978 Bekleidungs-Industrie. Direktion: Andreas Ott, Ernst Burckhardt. Prokurist: C. Gentzsch. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. Albert Wassermann, Bamberg; Louis Sichel, Martin Bamm, München. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bamberg: Bankhaus A. E. Wassermann. M. & L. Hess, Schuhfabrik Akt.-Ges. in Erfurt. Gegründet: 10./2. 1913 mit Wirkung ab 1./10. 1912; eingetr. 1./3. 1913. Gründer: Ver- witwete Frau Therese Hess, Kaufleute Maier Hess, Georg Hess, Leo Hess, Alfred Hess u. Adolf Hess, Erfurt; Leo Hess, Leipzig. Die Gründer brachten auf das A.-K. ein das in Erfurt unter der Firma „M. & L. Hess Schuhfabriké“ betriebene Handelsgeschäft mit allen Aktiven u. Passiven nach Massgabe der Einbringungsbilanz vom 30./9. 1913. Der Preis aller Einlagen war auf M. 4 693 516.77 festgesetzt, also nach Abzug der übernomm. Passiva auf M. 4 285 000 u. wurde den 6 Gründern durch 4285 Aktien zum Nennwert gewährt. Zweck: Erwerb u. Weiterbetrieb der unter der Firma M. & L. Hess Schuhfabrik in Erfurt betriebenen Schuhfabrik, Herstell. u. Verwert. von Schuhwaren. Die Ges. besitzt die Grundstücke mit Schuhfabrik nebst Nebengebäuden, Hofraum u. Hausgarten, Moltkestr. 91, Wohnhaus mit Fabrikgebäude, nebst Hof u. Hausgarten, Moltkestr. 92, an der Schacht- meyer- u. Moltkestrasse, Wohnhäuser Schachtmeyerstrasse 13 u. 20. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000. Erhöht lt. G.-V. V. 14./8. 1917 um M. 1 500 000, begeben zu pari, davon eingez. 25 %. Das A.-K. soll weiter um M. 3 500 000 erhöht werden. Hypotheken: M. 302 000 (Stand ult. Sept. 1918). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Nichteingez. A.- K. 1 125 000, Kassa 59723 Wertpap. 3 686 500, Aussenstände 1 272 054, Bankguth. 667 482, Beteil. II u. III 92 830, Waren 1 135 827, Grundstück-, Gebäude- Heizungs- u. Gasleit.-Anlage 793 500, Masch., Transmiss., Fahrstuhl- u. Treibriemen 159 700, Kontoreinricht. u. Geräte 1, elektr. Anlage 1, Fabrik- einricht. 1, Leisten 1, Hohlleisten 1, Stanzmesser 1, Schnittmuster 1, Fuhrwerk 1. –— Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. I 600 000 do. II 400 000, Steuer-Rückst. 413 000, Hypoth. 302 000, Gläubiger 259 726, Rückstell. für Kriegsunterstütz. 50 000, do. Angestellten-Unterstütz. 63 860 (Rückl. 10 000), Div. 575 000, Tant. an A.-R. 26 200, Vortrag 149 088. Sa. M. 8 938 875. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 70 391, Handl.-Unk. 609 509, Fabrikat.- do. 177 859, Grundstücks- u. Gebäude- do. 3782, Steuern u. Abgaben 245 359, Abschreib. 105 815, Rücklage für Kriegssteuern 250 000, Reingewinn 860 288. – Kredit: Vortrag 142 222, Waren 2 180 785. Sa. M. 2 323 007. Dividenden 1912/13–1918/19: 12, 10, 12, 15 1?% Direktion: Georg Hess, Erfurt; Leo Hess, Leipzig. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Max Stürcke, Rechtsanw. Dr. Alex Heilbrun Erfurt; Rentier Ludwig Heilbronner, Augsburg. Prokuristen: Mor. Rothschild, Alfred Hess, Adolf Hess. Zahlstellen: Erfurt: Ges.-Kasse; Ad. Stürcke. Eduard Lingel, Schuhfabrik Akt.-Ges. in Erfurt. Gegründet: 4./8.1898 mit Wirkung ab 1./6. 1898; eingetr. 20./8. 1898. 0 Zweck: Fortbetrieb der seit 1872 bestehenden Schuhfabrik Eduard Lingel, übernommen bei der Gründung der Akt.-Ges. für M. 2 998 000; Herstellung u. Verwertung von Schuhwaren sowie einschlagender Artikel. Das Fabrikgrundstück in Erfurt, Landgrafenstr. 1, umfasst ein Areal von 19,238 qm; 1906/1907 wurde das Etablissement durch einen Neubau erheblich vergrössert. Die Arbeitsräume, welche sich in 9 Gebäuden befinden, nehmen jetzt einen Flächenraum von etwa 30 000 qm ein. Die Antriebsmasch. bestehen aus: 2 Dampfmasch. mit 160 PS., 1 Dieselmotor mit 160 PS., zus. 320 PS. Ausserdem benutzt die Ges. von den städt. Elektrizitätswerken 285 PS. elektr. Kraft. Zurzeit werden ca. 1850 Personen beschäftigt. Umsatz 1909/10–1911/12: ca. M. 8 300.000, 9 100 000, 10 000 000; später nicht veröffentlicht. An Stelle der geplanten 10 % Div. für 1913/14 kamen in Rücksicht auf den Ausbruch des Krieges nur 4 %, zur Verteilung und auf die aussenstehenden Forderungen desselben Zeit- raumes wurde aus dem Jahresgewinn der Betrag von M. 150 000 für Abschreib. vorgesehen. 1914/15–1917/18 auch Heereslieferungen. Ende 1917 Beteil. bei der böhmischen Schuhfabrik Glasner, Stein & Co. in Sczenitz, deren A.-K. von K 1 200 000 auf K 1 600 000 erhöht wurde. Auch ist die Lingel-A.-G. eine Beteiligung an der Ledro-Gesellschaft in Erfurt, eingegangen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000; erhöht lt. G.-V. v. 30./11. 1909 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von Bank f. Handel u. Ind. in Berlin zu pari zuzügl. sämtl. Emiss.-Kosten, angeboten den alten Aktionären zu 107 %. Nochmals erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 24./10. 1912 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen von der Bank für Handel u. Ind. zu 150 %, angeboten den alten Aktionären zu 155 %. Agio mit ca. M. 880 000 in R.-F. Die G.-V. v. 23./12. 1919 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 3 500 000, wovon M. 3 000 000 den alten Aktionären zu 120 % angeboten werden sollen.