Petroleum-Industrie. 455 Dividenden: 1909–1914: 6½, 10, 10, 10, 10, 0 %. 1915–1917: 15, 15, 15 %. Die Div. für 1915–17 soll zur Auszahl. kommen, sobald die Mittel aus Chile eingetroffen sind. Direktion: Sigmund Gildemeister, Siegfried T. Gildemeister, Stellv. Albertus Schnelle. Prokuristen: Georg Seggel, Herm. Riechers. Aufsichtsrat: Vors.-Stellv. Carl Theod. Hütterott, Rechtsanwalt Dr. jur. Max Gilde- meister, Henry Lamotte, Bremen; Rittergutsbes. Heinr. E. Gildemeister, Rittergut Dummerstorf (Mecklenburg-Schwerin). ........ ―― Petroleum-Industrie. Aktiengesellschaft für Mineralölindustrie. Sitz in Berlin W 56, Jägerstr. 54/55. (Firma bis 7./6. 1911: Deutsch-Galizische Petroleum-Akt.-Ges. Harklowa.) Gegründet: 8./11. 1905; eingetr. 16./1. 1906. Gründer: s. dieses Handb. 1917/18. Zweck: Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Erdöl, ähnlichen Produkten und der daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden oder zu erwartenden Erzeugnisse sowie der Betrieb des Handels mit vorbezeichneten Erzeugnissen oder Waren ähnlicher Art; Erwerb von ÜÖlgerechtsamen in Galizien in der Nähe von Harklowa. Die Ges. hat eine bereits im Betriebe befindl. Grube in Harklowa u. Pagorzyna mit Ölgewinnungsrechten, Liegenschaften u. Einrichtungen erworben. Die Ges. befasste sich seither in der Hauptsache damit, die erworbenen Ölterrains durch Bohrungen sukzessive weiter aufzuschliessen, welche Arbeiten gute Resultate ergaben. Die Zugänge auf den Anlagekonten haben 1906/07–1913/14 M. 294 758, 231 133, 76 585, 153 285, 103 551, 612 262, 177 582, 97 736 betragen, die sich zus.setzten aus An- schaffungen für Gebäude, neue Schächte, Röhren, Reservoirs, Masch., Bohr-, Pumpen- u. Werk- stätten-Utensil., elektr. Licht- u. Ölleitungsanlage. Nach dem Abschluss für 1909/10 hat sich der Betriebsverlust von M. 178 643 auf M. 288 827 erhöht, der 1910/11 weiter auf M. 425 000 stieg. Die G.-V. v. 7./6. 1911 beschloss neben der weiteren Ausgestaltung u. der Ver- mehrung der Bohr- u. Gruben-Einricht. eine Reihe von Bohrungen zur systematischen Ausbeutung von neuen aufgedeckten Öllagerstätten u. zur Aufschliessung weiterer Gebiete vorzunehmen. Im Geschäftsj. 1911/12 wurde mit der Durchführ. dieses weiteren Arbeits- programms begonnen. In Harklowa wurden 3 neue Bohrungen u. in Pagorzyna 1 neue Bohrung angesetzt. Die Gesamtölförder. auf den Gruben wies einen unbedeutenden Rück- gang gegen die des Vorjahres auf. Da die neuen Bohrungen im Geschäftsj. 1911/12 noch nicht produzierend waren u. diesem auch die Verzins. der Bankschuld etc. zur Last gingen, schloss die Bilanz noch mit einem Verlust von M. 66 749, gegenüber einem Betriebsverlust von M. 133 765 im Vorjahre, ab. Auch 1912/13 u. 1913/14 trugen die neuen Bohrungen noch nicht zum Gewinn bei. Vom Nov. 1914 bis Mai 1915 war das Grubengebiet von den Russen besetzt, doch konnte der Pumpenbetrieb das ganze Geschäftsj. 1914/15 mit kurzen Unter- brechungen, u. 1915/16 fortgeführt werden; der Bohrbetrieb wurde vorläufig eingestellt, doch 1916 wieder aufgenommen. Förderung 1916/17 u. 1917/18: 21 345, 24 794 Dz. Die Unter- bilanz stieg 1912/13 um M. 72 602, 1913/14 um M. 13 908 auf M. 153 260 u. 1914/15 um M. 33 058 auf M. 186 318 u. blieb auch 1915/16 so bestehen, da der Betriebsüberschuss von M. 269 547 zu Abschreib. verwendet wurde. 1916/17 ergab M. 348 857 Rohgewinn, wovon M. 346 283 zu Abschreib. u. M. 2574 zur Verminderung des Verlustvortrages auf M. 183 744 verwendet wurden. 1917/18 fiel die Unterbilanz auf M. 91 872. Ab 1./4. 1915 wurde die Ges. unter Geschäftsaufsicht gestellt. Die a. o. G.-V. v. 10./2. 1919 ermächtigte die Verwalt., wegen Verkauf des Ges.-Vermögens mit der Terra Galiciana G. m. b. H. in Wien in Unter- handlungen zu treten. Kapital: M. 2 135 000 in 1275 St.-Aktien u. 860 Vorz.-Aktien. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. v. 27./9. 1907 um M. 200 000 in 200 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, angeboten den alten Aktionären 11.–26./11. 1907 zu 100 %. Zur Beseitigung der im Juni 1911 auf M. 425 000 angewachsenen Unterbilanz beschloss die a. 0. G.V. v. 7./6. 191* die Herabsetz. des St.-A.-K. um M. 425 000, also von M. 1 700 000 auf M. 1 275 000 durch Zus.- legung der St.-Aktien 4:3. Gleichzeitig wurde zur Beschaff. weiterer Betriebsmittel beschlossen, das A.-K. um M. 1 080 000 in 1080 Vorz.-Aktien zu erhöhen, wovon zunächst M. 860 000 in 860 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911 zu pari plus 3 % für Stempel begeben wurden. Die restl. 220 Vorz.-Aktien sollen später begeben werden. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch, der Rest des Reingewinns wird gleichmässig auf sämtl. Aktien gezahlt. Bei Auflös. der Ges. u. bei Herabsetzung des A.-K. zum Zwecke der teil- weisen Rückzahl. desselben sind die Vorz.-Aktien zum Nennwerte, zuzügl. etwaiger Rück- stände auf die Vorz.-Div. sowie von 6 % Stück-Zs. vom Beginn des laufenden Geschäftsjahres bis zum Auszahlungstage vorweg vor den St.-Aktien aus der Teilungsmasse zu befriedigen. ――― „ ..... .....