Koklenbergbad 1907 Beteiligung an den Gewerkschaften Victoria-Kobold bei Lünen, nach weiteren Ankäufen 1908/09 mit sämtl. 1000 bezw. 866 Kuxen (siehe auch bei Kap.), 1918 mit M. 2 688 602 zu Buch stehend. Mit dem Bau der beiden Schächte in dem Felde der Gew. „Victoria“ bei Lünen wurde 1907 begonnen. Schacht I erreichte im Juni 1909 bei einer Teufe von 435 m das Kohlengebirge; ebenso Schacht II im Dez. 1909 bei einer Teufe von 433 m. Das Abteufen ist auf beiden Schächten beendet. Die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten nahmen einen solchen Ver- lauf, dass im Aug. 1912 die durchschnittl. Tagesförder. bereits 2000 t überschritt. Kohlenförder. 1911/12–1917/18: 344 418, 615203, 630 141, 496739, 554 197, 2, 2, 517 462t. Seit 1912 ist die erste Batterie Koksöfen, bestehend aus 120 Grosskammeröfen mit Gewinnung von Nebenprodukten in Betrieb. Zur Deckung-der Kosten für den vollständigen Ausbau der Zeche hat die Gew. eine Hypoth.-Anleihe von M. 8 000 000 aufgenommen, neben einer besonderen Anleihe von ca. M. 2 000 000 für die Arbeiterkolonie, für welche Summen die Harpener Ges. die Bürg- schaft übernahm. (Siehe auch unten.) Mit der Harpener Bergbau-Akt.-Ges. wurde ein Vertrag geschlossen, wonach der Betrieb der Zeche unter Aufsicht u. für Rechnung der ge- nannten Ges. geführt wird. Auf den Zechen Recklinghausen I u. II und Hugo I, II u. III lastet eine Bergwerks- abgabe von 1 % zu gunsten des Herzogs von Arenberg; für 1911/12–1918/19 M. 143 896, 163 819, 174 324, 136 672, 169 253, 187 631, 221 444,? gezahlt (siehe auch unten). Die Ges. Harpen besass Ende Juni 1918 2263 Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser mit 886 Beamten- u. 7042 Arbeiter-Wohnungen; ausserdem hatte die Ges. 1917/18 ihren Arbeitern zum Bau von Häusern M. 336 545 Bauvorschüsse gewährt, die amortisiert werden. Gesamtgrundbesitz der Ges. 30./6. 1918 2522 ha 37 a 55 qm. Besitz an Grubenfeldern 161 433 395 qm oder 78 Normalfelder. Buchwert der Anlagekonten Ende Juni 1918 M. 140 893 819. Für Neuanlagen wurden 1908/09–1918/19 M. 13 393 382, 9 362 773, 7 921 780, 13 952 256, 10 543 952, 13 836 262, 12 837 273, 4 374433, 1 512 018, 3 193 202, 4 049 265 verausgabt, wovon 1918/19 entfallen auf Grunderwerb M. 600 757, Betriebsgebäude M. 479 135, Erwerb Ziegelei Wener Graf M. 114 443, Beamten- u. Arb.-Wohn. M. 682 771, Bau v. Koksöfen m. Nebenprod. M. 460 568, Anschaffung von Masch. aller Art M. 918 679, Kohlen- Wäschen u. Verladungen M. 86 250, Licht- u. Kraftanlagen 211 394, Erweiter. und Ausbau des Gutes Geeste M. 74 458, Gew. Siebenplaneten M. 208 237, Gew. Victoria M. 134 938, Schiffahrt M. 77 631. Die Abschr. für 1918/19 wurden auf M. 11 850 381 festgesetzt, der Rückl. wegen Bergschäden u. schwebender Verpflicht. M. 2 000 000 überwiesen. Dem Rückl.