Kohlenbergbau. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 19 000, Invalidenversich. 5082, Brenn- material 7693, Zs. 966, Abgaben 3882, Porto 724, Torfstreu-Res. 8127, Abschreib. 5972, Reingewinn 12 140. – Kredit: Torfstreu 62 077, Miete 976. Vortrag 537. Sa. M. 63 590. Dividenden 1904/05–1918/19: 10, 25, 20, 20, 25, 20, 20, 20, 20, 10, 0, 30, 10, 20, ? %. Vorstand: M. Kubillus (Dir.), Ökonomierat Scheu, Rechtsanwalt Otto Hoffmann. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Carl Scheu, Insterburg; Bernh. Schmidt, Heydekrug; Landschaftsrat H. Hahn, Lappienen. Saar- u. MosebBergwerks-Gesellschaft zu Karlingen, Lothr. Die Ges. dürfte vom französ. Staat angekauft werden. Alsdann sollen die Anlagen an eine Ges. verpachtet werden, die im Nord u. Pas-de-Calais ansässig ist. (Lens.) Diese Ges. soll dem Staat den Wert der Kohlengruben mit rund frs. 50 000 000 bezahlen u. die Gruben für einige Jahre pachten. Vom Gewinn sollen das Kap. u. die Neuanlagen amortisiert, sowie eine Div. gezahlt werden, die um 2 % höher ist als die französische Staatsrente. Der Rest wird zwischen dem französischen Staat u. der Ges. so verteilt werden, dass der Staat 25 %, die Ges. 75 % bekommt. Nach Ablauf des Pachtabkommens fallen die Gruben wieder an den französischen Staat. Gegründet: 1873. Die Ges., deren Aktien sich bis Frühjahr 1900 überwiegend in französ. Besitze befanden, ist im April 1900 unter Mitwirkung von Aug. Thyssen u. Hugo Stinnes in Mülheim (Ruhr) u. der Dresdner Bank in Berlin in deutschen Besitz übergeleitet worden. Zweck: Erwerb u. Ausbeut. von 8 Steinkohlen-Konc. u. alles dessen, was damit zus. hängt. Die sehr ausgedehnten Grubenfelder (156.69 Mill. qm = ca. 78 lothr. Normalfelder) liegen in den Gemeinden Spittel, Karlingen, Freimengen, St. Avold, Merlenbach, Kochern, Rossbrücken, Folklingen, Morsbach, Beningen, Bettingen, Oberhomburg, Niederhomburg, Helleringen, Machern, Kl.-Ebersweiler, Porzelet, Diesen, Lubeln, Buschborn, Bisten, Varsberg, Ham unter Varsberg, Gertingen, Hargarten, Dalem, Falk, Kreuzwald, Biblingen, Merten, Reimeringen, Tromborn; der Betrieb erstreckt sich zur Zeit auf die Gemeinden Karlingen, Spittel, Merlen- bach, Freimengen und St. Avold (Lothringen). Das Grubenfeld markscheidet nördlich mit den Steinkohlenfeldern des Preussischen Staates, der Grube zu Klein-Rosseln und der Grube „Huf“ bei Kreuzwald. Die in den letzten Jahren mit Eifer betriebenen Auf- schlussarb. hatten einen über Erwarten guten Erfolg. Es wurden bis jetzt 66 abbauwürdige Flöze mit einer Gesamtkohlenmächtigkeit von rund 110 m aufgeschlossen. Die Flöze führen beste Saarflamm- u. Fettkohle. Letztere eignet sich zur Herstellung von Koks. Die Ges. hat 3 Schachtanlagen in Betrieb, u. zwar Schacht II u. VI in Spittel u. Schacht V in Merlenbach. Alle 3 Anlagen besitzen eig. Eisenbahnanschluss u. sind durch eine 7.5 km lange normalspur. Industriebahn untereinander verbunden. Die Schachtanlage II umfasst die Schächte I, II, III, „Waldemar Mueller u. „August Thyssen“, wovon Schacht II zur Förder. u. die übrigen zur Wetterführung dienen. Der Schacht II hat eine Teufe von 600 m. Die Hauptfördersohle liegt in einer Teufe von 490 m. Die Schachtanlage V besitzt drei Schächte, nämlich IV, Vu. Schacht „Hugo Stinnes“. Schacht IV dient lediglich zur Wetter- führung, Schacht V zur Förder. u. Wetterführ. u. Schacht „Hugo Stinnes“ zur Förderung. Letzterer hat Doppelförder. Die beiden Förderschächte haben eine Teufe von 335 m, wo die Hauptfördersohle liegt. Zur Schachtanlage VI gehören die Schächte VI u. VIII. Schacht VI dient zur Förder., während Schacht VIII als ausziehender Wetterschacht in Be- nutzung steht. Der Schacht VI hat eine Teufe von 720 m. Die Hauptfördersohle liegt bei 500 m Teufe. Die Schächte „Waldemar Mueller“' u. „August Thyssen“' dienen einstweilen zur Wetterführung, sollen aber später zu einer neuen Schachtanlage Heiligenbronn zus.- gefasst werden, sobald die Schachtanlagen II u. V die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit er- reicht haben, indem der Schacht „Waldemar Mueller“' zur Förder. eingerichtet wird. Ferner wird für den Fall der Inbetriebnahme dieser geplanten Anlage ein weiterer Wetterschacht abgeteuft werden müssen. Die Schachtanlage VI besitzt eine grosse elektr. Zentrale mit 4 Dynamomasch. u. 1 Turbodynamo, die zus. 3700 Kw. leisten. Ausser den Schachtanlagen werden von hier aus eine Reihe benachbarter Gemeinden mit elektr. Strom zu Licht- u. Kraftzwecken versorgt. Zwei weitere Turbodynamos sind auf Schachtanlage II mit 1000 Kw. u. auf Schachtanlage V mit 1700 Kw. Leistung aufgestellt worden. Eine eigene Ringofen- ziegelei verarbeitet den in der Grube gewonnenen Tonschiefer zu Ziegelsteinen u. stellt täglich 32 000 Stück her. Auf Schachtanlage VI befindet sich eine Kokerei' mit Nebenprodukten- gewinnung. Die Anlage umfasst zunächst 70 Öfen, soll aber nach u. nach auf 210 Ofen er- weitert werden. Der Grundbesitz der Ges. beträgt zurzeit rund 658 ha. Hiervon sind ca. 340 ha hügelige Waldfläche, die nach ihrer Abholzung das notwendige Material für den Spülversatz in den Gruben liefern. Ausser Wohnungen für 182 Beamte besitzt die Ges. etwa 1873 Arb.-Wohnungen in 5 Kolonien. Für Benzol u. Ammoniak gehört die Ges. den Vereinig. in Bochum an. – Produktion: Gefördert wurden an 1904/05–1915/16: 406 660, 435 000, 556 081, 688 664, 709 899, 774 709, 888 302, 918 871, 1 169 231, 1 236 581, 626 600, 629 80 )t. Kohlen-Absatz: 335 477, 358 659, 470 404, 588 020, 599 978, 658 611, 725 232, 743 347, 982 141, 1 187 414, 584 198, 591 083 t. Koksproduktion 1912/13–1915/16: 95 484, 88 075, –, – t. Belegschaft inkl. Beamte 1917/18 durchschnittlich 4710 Mann. Steineproduktion 1911/12 bis 1917/18: 8 633 000, 7 851 090, 9 161 800, 1 754 400, 4 669 200, 4 860 590, 6 838 455 Stück. An Nebenprodukten wurden 1913/14 hergestellt: 1084.710 t schwefels. Ammoniak, 1135.37ů t Benzol,