Metall-Industrie. Akt.-Ges. für Cartonnagenindustrie in Loschwitz-Dresden. Gegründet: 11./2. 1889. Fabriken in Loschwitz, Meissen, Lübeck, Bodenbach und Filialen in Berlin-Schöneberg, Geneststr. 7/8 (am Bahnhof Papestrasse), Penzig, Weiss- wasser, Leipzig, Manchester, Paris. Fünf der Zweigniederlass. firmieren: Vereinigte Graba- u. Schregerwerke, Inhaberin A.-G. für Cartonnagenindustrie, Meissen; Fr. Ewers & Co. in Lübeck; Jul. von Graba Nachf. Otto Zucker, Bodenbach; Akt.-Ges. für Cartonnagen- industrie Filiale Berlin; Hugo Aurig G. m. b. H., Leipzig. Zweck: Betrieb der zu Loschwitz, Meissen, Bodenbach u. Lübeck, Berlin u. Leipzig belegenen Kartonnagen-, Blechemballagen- u. Masch.-Fabriken, die Fabrikation von u. der Handel mit allen in die Kartonnagen- u. Blechindustrie u. derselben verwandte Industrien einschlagenden Erzeugnissen u. der Erwerb u. der Betrieb von anderen Fabrikationsanlagen, die mit den gedachten Zwecken in Zus. hang stehen. Die Ges. besitzt Zweigniederlass. in Bodenbach, Meissen, Leipzig, Lübeck, Berlin-Schöneberg, Penzig i. Schles. u. Weisswasser in Schles. In den Betrieben in Loschwitz, Leipzig u. Schöneberg werden Kartonnagen u. Wellpappe, in Bodenbach Blechemballagen, Kartonnagen u. Wellpappe, in Lübeck Blech- emballagen, Gummidichtungsringe u. Masch. zur Bearbeit. von Blech, in Meissen Blech- emballagen u. Masch. zur Bearbeit. von Pappe, in Penzig u. Weisswasser Wellpappe hergestellt; ferner werden fabriziert Dresdener Scheiben für die Armee. Eigene Anlagen besitzt die Ges. in Loschwitz, Bodenbach, Lübeck u. Meissen, sowie in Berlin-Schöneberg, deren Grundbesitz aus ca. 47 673 qm bebauter u. ca. 53 413 qm unbebauter Fläche besteht. Die übrigen Betriebe befinden sich in gemieteten Räumen. An Betriebsmasch. werden 9 Dampfmasch. mit insges. 572 PS. u. 15 Kessel mit 546 qm Heizfläche verwendet. Die Blechemballagenwerke arbeiteten zus. mit 41 Schnellpressen. In Meissen, Lübeck u. Bodenbach fanden 1912/13 Um- u. Neubauten statt, die ca. M. 471 701 erforderten. Umsatz 1909/10–1911/12: M. 8 479 557, 9 225 113, 9 331 757; 1912/13 u. 1913/14 Umsatz wieder gestiegen; 1914/15–1917/18 volle Beschäftigung, teilweise Rückgang des Umsatzes. Durchschnittlich 2200 Angestellte. 1897 wurde die Blechemballagenfabrik von Julius von Graba in Cölln a. E. gegen Ge- währung von 860 Aktien erworben, ferner 1898 die Blechemballagenfabriken Fr. Ewers & Co. in Lübeck gegen 754 Aktien u. Jul. von Graba Nachf. Otto Zucker in Tetschen a. E. gegen 152 Aktien, dann Ende 1898 von Rud. Schreger in Cölln a. E. dessen Fabrik für gezogene Blechemballagen mit Wirkung ab 1./1. 1898 nebst Wohngebäude, Areal etc. für M. 395 614. Die Fabrik in Tetschen ist 1903 abgebrannt u. der dortige Betrieb mit dem in Bodenbach vereinigt. Neuanlagen u. Anschaff. in allen Betrieben erforderten 1908/09–1918/19 M. 132 978, 218 903, 310 193, 324 177, 471 701, rd. 130 000, rd. 90 000, 125 014, 247 887, 123 188, 368 170 (s. auch oben). 1915/16 auch Erwerb des Fabrik-Grundstücks Berlin-Schöneberg, Geneststr. 