886 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Rheinische Glashütten-Act.-Ges. in Köln-Ehrenfeld. Gegründet: 1872. Die Ges. übernahm die Cölnischen Glashütten Rauter & Co. Zweck: Betrieb einer Glasfabrik zur Herstell. von Gebrauchsgegenständen aus Glas. Die Ges. besitzt in Ehrenfeld ein Terrain von 237 702 q F. Umsatz 1909/10–1918/19: ca. 1 700 000, 1 562 918, 1 495 861, 1 564 189, 1 338 002, 291 659, 679 299, 922 599, 2 001 504, 3 162 440. Die Ges. gehört der Vereinigung deutscher Hohlglasfabriken an. 1910/11 stieg der Verlustsaldo von M. 14 941 auf M. 127 185. Wegen Sanierung siehe bei Kap. 1914/15 M. 136 751 Unter- bilanz, die sich 1915/16 auf M. 223 510 erhöhte, aber 1916/17 auf M. 64 515 zurückging u. 1917/18 ganz getilgt werden konnte. Kapital: M. 450 000 in 375 Aktien à M. 1200. Bis 1911: A.-K. M. 900 000. Sanierung der Ges. bezw. zur Beseitigung der Unterbilanz (ult. Juni 1911 M. 127 185), u. grösseren Abschreib. u. Rücklagen beschloss die G.-V. v. 22./12. 1911 die Herabsetzung des A.-K. von M. 900 000 auf M. 300 000 in Aktien à M. 300 durch Zus. legung des A.-K. 3:1. Bei späteren Aktien-Emissionen sind die jeweiligen Aktionäre im Verhältnisse ihres Aktien- besitzes zur Übernahme der einen Hälfte d. die an der ersten Em. von M. 750 000 Beteiligten zur Übernahme der anderen Hälfte der neuen Aktien al pari berechtigt. Die G.-V. v. 16./12. 1919 beschloss, M. 150 000 Reingewinn von 1918/19 zur Erhöh. des A.-K. unter Aus- gabe von Gratisaktien zu verwenden; auch wurde der Umtausch von 4 Aktien über je M. 300 in 1 Aktie über M. 1200 beschlossen. HAhnleihe: M. 400 000 in 4½ 0% (bis 1./10. 1906 5 %) Oblig. lt. G.-V. v. 12./12. 1900; Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 % durch Auslos. im April auf 1./10. Sicherheit: Erststellige Hypothek auf den Grundbesitz. — M. 150 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 11./6. 1906, auf- genommen azur teilweisen Deckung der Bankschulden. In Umlauf von beiden Anleihen Ende Juni 1919: M. 36 000. Zahlst. wie bei Div. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event. weitere Rückl., 4 % Div., vom Rest 10 % Ea. an A.-R. (mind. aber eine feste Vergüt. von M. 5000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Grundstück 170 580, Gebäude 110 000, Öfen 1, Arb.-Wohnungen 1, elektr. Anlage u. Motoren 1, Heizungs-Anlage 1, Glasformen 1, Fuhr- park 1, Masch. u. Apparate 1, Mobil. u. Utensil. 2, Patent- u. Musterschutz 1, Avale 26 448, Wertp. 56 980, Kassa 12 073, Bank- u. Postscheckguth. 485 410, Wechsel 30 423, Waren 103 887, Material 120 553, Debit. 274 788. – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 30 000, Kredit. 352 937, Avale 26 448, nicht eingereichte Oblig. 36 000, rückst. Löhne 33 825, unerhob. Div. 2400, rückst. Obligat.-Zs. 562, Jahresprämie 10 000, Talonsteuer-Res. 4120, Div. 30 000, Tant. an A.-R. 53 286, Rückstell. für Frei-Aktien 150 000, Vortrag 361 575. Sa. M. 1 391 155. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 581 695, Verlust auf Wertp. 14 610, Abschreib. 99 998, Agio auf zurückgekaufte Oblig. 3920, Abschreib. auf Debit. 41 373, Gewinn 594 861. – Kredit: Vortrag 249 027, Waren 1 080 412, Miete 500, Zs. 6482, Eingänge auf apgeschrieb. Forder. 37. Sa. M. 1 336 459. Dividenden 1903/04–1918/19: 2, 3, 3, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 5, 0, 0, 0, 20, 10 %. Ausserdem für 1917/18 eine Vergütung von M. 60 verteilt. C.-V.: 3 7. n. F. Direktion: L. F. Bukowski. Prokuristen: J. Kessel, F. Kersten, C. Pass, H. Thieme. Aufsichtsrat: Präs. Justizrat Dr. C. Mayer; Stellv. Konsul Hch. von Stein, Justizrat Dr. Ferd. Esser, Bankier Franz Königs, Cöln; Rittergutsbes. Dr. Carl von 7 oest, Haus Eichholz. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges.; Cöln: A. Schaaffh. Bankver., J. H. Stein. Vereinigte Zwieseler und Pirnaer Farbenglaswerke A.-G. in München, Briennerstr. 9, mit Fabriken in Zwiesel (Bayern) u. Pirna (Sachsen), Zweigniederlassungen in Leipzig u. Cöln a. Rh. Gegründet: 21./6. 1898 als Zwieseler Farbenglashütten vorm. Gebr. Tasche. Firma wie oben geändert lt. G.-V. v. 2./9. 1899. Übernahmepreis M. 525 000. Gründer s. 9 ahrg. 1900/1901. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der im Besitze der Firma Zwieseler Farbenglashütten Gebr. Tasche mit der Hauptniederlass. in Cöln a. Rh. u. der Zweigniederlass. in Zwiesel befindlichen Glashüttenwerke in Zwiesel, insbesondere die Herstell, u. Liefer. u. der Ver. trieb von farbigem Tafelglas. 1899 Ankauf der Sächsischen Kathedral- u. Farbenglaswerke Müller, Krug & Co. in Pirna für M. 560 000. Der Kaufpreis wurde beglichen durch Hingabe von 300 Aktien der Ges. à M. 1000 zu pari (s. unten), Barzahl. von M. 180 000 u. Übernahme einer 4 % Hypoth. im Betrage von M. 80 000. Der Grundbes. der Ges. umfasst zurzeit 66, 630 ha, wovon 32,210 ha auf Pirna u. 34, 420 ha auf Zwiesel entfallen. Die Grundstücke sind bebaut mit 5 Hüttengebäuden u. dazu gehör. Fabrikations-, Masch.- u. sonst. Betriebs- u. Lagergebäuden, diversen Fabrikschornsteinen, zwei Bureaugebäuden, einer Zzweistöckigen Villa u. 8 mehrstöckigen Beamten- u. Arb.-Wohn- häusern sowie dem gleichfalls für Arb.-Wohnungszwecke der Ges. benutzten grösseren Gast- hof „zum Hirsch'“ in Pirna, dessen Wirtschaft unter Anschliess. der seither. Fabrikkantine günstig verpachtet wurde, ferner mit einem Kantinen-Gebäuge u. einer grossen Anzahl an- gebauter u. freistehender Gebäude für Nebenbetriebe. An Öfen sind 11 Schmelz-, Streck-