Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther, Aktiengesellschaft in Braunschwyweig. Gegründet: 10./12. 1898, eingetr. 21./1. 1899. Gründung s. Jahrg. 1900/01. Einbringungs- wert nach Abzug von M. 1 893 296 von der A.-G. übernommenen Passiven M. 5 780 500. Zweck: Erwerb des Geschäftes der zu Braunschweig domizilierenden Kommandit-Ges. G. Luther u. Fortbetrieb desselben; Fabrikation u. Handel mit Masch. u. kompl. industriellen Anlagen für den gesamten Mühlenbau (Getreide-, Gries-, Reis-, Graupen- u. Ölmühlen); für Zement- u. Kaliwerke, Salz. u. Schotteranlagen, Kohlen-, Erz- u. magnetische Auf- bereitungen, Silo- u. Bodenspeicher für Getreide, Salz- u. Kohlensilos, mit sämtl. modernen Transportanlagen; Lösch- u. Verschiffungsanlagen für Getreide, schwimmende, fahrbare u. ortsfeste mechan. u. pneumat. Elevatoren für Getreide etc.; Waggonkipper, Elektrohänge- bahnen, Motoren u. Transmissionen, Ausbeutung u. Verwertung von Erfindungspatenten. Seit 1903 haben Fabrikneubauten zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Herab- minder. der Herstell.-Kosten stattgefunden. Die Gebände- u. Maschinen-Kti etc. erhöhten sich 1909/10–1918/19 um M. 137 474, 291 639, 210 146, 169 922, rd. 260 000, 113 460, 129 153, 285 989, 58 181, 108 087. Beamte u. Arb. etwa 1800 Mann. Grundbesitz der Ges. in Braunschweig 6 ha 85 a 33 qm, 1910 Verkauf des Gebäudegrundstücks Wilhelmitorwall in Braunschweig für M. 140 000; auch die Grundstücke in Magdeburg u. Darmstadt wurden 1918 verkauft. An Betriebskräften sind in Braunschweig 1 Dampf-Anlage, 3 Rohölmotoren u. 1 Sauggasanlage mit einer Gesamtleistung von ca. 1000 PS., vorhanden. Umsatz 1904/1905–1914/15: M. 4 142 034, 3 614 319, 6 780 211, 7 164 881, 7 804 172, 7 809 960, 8 414 678, 11 188 807, 8 935 414, 9 692 298, 6 124 299; später nicht veröffentlicht. Nach Dotierung von Rücklagen wurde 1911/12 nur ein Reingewinn von M. 91 179 erzielt, der auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Reingewinn 1912/13 M. 353 298 u. 6 % Div.; 1913/14 betrug der Reingewinn M. 279 026, wovon mit Rück- sicht auf die Auslandsgeschäfte M. 200 000 einer Kriegs-Rücklage überwiesen wurden. 1914/15–1918/19 M. 436 351, 471 709, 528 604, 812 304, 455 782 Reingewinne erzielt; einen Ersatz für die fehlenden Aufträge in Friedensartikeln boten 1914/18 Kriegslieferungen. 1918/19 vollständige Umstellung der Betriebe zur Friedenswirtschaft, doch Beeinträchtigung der Fabrikation durch die revolutionären Umwälzung, Mangel an Rohmaterial etc. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 gleichber. Aktien à M. 1000. A.-K. bis Nov. 1903: M. 5 000 000 in 5000 Aktien. Zur Reorganisation der Ges. beschloss die G.-V. v. 28./11. 1903 Herabsetzung des A.-K. auf M. 2 000 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5:2 (Frist bis 15./6. 1904). Der Buchgewinn diente zur Tilg. der Unterbilanz per 30./6. 1903 von M. 2 679 050; restliche M. 320 949 sind 1904 zu Abschreib. auf die Anlagekonten mit M. 111 007, zweifelhafte Forderungen mit M. 119 190 u. Effekten mit M. 90 752, letztere hauptsächlich auf Aktien der Zementfabriken, verwendet worden. Zur Abstossung von Bankschulden sind M. 1 500 000 in 6 % Vorz.-Aktien ausgegeben, gezeichnet von der Disconto-Ges., angebot. den Aktionären auf 10 St.-Aktien 3 Vorz.-Aktien 7.–21./12. 1903 zu pari; A.-K. somit M. 3 500 000 in 2000 abgest. St.-Aktien u. 1500 Vorz.-Aktien von 1903 à M. 1000. Die G.-V. v. 5./1. 1907 beschloss die Zus. legung der M. 1 500 000 Vorz.-Aktien im Verhältnis von 3:2, ferner die Zus. legung der M. 2 000 000 St.-Aktien im Verhältnis von 4: 1, also Herabsetzung des ganzen A.-K. von M. 3 500 000 auf M. 1 500 000 (Frist 28./5. 1907); die gleiche G.-V. beschloss dann die Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe neuer Aktien um M. 2 500 000 (also auf M. 4 000 000) in 2500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906, angeboten den alten Aktionären 2.–15./2. 1907 zu 100 %. Die Vorzugsrechte der Vorz.-Aktien einschl. der N achzahlungsrechte kamen in Wegfall. Der aus der Sanierung entstandene Buchgewinn von M. 2 000 000 wurde nach Abzug des Verlustsaldos per ult. Juni 1906 M. 692 758 mit M. 1 307 241 plus M. 10 711 Entnahme aus R.-F., zus. also M. 1 317 952 zu Abschreib. verwendet. Der Erlös aus den neuen Aktien diente zur Abstossung eines grossen Teiles der Bankschuld. Die an Stelle der für kraftlos erklärten Aktien ausgegebenen neuen Aktien wurden 1909 zum Börsen- preis verkauft. Von dem erzielten Erlöse entfielen auf eine alte nicht zus. gelegte Aktie M. 112.71, eine zus.gelegte Aktie M. 281.82, eine nicht zus gelegte Vorz.-Aktie M. 751.48. Die a. o. G.-V. v. 9./3. 1920 beschliesst Kap.-Erhöh. um M. 4 000 000. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1900, 1000 Stücke Lit. A (Nr. 1–1000) à M. 1000, 1000 Stücke Lit. B (Nr. 1001–2000) àa M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. al pari ab 1905 in 25 Jahresraten durch jährl. Ausl. von 40 o des urspr. Betrages im März auf 1./7 ; verst. Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 6 Mon. Frist seit 1905 zulässig. Zur Sicherheit der Anleihe ist der ganze Grundbesitz der Ges. in Braunschweig mit aufstehenden Maschinen verpfändet. Angeboten zu 100.50 %. Zahlst.: Braunschweig: Ges.- Kasse, Braunschweiger Privatbank; Berlin: Disconto-Ges.; Hannover: Hannov. Bank; Hildesheim: Hildesh. Bank. Noch in Umlauf Ende Juni 1919 M. 660 000. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 5 % z. Spez.- R.-F., alsdann 4 % Div. Die Tant. des A.-R. beträgt nach Vornahme sämtl. Abschreib. und Rückl. sowie nach Ausscheidung einer Div. von 4 % auf das A.-K. 10 % (ausserdem eine feste Vergüt. von zus. M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Grundstücke 581 850, Gebäude 773 725, Masch. u. Apparate 148 700, Werkzeuge u. Utensil. 1, Geleise-Anlagen 1, Modelle 1, elektr. Kraft- u. Lichtanlagen 1, Mobil. 1, Pferde u. Geschirre 1, Patente 1, Effekten 448 677, Avale 323 200,