Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Pöge Elektricitäts-Aktiengesellschaft in Chemnitz, Dorfstrasse 52 Gegründet: 3./2. 1897; eingetr. 16./2. 1897 unter der Firma Elektricitäts-Akt.-Ges. vorm. Herm. Pöge, durch Beschluss der G.-V. v. 5./12. 1919 wurde die Firma wie obenstehend ge. ändert. Zweigniederlass. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Essen, Frankf. a. M. u. München. Zweck: Betrieb des in Chemnitz unter der Firma „Masch.-Fabrik u. Werkstätten für Elektrotechnik Herm. Pöge“ bestandenen Geschäftes nebst dessen Werkstätten für Elektro- technik, Mechanik u. Maschinenbau. Übernahmepreis M. 748 647 Die Fabrikation der Ges. umfasst die Erzeug. von Dynamomasch. u. Elektromotoren jeder Leistung, Spannung u. Anordnung, Motor-Turbogeneratoren, Schwungradgeneratoren für Dreh- u. Gleichstrom, Ein- ankerumformer, Transformatoren, Bahn- u. Kranmotoren, Anlasser u. Regulatoren jeder Art, Kontroller, Schaltkästen, Schaltanlagen. Ausserdem bestehen besondere Abt. für die Projektierung, Übernahme u. Montage kompletter ausgedehnter Überlandzentralen, Netze, Städt. Elektr.-Werke, Kraft- u. Lichtanlagen für Bergwerke etc. Neuerdings wurde die Fabrikat. von Lichtdynamos u. Anlassvorricht. nebst Beleuchtungsgarnituren für Automobile, sowie Herstell. sämtl. Apparate für Hoch- u. Niederspannung aufgenommen. Das Fabrik- grundstück in Chemnitz hat eine Grösse von 70 800 qm, wovon ca. 19 940 am bebaut sind. Der Antrieb der Werkzeug- u. sonst. Masch. geschieht elektrisch. Zur Erzeug. des hierfür nötigen elektr. Stromes dienen eigene Dampfzentralen. Zugänge auf Anlage-Konten 1909/10 bis 1918/19: M. 119 361, 275 495, 453 765, 612 523, 880 340, 194 556, 105 772, 444 308, 418 137, 3 429 710. Die Ges. hat bereits eine grössere Anzahl Elektr.-Werke u. Überlandzentralen, viele kleinere Elektr.-Werke erbaut, umgebaut u. erweitert. Ca. 2500 Beamte u. Arbeiter. Umsatz 1909/10–1918/19: M. 3 783 783, 4 206 779, 6 596 290, 9 537 398, 10 243 477, 4 724 104, 9 780 329, 25 826 137, 35 496 830, 23 792 563. 1914/15–1917/18 auch Beschäftig. für direkte oder indirekte Heeres- u. Marinezwecke. 1918/19 bei guter Beschäftig. Umstell. der Betriebe zur Friedensarbeit; für 1919/20 liegt ein hoher Auftragsbestand vor. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 26./3. 1898 um M. 750 000, offeriert den Aktionären zu 105 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./10. 1909 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, hiervon begeben 750 Stück an die Allg. Deutsche Credit-Anstalt u. die Dresdner Bank zu 110.50 %, angeboten den Aktionären zu 114.50 %; die restl. 250 Aktien wurden an genannte Banken zu 115 /% begeben. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 30./12. 1911 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von der Dresdner Bank zu 110 %, mit der Massgabe, dass die Bank die Em.-Kosten trug u. sich verpflichtete, die Zulassung der jungen Aktien zum Handel an der Börse zu Dresden, sowie die Zulassung des gesamten A.-K. der Ges. zum Handel an der Börse zu Berlin zu beantragen u. alle mit der Zulassung verbundenen Kosten zu übernehmen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 6./9. 1913 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, übernommen von der Dresdner Bank Fil. Chemnitz u. Allg. Deutsche Creditanstalt zu 100 %, hiervon angeboten den alten Aktionären M. 875 000 zu 104 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 8./5. 1917 um M. 1 500 000 (also auf M. 6 000 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1917, übernommen von einem Banken-Konsort. zu 125 %, angeboten den alten Aktionären 3: 1 zu 130 %. Agio mit M. 375 000 in R.-F. Die G.-V. v. 5./12. 1919 beschloss Erhöh. d. A.-K. um M. 6 000 000 (auf M. 12 000 000) in 6000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1919. Von den neuen Aktien wurden 3 Mill. Mark einem Bankenkonsortium zu 120 % überlassen mit der Verpflichtung, sie den alten Aktionären zu 125 % zum Bezuge anzubieten (geschehen). 1 Mill. Mark wurden gegen Aktien der Faradit-Isolierrohrwerke Max Haas & Co. umgetauscht, eine weitere Mill. Mark neuer Aktien ging zu einem höheren Kurse als den, den die Aktionäre eingeräumt erhielten, an die Tüllfabrik Flöha über. Über die Begebung einer weiteren Million an die Tüllfabrik Flöha schweben noch Ver- handlungen. Die Verwaltung glaubt, im Hinblick auf den hohen Auftragsbestand auch für das erhöhte Aktienkapital eine günstige Verzinsung in Aussicht stellen zu können. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 105 %, 1000 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 durch jährl. Auslos. von mind. 2 % am 1./7. (zuerst 1905) auf 2./1.; seit 1905 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frise auf einen Zinstermin zulässig. Sicher.-Hypoth. an den Grundstücken in Alt-Chemnitz. Coup.- Verj.: 4 J. (F.), der Stücke in 10 J. (F.). Am 30./6. 1919 in Umlauf M. 188 000. Zahlst.: Ges.- Kasse; Dresden: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden u. Chemnitz: Dresdner Bank. Kurs in Dresden Ende 1901–1919: 90, 94.50, –, –, 104, 105, 101.50, 102.60. 103.50, 103.50, –, 100.50, 100, 99*, –, 96, –, 97*, 100 %. Aufgel. 5./7. 1900 zu 100 %. Die Ges. bot im Sept. 1916 den Inhabern dieser 4½ % Teilschuldverschreib. die 5 % fünfte Kriegsanleihe zum Umtausch an, u. zwar mit Wirkung ab 1./10. 1916. Die Ges. gewährte ausserdem eine Barvergütung von 4 %. Hypothek: M. 300 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (früher 1./4.–31./3., sodann Kalenderj.); für die Zeit v. 1/1. bis 30./6. 1905 wurde eine besondere Abrechnung gezogen. Gen.-Vers.: In der Regel im Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. sonst. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von M. 1000 an jedes Mitgl., dem Vors. das doppelte); Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.