Kohlenbergbau. Prokuristen: Kaufm. Ferd. Chanteaux, Schwandorf; Dipl.-Ing. Max Dehne, Ober-Ing., Wackersdorf bei Schwandorf. Aufsichtsrat: Vors. Oberrentmeister Dr. Johs. Erig, Rittergut Harmuthsachsen, Bez. Cassel; Stellv. Kgl. Kämmerer Max Freih. von Pfetten, Schloss Ramspau bei Regenstauf; Ober- rentmeister a. D. Hugo Kösters, Münster i. W.; Ferd. Graf von Merveldt, Schloss Lembeck i. W.; Oberförster Christian Schnitzler, Goch; Gen.-Dir. Gust. Wegge, Brühl, Bez. Cöln a. Rh.; Gen.-Dir. Dr. Hans Hochgürtel, Düsseldorf. Zahlstellen: Schwandorf: Ges.-Kasse: Regensburg: Reichsbank; Nürnberg: Postscheck 503. Neue Senftenberger Kohlenwerke Akt.-Ges. Sitz in Senftenberg (bis 1914 in Tröbitz); Zentral-Büro: Berlin NW. 21. Gegründet: 22./3. 1909 mit Wirkung ab 1./4. 1909; eingetr. 21./4. 1909 in Dobrilugk. Gründer siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Brikettfabrikation, Ziegeleibetrieb u. sonstige mit dem Braunkohlenbergbau zus. hängende Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Grund- stücken, Kuxen u. anderen Bergwerksanteilen, die Finanzierung von Bergwerksunternehm. sowie die Beteil. an solchen oder verwandten Unternehmungen. Die Ges. übernahm am 23./6. 1909 von Wilh. Werhahn in Neuss die s. Z. aus dem Konkurs der Senftenberger Kohlenwerke Akt.-Ges. in Konkurs erworbenen Gruben Hansa mit Brikettpressen u. Elisa- bethglück mit Brikettpressen nebst den zugehörigen Kohlenfeldern u. Mobilien zu einem Kaufpreise von M. 5 481 352. Zur teilweisen Tilgung des Kaufpreises hat die Akt.-Ges. eine 4½ % Anleihe von M. 2 250 000 aufgenommen. Besitztum: A. Grube Hansa. Der Bergwerksbesitz erstreekte sich 1911 über ein Areal von 642 ha 12 a 85 qm, wovon 619 ha 62 a 85 qm käuflich erworben u. 22 ha 50 a durch Vorkaufsrecht gesichert sind. Das Kohlenvorkommen tritt in demselben in einer Mächtig- keit von 5–15 m auf bei einer Deckgebirgsmächtigkeit von 6–60 m. Die Gewinnung der Kohlen geschieht zum Teil durch Tagebau, zum Teil durch Tiefbau. Der Abraumbetrieb wird in eigener Regie ausgeführt. Es sind zwei Tiefbaue vorhanden, welche durch zwei elektrisch angetriebene Kettenbahnen mit der Brikettfabrik verbunden sind. Die Brikett- fabrik ist mit 3 Nassdienstsystemen u. 9 Brikettpressen nebst 10 grossen Schulz'schen Trocken- apparaten u. 1 Jalousiekühlanlage ausgerüstet. Zur Krafterzeugung stehen 4 Dampfmasch. von zus. 600 PS. u. 1 elektr. Zentrale von 1000 PS. zur Verfügung. Eigene Anschlussbahn an die Staatsbahnstrecke Halle–Sorau. B. Grube Elisabethglück. Der Kohlenfelderbesitz umfasste 1911 130 ha 58 a 67 qm, wovon ca. 25 ha im ersten Flöz u. ca. 25 ha im sogen. zweiten Flöz für Tagebaubetrieb in Betracht kommen, während der Rest des zweiten Flözes im Tiefbau zu gewinnen sein wird. Die Kohlenmächtigkeit des oberen Flözes beträgt 15–17 m bei einem Deckgebirge von 16–36 m. Das durch Bohrungen nachgewiesene untere Flöz hat eine durchschnittl. Mächtig- keit von 10–11 m u. liegt in einer Tiefe von 26–66 m. Z. Zt. ist nur Tagebau im Betrieb; der Abraumbetrieb wird in eigener Regie ausgeführt. Die Förderung aus dem Tagebau nach der Brikettfabrik erfolgt durch elektr. betriebene Seilbahn. – Zur weiteren Deckung ihres Kohlenbedarfs hat die Ges. sich das Recht gesichert, nach Erschöpfung ihres Tagebaues aus dem Grubenfelde der benachbarten Gew. Louise II Senftenberg bis zu 60 000 000 hl Tagebaukohle gegen einen Förderzins von 1½ Pf. pro hl zu fördern. Der Kohlenfelderbesitz der Gew. Louise II umfasste 1911 230 ha 77 a 75 qm, wovon ca. 140 ha im Tagebau u. der Rest im Tiefbau abzubauen sind. Die Kohlenmächtigkeit der Tagebaukohle beträgt 10–25 m Oei einem Deckgebirge von 10–42 m. Die Tiefbaukohle liegt in einer Tiefe von ca. 60 m. Dii Brikettfabrik umfasst 2 Nassdienstsysteme u. 9 Brikettpressen nebst 13 Trockenapparaten u. 1 Jalousiekühlanlage. Die Betriebskraft wird erzeugt durch 4 Dampfmaschinen von zus. 350 PS. sowie eine elektr. Zentrale von 1500 Kw. Eigener Bahnanschluss an die Staatsbahn bei Senftenberg N.-L. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1911/12 M. 440 000, 1912/13 M. 450 000. Sämtliche Kuxe der Gew. Louise II befinden sich im Besitz der Ges. Kohlenförderung, Brikettfabrikation u.-Absatz auf beiden Gruben in den letzten 5 Jahren: Kohlenförderung Brikettfabrikation hl t April 1907 bis 31. M 19095 6 667 933 136 633.9 Ahril 1909 bis 31. M 1909 7 437 484 160 743.6 fnril 1909 bis 31. Marz 1931090 8 883 943 206 610.0 April 1910 bis 31. Marz 1111 (65 016 235 150.0 .III 911 bis 31. Mrz 1019 10 607 376 258 555.0 April 1912 bis 31. März 1913 . . . 10 320 753 247 071.0 April 1913 bis 31. März 1914 . . . 12 460 815 298 381.0 I. April 1914 bis 31. März 1915 . . 11 058 323 273 689.0 Später nicht veröffentlicht. Die Ausrüstung der 3 Brikettfabriken entspricht einer Leistungsfähigkeit pro Tag von 185 Wagen von je 10 t. Auf allen Gruben ca. 1500 Beamte u. Arbeiter. Die Ges. gehört der Niederlausitzer Brikett-Verkaufs-Ges. an; Beteiligungsziffer 500 000 t; auch beteiligt an der Niederlausitzer Wasserwerks-Ges. m. b. H.