeteiligung mit den anderen Aktien gleichgestellt werden. Die G.-V. vom 18./3. 1913 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 000 000 zum Zwecke der Rückzahlung von Hypoth. u. der Beschaffung von Betriebsmitteln. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1913 p. r. t., sind zu pari begeben u. den alten Aktionären im Verhältnis zu 15: 2 zum Bezuge angeboten worden. Vorerst sind 25 % eingezahlt. Hypoth.-Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 24./2. 1913, rückzahlbar zu 105 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Direction der Disconto-Ges. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1918 bis spät. 1937 durch jährl. Auslos. im Dez. (zuerst 1917) auf 1./4. (zuerst 1918). Sicherheit: Gesamtsicherungs-Hypoth. u. zwar in voller Höhe der Forderungen aus den Teil- schuldverschreib. mit M. 5 250 000 nebst 4½ % Zs. von M. 5 000 000 auf den der Ges. ge- hörigen, zu Mumsdorf gelegenen Liegenschaften, Bergwerken u. Abbaugerechtigkeiten u. in Höhe von der Forderungen aus den Teilschuldverschreib. mit M. 2 100 000 nebst 4½ % Zs. von M. 2 000 000 auf den der Gew. Heureka in Prössdorf S.-A. gehörigen, zu Meuselwitz, Prössdorf u. Schnauderhainichen belegenen Liegenschaften, Bergwerken u. Abbaugerechtig- keiten eingetragen. Die Sicher.-Hypoth. sind zur Gesamthaft und an erster Stelle eingetragen. Der Erlös der Anleihe diente zur Tilg. der auf dem Mumsdorfer Besitz noch lastenden Hypoth. u. zur Rückzahl. von Bankschulden; ferner ist beabsichtigt, einen Teil der auf den Klettwitzer Werken ruhenden Hypotheken früher, als in den Verträgen vorgesehen, zurück- zuzahlen. Zahlst. wie bei Div. u. Berlin ausserdem Jacquier & Securius, A. E. Wassermann. Noch in Umlauf Ende März 1919: M. 4 668 000. Kurs in Berlin Ende 1913–1919: 97.25, 96*, –, 92, –, 99*, 98.50 %. Aufgelegt am 25./6. 1913 zu 97.25 %. Hypotheken: M. 1 556 300, ausserdem M. 609 459 Restkaufgelder. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrücklagen, 4 % Div., vom verbleibenden Überschuss 7½ % Tant. an A.-R. (ausserdem zus. M. 12 000 feste Vergüt.), bis zu 10 % ver- tragsmäss. Tant. an Vorst., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. 27*