Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 765 Zweck: Herstellung aller in das Gebiet der Elektrotechnik einschlagenden Apparate, Masch. u. Gegenstände u. Erricht. u. Betrieb damit in Verbindung stehender Unternehmungen. Zu diesem Zwecke wurden insbesondere die der Starkstromtechnik dienenden Werke der beiden genannten Gesellschaften in die G. m. b. H. eingebracht. Die Fabrikationsgebiete umfassen die Herstellung aller Sorten Dynamomasch., elektr. Motoren, Transformatoren, Pumpen, Ventilatoren, Bogenlampen mit zugehörigen Apparaten, alle Sorten von Kabeln u. Garniturteilen, Leitungsdrähten u. Litzen, von Zählern, Installationsmaterial, Scheinwerfern u. Automobilen. Die Zentralverwalt. u. die Vertriebsabteil. haben ihren Sitz in Siemensstadt bei Berlin, während die Werke teils in Gross-Berlin teils in Nürnberg liegen, u. zwar das Dynamo-, Klein- bau- u. Elektromotoren-Werk nebst Metallgiesserei sowie das Automobil-Werk unter der Firma „Protos Automobile G. m. b. H.“ in Siemensstadt bei Berlin, das Kabelwerk nebst Metallwerk u. die Gummifabrik Westend G. m. b. H. ebendaselbst (Gartenfeld), das Charlottenburger Werk in Charlottenburg, ferner das Nürnberger- u. Transformatorenwerk in Nürnberg. Die Werke der beiden Stammfirmen ergänzen sich für die Herstellung in günstiger Weise. Ihre In- teressennahme an der Dampfturbine hat die Ges. durch Eintritt in das Zoelly-Turbinen- Syndikat bekundet (Herstellung der Dampfturbine nach Patent Zoelly). Die Ges. war u. a. bei dlem Bau der Hoch- u. Untergrundbahnen in Berlin, Schöneberg u. Wilmersdorf, der Ham- burger Hochbahn, ferner bei der Elektrisierung der Staatsbahnstrecken Halle-Leipzig-Bitter- feld, sowie Lauban-Königszelt hervorragend beteiligt, ebenso bei der Elektrifizierung der Bahn Murnau-Oberammergau, Blankenese-Öhlsdorf, Rotterdam-Haag-Scheveningen, der Wiesen- talbahn sowie bei der Linie Spiez-Frutigen (Lötschbergbahn) u. bei der elektr. Vollbahn Kiruna- Riksgränsen (Lofotenbahn), die zum ersten Male in Europa Güterzüge vor mehr als 2000 t. Gewicht elektr. beförderte. Auf dem Gebiete des Zentralenbaues ist die Ablieferung einer grösseren Anzahl Grosstransformatoren von 15 000, 30 000 u. 60 000 KVA für 100–110 000 Volt Kraftübertragungsanlagen nebst dazu gehörigen Schaltstationen erwähnenswert; auch die Konstruktion des bisher grössten Turbogenerators für eine Leistung von 60 000 KVA wurde durchgeführt. Im Geschäftsjahr 1914/15–1917/18 grosse Lieferungen für Heer u. Marine u. für die Kriegsindustrie, vornehmlich für Munitions- u. chemische Fabriken, wie die Einricht. der Neichsstickstoffwerke in Piesteritz bei Wittenberg u. Chorzo w, die Transformatoren-Ein- heiten von 30 000 KVA mit 80 000 Volt Oberspannung u. 70 000 kg Gewicht erforderte. Die von den deutschen Werken der Ges. im Jahre 1913/14 abgelieferten Masch., Motoren u. Transformatoren beliefen sich auf 128 267 Stück mit 2 849 552 Kw. Leistung. Gewinn-Verteilung: Die Bilanz ist in den ersten 5 Monaten nach Schluss des Geschäfts- jahres aufzustellen. Im Jahre 1912 ist eine Anderung in der Gewinnverteilung eingetreten und ist diese wie folgt: Nachdem der Gewinnbetrag festgestellt worden ist, welcher zur Ausschüttung auf das St.