Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. * 0 =― 0.6 Continentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Nürnberg. Gegründet: 6./3. 1895. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Ausnützung der elektrischen Kraft in jeder Form, insbesondere Erwerbung von Anlagen zur Ausnützung der Elektrizität, Betrieb solcher Anlagen für eigene und fremde Rechnung, sowie für gemeinschaftliche Rechnung mit Dritten, Beteiligung bei gleichen oder verwandten Unternehmungen in jeder Form, Veräusserung solcher Anlagen und Beteiligungen, Erwerbung und Verwertung von Konzessionen für einschlägige Unternehmungen, Vor- bereitung, Ausführung und Vergebung der bezüglichen Bauarbeiten, Erwerbung und Verwertung einschlägiger Patente und Lizenzen, Errichtung von Gesellschaften für die Herstellung und den Betrieb von Anlagen der vorgedachten Art und Verwertung solcher Gesellschaftsanteile. Die Ges. betreibt ihre Geschäfte in engster Fühlung mit der Elektrizitäts-Akt.-Ges. vormals Schuckert & Co.; die Beziehungen beider sind durch das Interesse, welches sie an ihrer gegenseitigen Entwickelung haben, sowie durch vertragliche Festsetzungen gewährleistet. Die Ges. betreibt in eigener Verwalt. die Elektr.-Werke in Berchtesgaden, Günzburg, Jassy (Rumänien); die Schwebebahn Barmen-Elberfeld-Vohwinkel mit 13.3 km Länge. Für die Anlage in Berchtesgaden gewährt die Firma Schuckert der Ges. eine 6 %, für die Anlage in Günzburg eine 5 % Zinsgarantie. Die Genehmigung für die elektrische Schwebebahn Barmen-Elberfeld-Vohwinkel (s. oben) ist am 31./10. 1896 auf die Dauer von 75 Jahren von der Betriebseröffnung ab erteilt worden. Nach Ablauf dieser Frist geht die Anlage unentgeltlich in den Besitz der Stadtgemeinden über. Die Stadtgemeinden sind berechtigt, die Anlage nach Ablauf von 25 Betriebsjahren und weiter alle 5 Jahre zum 22fachen durchschnittlichen Reinertrag der der Übernahme vorausgegangenen 5 Betriebsjahre, mindestens aber zu 120 % des Buchwertes zu übernehmen. Die Stadtgemeinden haben nach Ablauf der ersten 25 vollen Betriebsjahre Anteil am Rein- gewinn mit 25 %, soweit derselbe 6 % des Anlagekapitals übersteigt und mit 50 % des Rein- gewinnes über 8 %. Auf einem von der Zeche Adler in Kupferdreh erworbenen Grundsfück wurde im Anschluss an die Zeche ein neues Elektr.-Werk errichtet, zu dessen Finanzierung eine Ges. m. b. H. gegründet wurde, an der sich die Continentale Ges. für elektr. Unternehm. in Nürnberg u. die Bergischen Kleinbahnen je zur Hälfte beteiligten. Die Schwebebahn Barmen-Elberfeld-Vohwinkel, die Bergischen Kleinbahnen A.-G. und die Elektrische Strassenbahn Barmen-Elberfeld, in der die Cont. Ges. durch Ankauf von Aktien (zu 125 %) Einfluss gewonnen haben, schlossen sich ab 1./1. 1914 zu einer Interessen- gemeinschaft zusammen. Um diese Betriebsgemeinschaft auf die sämtl. Elberfelder Klein- A. Strassenbahnen auszudehnen, erwarben die Bergischen Kleinbahnen von der Stadt Elberfeld deren städtische Strassenbahn. Die Stadt Elberfeld sicherte sich einen Einfluss bei den Bergischen Kleinbahnen durch Übernahme von Aktien dieser Ges. Die Cont. Ges. verkaufte ihr ausserdem ca. M. 600 000 Aktien der Bergischen Kleinbahnen unter einer 4 % Zinsgarantie auf 10 Jahre. Die Bahnen werden einheitlich geleitet u. verwaltet, die Be- triebsüberschüsse nach bestimmtem Schlüssel geteilt. Das Effekten-Kto der Contmentalen Ges., am 31./3. 1919 mit M. 13 055 195 zu Buch stehend, umfasste folgende Werte: Staatspapiere für Kaut. u. Dotierung von Ern.-F., Aktien der Elektra, Akt.-Ges. zu Dresden; 4½ % Prior.-Aktien der Comp. du chemin de fer sur route de Paris à Arpajon (letzte Div. 4½, 4½ %); Aktien der Société Continentale de Traction et d'Eclairage par L'Electricité in Paris (Libau) (letzte Div. 3. 4, 5, 6, 6 %); Aktien der Société Industrielle d'Energie Electrique in Paris (letzte Div. 3, 4. 4½, 5, 5, 0 %); Sociedad Electro-Quimicade Flix in Barcelona (letzte Div. 8, 8, 9, 10, 10, 12 %); Rhein. Elektriz.-Akt.-Ges. in Mannheim (letzte Div. 7½, 7½, 8, 5, 5, 5, 5 %); St.-Aktien der Zwickauer Elektrizitätsw. u. Strassenbahn-A.-G. (letzte Div. 6, 6, 0, 0, 2, 3, 3 %); Comp. d'Electricité de Varsovie (Warschau), Paris (letzte Div. 7.4 % auf Vorz.-Aktien u. 12 % auf St.-Aktien); Aktien der Elektrischen Strassenbahn Barmen-Elberfeld (letzte Div. 3, 2, 0, 0 %), Aktien der Kraftwerk Thüringen A.-G. in Gispersleben (letzte Div. 7, 8 ), Aktien der Thüringischen Elektrizitäts- u. Gas-Werke in Apolda (letzte Div. 5½ %), sowie einzelne kleinere Posten. Sämtl. Aktien der italien. Beteil. wurden 1916 bezw. 1917 verkauft, 1918/19 die der Société d'Electricité de I'Escaut in Antwerpen, sowie an den sächs. Staat der grösste Teil der Elektra-Aktien. Die Ges. hat die Geldmittel. welche aus der Begebung der italien. Beteilig. u. der Ablösung der von ihr gewährten Vorschüsse frei geworden sind, zur Rückz. der bei der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schuckert & Co. in Anspruch genommenen Kredite und zum Ankauf deutscher Reichs- anleihen verwendet. Unter Konsortial-Kto (M. 8 970 238) waren am 31./3. 1919 verbucht: Aktien der Bergischen Kleinbahnen in Elberfeld (Div. 1907/08–1909/10: je 3 %, 1910/11–1912/13: je 3½ %, 1913: 2.625 % für 9 Mon., 1914–1918: 0, 0, 0, 0, 0 %); Beteilig. an Stamm- u. Prior.-Aktien der Wiener Lokalbahnen (letzte Div. auf Prior.-Aktien A: 4, 4, 4, 4 %, auf Prior.-Aktien B: 4, 4, 4, 4, 4 % St.-Aktien: 2, 2, 2, 2, 4 %); Überland- u. Zechenzentrale Kupferdreh G. m. b. H., Elberfeld Getzte Div 6 % Die Geschäftsj. 1909/10–1918/19 brachten der Continentalen Ges. Reingewinne von M. 1 604 738, 1 614 257, 1 801 272, 1 988 888, 2 172 393, 1 203 744, 884 299, 887 800, 1 056 983, 1 272 851 (1914/15–1917/18 Rückgang infolge des Kriegszustandes).