Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etec, Sondermann & Stier Akt.-Ges. in Chemnitz. (Firma bis 26./10. 1912: Deutsche Werkzeugmaschinen-Fabrik vorm. Sondermann & Stier.) Gegründet: 11./11. 1872. Zweck: Fortbetrieb und Erweiterung des unter der Firma Sondermann & Stier in Chemnitz bestehenden Fabriketablissements. 1898 wurde das an das Etablissement der Ges. anstossende Fabrikgrundstück der Firma Osk. Schimmel & Co. A.-G. für M. 205 000 erworben und darauf eine neue, Nov. 1899 in Betrieb gesetzte Fabrikanlage errichtet. Die Neubauten bestehen in Montierungswerkstätte, Schmiede- u. Modellhaus, Verwaltungsgebäude, Kessel- und Dampfmasch.-Anlage. Das ganze Werk wird von einer Dampfmasch. von 500 HP., für 13 Atmosph. Kessel-Überdruck u. ca. 300 HP. städt. elektr. Kraft getrieben. Vier Dynamomaschinen von 100 u. eine solche von 130 HP. besorgen ferner den gruppenweisen elektr. Antrieb der Masch. in den Werkstätten. Produziert werden Karusselldrehbänke neuester u. leistungsfähigster Konstruktion, Vertikal-Dreh- u. Bohrwerke, Horizontal-Bohr- u. Fräs-Masch., Stossmasch. etc. 1911/12 u. 1912/13 Reorganisation des Betriebes sowie des Fabrikprogramms; Zugänge auf Anlage-Konti hierfür zus. ca. M. 400 000. Nach Kriegsbeginn anfänglich Stockung des Geschäftsverkehrs, doch konnte das Werk seit Ende 1914 bei starker Beschäftigung weiterarbeiten. Für 1914/15 ergab sich kein verteilbarer Reingewinn, dagegen 1915/16–1918/19 M. 102 726, 155 925, 942 833, 206 839 Reingewinne er- zielt. Die Ges. besitzt ca. M. 500 000 Aktien der Werkzeugmasch.-Fabrik Union, Chemnitz. Kapital: M. 4 000 000, und zwar M. 1 050 000 in 3500 Aktien (Nr. 1–3500) à M. 300 und M. 1 950 000 in 2950 Aktien Serie II (Nr. 3501–6450) à M. 1000. – Urspr. A.-K. MH. 2 100 000, festgesetzt lt. G.-V. v. 5./4. 1884 bezw. 11./6. 1885 auf M. 1 113 000 u. lt. G.-V. v. 12./4. 1890 auf M. 1 056 900 in 3477 Vorz.-Aktien u. 46 alten Aktien à M. 300. Letztere wurden lt. G.-V. v. 20./10. 1897 und 6./6. 1898 in 23 Vorz.-A. zu M. 300 zus. gelegt und dadurch das A.-K. auf M. 1 050 000 herabgesetzt. Dazu lt. G.-V. v. v. 6./6. 1898 M. 650 000 in 650 Vorz.-A. Serie II zu M. 1000 div.-ber. ab 1./7. 1898; übernommen von der Credit- u. Sparbank zu Leipzig zu 112.50 %, angebot. den Aktionären zu 117.50 % KEt. G. V. 27./10. 1917 um weitere M. 300 000 in 300 Aktien zu M. 1000 erhöht, div.-ber. ab 1917, begeben zu 110 %. Dazu lt. G.-V. v. 3./6. 1918 noch M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.-Ber. f. 1917/18 zur Hälfte, angeb. den bisher. Aktionären zu 150 % plus 5 % Zinsen ab 1./1. 1918. Nochmals erhöht lt. G.V. v. 27./1. 1920 um M. 1 000 000. Die jungen Aktien sollen von einem Konsortium unter Führung des Chemnitzer Bank- vereins übernommen und den alten Aktionären 3: 1 zu 108 % angeboten werden. Genussscheine: 500 Stück auf Namen lautend, wurden in je 1 Stück den Zeichnern von je M. 500 Teilschuldverschreib. lt. G.-V.-B. v. 29./5. u. 30./6. 1888 gewährt. Die Genuss- scheine konnten ab 1915 getilgt werden, und zwar durch Zahlung des 25fachen Betrages des durchschnittlich in den letzten 25 Jahren erhaltenen Gewinnanteils. Die Ges. kün- digte am 29./10. 1917 die noch nicht getilgten Genusscheine gegen eine Kap.-Abfindung von M. 282.74 für jedes Stück. Mit dem Chemnitzer Bankverein ist fern. ein Abkommen getroffen worden, wonach sich derselbe verpflichtet hat, auf Wunsch die Genussscheine zum vorerwähnten Preise selbst käuflich zu übernehmen und auf Verlangen hierbei für je 10 Genussscheine eine junge Aktie über nominal M. 1000 der lt. Gen.-Vers.-Be- schluss v. 27./10. 1917 zur Ausgabe gelangenden neuen Aktien der Ges. zum Preise von M. 1100 in Zahlung zu geben. 3 Genussscheine waren ult. Juni 1919 noch nicht vorgezeigt. Hypotheken: M. 100 000. Hypoth.-Anleihe: M. 600 000 in 4 % hypoth. Teilschuldverschreib. von 1895 à M. 500, lautend auf den Namen der Credit- u. Spar-Bank in Leipzig. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. bezw. Rückkauf von 1 % auf 1./10. Sichergestellt durch hyp. Eintragung. Kurs Ende 1904–1919: 94.75, 97.50, 98, 95.50, 96.50, 98, 96.50, 94.25, 89, 80, –*, –, 84, –, 905, 94.50 %. Notiert in Dresden u. Leipzig. Lt. Bilanz sind hiervon im Verkehr M. 516 000. Anleihe von 1919: M. 600 000 in 5 % Oblig. Die Anleihe wurde an den Chemnitzer Bank-Verein und an das Bankhaus Bayer & Heinze, Chemnitz, begeben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div. an Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (neben einer festen Jahres- vergüt. von M. 3000 pro Mitgl. u. von M. 6000 an den Vors.), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Grundstücke 690 000, Gebäude 640 000, Grundstücks- zubehör 60 000, Masch. 180 000, Modelle 1, Werkzeuge 1, Inventar 1, Effekten 1 516 198, Kassa 18 916, Debit. 673 785, hinterl. Sicherheiten 10 800, vorausbez. Prämien 14 777, Roh- material. 665 743, Fertigfabrikate 422 764, Halbfertigfabrikate 1 830 392. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Teilschuldverschreib. 516 000, Hypoth. 100 000, R.-F. 600 000, Delkr.-Kto 100 000, Talonsteuer-Rückl. 6000, rückst. Teilschuldverschreib.-Zinsen 1570, do. Div.-Scheine 2419, do. Genussscheine 848, do. Genussschein-Div. 711, Arb.-Unterst.-F. 20 000 (Rückl. 1610), Anzahl. v. Kunden 537 663, Kautionsgegen-Kto 10 800, Kredit. 1 658 140, Div. 180 000, Tant. 19 012, Vortrag 6217. Sa. M. 6 759 381.