-Kto für Bergschäden wurden M. 1 087 879 belastet, so dass dieses Reservo-Kto nunmehr einen Saldo von M. 3 629 045 in der Bilanz nachweist. Die Ges. hatte 1917/18 an Abgaben zu zahlen: Bergwerkssteuer an den Herzog von Arenberg M. 124 799, Staatssteuer M. 941 308, Einkommensteuer, Gewerbe-, Grund.- u. Gebäude- steuern M. 2 892 337, für Talonsteuer M. 878 867, Kohlensteuer M. 36 182 420, Kriegsgewinn- steuer M. 2 266 957, Warenumsatzsteuer 675 097. Gesamtprodukt.: 1912/13 1913/14 1914/15 1915/16 1916/17 1917/18 1918/19 Steinkohlen t 8 665 921 8 206 664 6 454 559 7 302 353 . 7 239 289 7 563 737 6 175 422 Koks . . „ 1 715 059 1 366 241 1 170 422 1 803 519 2 090 887 2 151 422 1 665 578 Briketts . „ 4608 594 453 643 443 989 346 822 148 439 143 660 133 490 Erlös pro Tonne: Steinkohl. M. 11.34 11.85 14.86 18.62 21.32 2 „ 15.98 17.18 14.75 17.99 22.30 31.47 2 Briketts. . „ 12.82 13.38 13.92 16.17 20.16 27 11 Gesamteinn. „ 98 275 148 95 243 513 73 207 263 100 336494 119 883 092 157 310 460 Gesamtausg. , 75 031 465 73 559 267 58 174 665 78 181 148 100 162 989 140 734 999 Die Minderförderung infolge des Kriegszustandes betrug 1914/15 etwa 25 %, 1915/16 etwa 13 % der normalen Förderung. Der Rohgewinn auf Kohlen, Koks u. Briketts einschl. der Gew. Siebenplaneten u. Victoria sank 1917/18 von M. 19 720 103 auf M. 16 575 460. Dagegen stieg der Rohgewinn auf die Erzeugnisse aus den Koksgasen infolge weiteren Ausbaues der Anlagen und vermehrter Herstellung von M. 9 718 272 auf M. 11 057 051. Infolge der staat- lichen Umwälzung und der dadurch eingetretenen Arb.-Bewegung ist im Geschäftsf. 1918/19 ein Reingewinn nicht erzielt worden, vielmehr ein Verlust von M. 76 804 verblieben. Zur Zahlung einer Div. von 5 % wurde der R.-F. B mit M. 3 330 735 in Anspruch genommen, sodass einschl. des Vortrages aus dem Vorjahre von M. 2 224 290 ein Betrag von M. 5 478 221 zur Verfügung steht, dessen Verteilung lt. Bilanz erfolgte. Die Abteil. Koksöfen-Nebenproduktenfabriken stellten 1909/10–1918/19 her: schwefel- saures Ammoniak 16 207, 17 630, 18 952, 22 512, 19 091, 16 039, 24 738, 8906, 6658, ? t, Ammoniakwasser 791, 593, 553, 636, 95, 420, 12 711, 22 019, 30 141, ? t, Teer 41 811, 46 590, 49 412, 58 508, 49 856, 42 520, 66 500, 70 722, 73 794, ? t, Benzol u. Homologen 1019, 6176, 6305, 7662, 8194, 7493, 11 194, 13 240, 14 538, ? t. Auch werden Naphthalin, Waschöl, andere Teeröle, Teerpech gewonnen. Gesamtwert der gewonnenen Nebenprodukte M. 4 757 047, 5 720 636, 6 417 823, 8 456 740, 7 640 000, 6 800 000, 11 100 000, 13 600 000, 15 400 000, ?. Gewinnungskosten der Kohlen 1917/18 M. 18.37 pro t (M. 13.04 im Vorj.), für Koks M. 2.67 (2.05) pro t, für Briketts M. 5.68 (4.73) pro t. Kohlenverkauf 1917/18: 3 919 585 t, zur Koksbereitung 2 151 422 t, zur Brikettbereitung 143 660 t, zum Selbstverbrauch 554 379 t. Belegschaft 1908/09–1917/18 durchschnittlich 28 143, 26 039, 25 939, 27 504, 30 556, 31 048, 24 330, 23 237, 28 093, 30 094 Mann, welche M. 91 125 473 Eohn erhielten. – Beteilig.-Ziffer