-Kapital von M. 90 000 000 gelangen soll, wird das Prozentuale Verhältnis des Gewinnbetrages zu diesem St.-Kapital ermittelt. Die Siemens & Halske A.-G. erhält alsdann für jedes so ermittelte Prozent M. 65 000 oder den entsprechenden Bruchteil vorweg zugewiesen. Der nach Abzug dieser Summe verbleibende Gewinnrest wird, soweit das St.-Kapital von M. 90 000 000 in Betracht kommt, zu gleichen Teilen an die beiden Gesellschafter verteilt. Im Falle der Erhöhung des St.-Kapitals über M. 90 000 000 hinaus wird der auf das neue Kapital entfallende Dividendenbetrag im Verhältnis der neuen An- teile der Gesellschafter verteilt. An Gewinn sind an die Gesellschafter 1903/04 M. 6 512 975, 1904/05 M. 6 512 975 (einschl. der den Ges. als Beitrag zu deren Oblig.-Zs.-Dienst statutgemäss überwiesenen Beträge), für 1905/06–1906/07: M. 8 092 387, 8 986 588; 1907/08–1912/13: Je M. 9 000 000 (je 10 %); 1913/14: M. 6 750 000 (7½ %), 1914/15–1918/19 je M. 9 000 000 (10 %) zur Ausschüttung gelangt. Bilanz am 31. Juli 1919: Aktiva: Barbestände 3 918 240, Wechsel 258 747, Staatspapiere u. unverzinsl. Schatzanweis. 50 157 905, sonst. Wertp. 9 079 297, dauernde Beteilig. 16 781 241, Unternehm. u. Beteilig. an solchen 8 014 064, Hypoth. 1 734 850, Guth. bei Bank. 89 361 454, do. bei Postscheckämt. 2 381 534, do. bei Kundschaft 89 894 444, do. bei Filialen in Form selbständiger Ges. 9 229 474, Rohmaterial 56 777 213, Fabrikate 46 524 278, im Bau befindl. Anlagen 22 060 839, Grundstücke 20 364 409, Gebäude 26 004 252, Neubauten 2 342 848, Werk- zeugmasch. 1, Betriebsmasch., Heizungs- u. Beleucht.-Anlagen 1, Geräte u. Werkzeuge 1, Modelle 1, Fuhrwerke u. Automobile 1, Kraftwerk Siemensstadt: 1 731 661, Interims-Kto 4 822 506, (Bürgsch. 12 686 379). – Passiva: St.-Kapital 90 000 000, R.-F. 22 500 000 (Rückl. 2 500 000), unkündbares Darlehen der Ges. 70 000 000, 4½ % Anleihe von 1906 17 020 000, do. von 1911 27 282 000, do. von 1912 29 248 000, Hypoth. 4 962 468, Pens.-, Witwen- u. Waisen-Kasse für Beamte 3 958 431, do. für Arb. 11 649 623, Spareinlagen u. Guth. der Sparbank 19 249 410, Disp.-F. im Interesse von Beamten u. Arb. 5 753 309 (Rückl. 500 000), Guth. der Lieferanten 10 215 036, do. befreundeter Ges. 27 020 408, do. verschied. Kredit. 48 812 363, Anzahlungen seitens der Kundschaft 43 028 559, Interims-Kto 18 445 683 (Bürgsch. 12 686 379), Div. 9 000 000, Grat. 3 000 000, Vortrag 293 975. Sa. M. 461 439 270. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. der Zentralverwalt. 3 448 520, Zs. der Anleihe v. 1906 771 731, do. v. 1911 1 245 375, do. v. 1912 1 326 240, do. des unkündb. Darlehens 4 550 000, Abschreib. 1 852 391, Reingewinn 15 293 975. – Kredit: Vortrag 837 799, Geschäfts- gewinn 27 650 433. Sa. M. 28 488 233. Vorstand: Vors. Otto Henrich, Berlin; Komm.-Rat Max Berthold, Nürnberg; Baurat Carl Dihlmann, B.-Grunewald; Aug. v. Eicken, Dahlem; Fritz Fessel, B.-Grunewald; Prof. Rob.