974 Bekleidungs-Industrie. Gesellschaft auch formell zum 31./12. 1919 in Liquidation treten zu lassen; die Versorgung der minderbemittelten Bevölkerung aus den Beständen der Retag ist der neugegründeten Textil-Notstandsversorgung G. m. b. H. übertragen. Bei der Auflösung der Ges. wird das nach Berichtigung der Schulden verbleibende Vermögen der Ges. unter die Aktionäre verteilt, jedoch nur soweit, dass kein Aktionär mehr als den von ihm auf seine Aktie bar eingezahlten Betrag nebst 5 % Zinsen vom Tage der Einzahlung bis zur Ausschüttung des Vermögens, jedoch abzüglich der etwa gezahlten Dividenden, erhält. Der etwa verbleibende Rest fällt der Reichskasse zu. Das Deutsche Reich gewährleistet, dass bei Beendigung der Liquidation der Gesellschaft nach Deckung sämtlicher Verbindlichkeiten eine die Einzahlung der Aktionäre deckende Liquidations- masse vorhanden sein wird und übernimmt die Ergänzung eines Fehlbetrages. Kapital: M. 16 000 000 in 3000 Nam.-Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000 u. 1300 Nam.-Aktien (Nr. 3001–4300) à M. 10000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 Nam.-Aktien, übernommen von den Gründern zu pari. ässli i i Reichsbekleidungsstelle wurden lt. G.-V. v. 22./6. 1916 das A.-K. um M. chö i. Die Aktien 1001–3000 u. 3001–4300 sind nur mit 25 % eingezahlt. er Aktien ist nur mit Genehmigung der Ges. zulässig. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18 Gewinn-Verteilung: Für die Aufstellung der Bilanz gelten die gesetzlichen Vorschriften. Der sich ergebende Reingewinn wird wie folgt verwendet: 5 % sind in den gesetzl. R.-F. einzustellen, bis dieser den zehnten Teil des A.-K. erreicht. Von dem verbleibenden Rest Wird eine Div. bis zu 5 % des eingezahlten Betrages für die Aktionäre ausgeschüttet. Der Überschuss ist einem Rückstellungskonto zuzuführen. Bilanzen: Nicht veröffentlicht. Vorstand: Gen.-Dir. Dr. Adolf Endemann, General Hugo Ziegler, Dr. Emil Hölscher. Fritz Abelsdorff, Hans Benet, Robert Jomek. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Reg.-Rat Dr. Temper; Stellv. Dr. Walther Rathenau, Berlin. J. Elsbach & Co. Akt.-Ges. in Herford. Gegründet: 26./1. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907 ; eingetr. am 13./2. 1907. Gründung siehe dieses Handbuch 1913/14. Zweck: Übernahme der bisher unter der Firma Herforder Hemdenfabrik J. Elsbach & Co. in Herford und Löhne betriebenen Wa 1 rundstücken für M. 1 677 272; die Fabrikation und der Verkauf von Wäscheartikeln und verwandten Artikeln aller Art, die Er- richtung von Filialen an anderen Orte ie di gung an gleichartigen Unternehmungen. Die Ges. befasst sich speziell mit der Herstell. von Damen.- u. Kinderwäsche, Herrenhemden, Oberhemden, Badewäsche, Battist- u. Stickerei-Kinderkleidern. Sie beschäftigt zurzeit in den rungsbaues. Ausser der Haupt- d unterhält die Firma noch weitere Fabriken u. Betriebswerkstätten in Löhne i. W., Bielefeld, Lage i. L., Oerlinghausen i. L., Enger i. W., Berlin, Neue Schönhauser- strasse 20 (daselbst auch die Berliner Verkaufsfiliale). Über das Geschäftsjahr 1918/19 be- richtet die Ges.: Der Umsatz gegen das Vorjahr hat sich infolge der anhaltenden Steigerung der Rohstoffe und damit im Zusammenhange unserer Verkaufspreise entsprechend erhöht. Wenn der Gewinn trotz des erheblich gestiegenen Umsatzes ein geringerer ist als im Vor- jahre, so findet dies seine Begründung durch das Anwachsen der allg. Unk., insbesondere der ständig gesteigerten Löhne, Gehälter usw., das bei den jeweils vorliegenden Auftrags- beständen in der Kalkulation nicht immer genügende Berücksichtigung finden konnte. Der höhere Wert des Warenlagers ist auf die bedeutend höheren Einkaufspreise zurückzuführen. Die seinerzeit geschaffene Kriegsreserve von M. 400 000 hat die Ges. zum teilweisen Aus- gleich der ihr beim Einkauf von Waren erwachsenen nicht unbeträchtlichen Valutaverluste verwandt und deshalb dem Warenkonto zugeführt. Daa die Ges. glaubt, den aus dem Vorjahre übernommenen Vortrag in seiner ganzen Höhe zurzeit nicht zu benötigen, so bringt sie in Vorschlag, aus demselben eine Sonder- vergütung von 5 % auszuschütten. Die Beschaffung von Rohmaterialien gestaltet sich immer schwieriger, da einerseits die Spi i durch die schlechte Kohlenver- sorgung in ihrer Produktion sehr behindert sind, und andererseits der ungünstige Stand unserer Währung die Gewebepreise ungemein verteuert. Im Zusammenhange damit und auch durch die fortlaufend steigenden Löhne, Gehälter und sonstigen Unkosten tritt natur- gemäss auch eine ständig weitere Verteuerung unserer Fertigfabrikate ein. Wie weit in Zukunft bei diesen teuren Verkaufspreisen der Markt für die Fabrikate aufnahmefähig ist. vermag die Ges. noch nicht zu sagen. 0 Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Erhöht zur Ver- stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 14./12. 1912 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.- Ber. ab 1./9. 1912, übernommen von der Braunschweiger Privatbank namens eines Konsort., angeboten den alten Aktionären M. 500 000 im Verhältnis 4: 1 vom 17./1.–4./2. 1913 zu 140 Agio mit M. 295 000 im R.-F. Die restl. M. 500 000 wurden im April 1913 zur Einführung des gesamten A.-K. an der Berliner Börse verwendet.