7/8 für M. 674 177; 1916/17 zur Vergrösserung der Lübecker Anlage 4 Anwesen erworben. Kapital: M. 4 800 000 in 4800 Aktien à M. 1000, Urspr. A.-K. M. 800 000, erhöht 1890 um M. 400 000; ferner lt. G.-V.-B. vom 25./3. 1897 um M. 400 000, wovon M. 360 000 zum Ankauf der Grabaschen Fabrik in Cölln u. M. 40 000 an die Dresdner Bank zu 280 % (alle mit je 2 Genussscheinen). Diese M. 400 000 der 1897 er Em. wurden im Mai 1897 den Aktionären mit M. 2906 für jede Aktie nebst zwei Genuss- scheinen angeboten; weitere Erhöh. fand lt. G.-V.-B. v. 7./3. 1898 um M. 1 000 000 in 1000 Akiten (Nr. 1601–2600) à M. 1000 ohne Genussscheine (also auf M. 2 600 000) statt, wovon M. 906 000 zum Ankauf der Fabriken von Ewers in Lübeck u. Graba in Tetschen verwendet wurden; die Vorbesitzer dieser Firmen hatten ihre Aktien zu 175 % an die Dresdner Bank zu liefern, welche davon M. 800 000 den Aktionären 1.–15./6. 1898 zu 180 % anbot. An dem Nettogewinn, welcher an den übrigen 200 Aktien über den Kurs von 180 % hinaus erzielt wurde, partizipierte die Akt.-Ges. für Cartonnagenindustrie zur Hälfte. Die a. o. G.-V. v. 26./1. 1912 beschloss zur Verstärk. der Betriebsmittel Erhöh. des A.-K. um M. 900 000 (auf M. 3 500 000) in 900 Aktien ohne Genussscheine, div.-ber. für 1911/12 zur Hälfte; übernommen von der Dresdner Bank zu 160 %; angeboten den alten Aktionären 3:1 v. 7.–22./2. 1912 zu 165 %. Agio mit M. 493 817 in R.-F. Die G.-V. v. 14./9. 1916 beschloss nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 4 500 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1916; diese Emiss. diente zur Abstoss. der noch in Umlauf befindl. 2600 Stück Genussscheine. Den Inhabern der Genussscheine wurde v. 18./8.–8./9. 1916 angeboten, auf je 3 Genussscheine, welche unentgeltlich zur Vernicht. einzuliefern waren, M. 2000 dieser neuen Aktien zum Kurse von 100 % frei von allen Stempeln u. Kosten zu beziehen. Die M. 2000 bar waren nach dem 14./9. 1916 u. am 2./1. 1917 mit 25 % einzuzahlen, mit je weiteren 25 % am 2./4. u. 2./6. 1917. Auf diese Weise gelangten 1500 Stück Genussscheine zur Einliefer. Die rest- lichen noch umlaufenden 1100 Genussscheine wurden am 15./9. 1916 zur Rückzahl. mit M. 1000 pro Stück auf den 30./10. 1916 gekündigt. (Näheres über die Genussscheine siehe dieses Handb. 1915/16, II. Bd.) Letzte Kap.-Erh. lt. G.-V. v. 19./9. 1918 um M. 300 000 (auf M. 4 800 000) in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1918, begeben an die Dresdner Bank, angeb. den alten Aktionären 15: 1 zu 100 % frei von Stück-Zs. Die a. o. G.-V. v. 6./3. 1920 beschliesst Kap.-Erhöh. um M. 2 700 000, hiervon sollen M. 2 400 000 den bisherigen Aktionären angeboten werden. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1899, rückzahlbar zu 105 %. Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500, lautend auf den Namen der Dresdner Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 durch jährli. Ausl. (zuerst 31./12. 1903) von 1 % u. ersparten