Fabriken für Chemikalien etc. 985 v. 31./5 1913 auf diese Firma übergegangenen, im Geschäftsbetriebe der Ges. für Elektro- Osmose m. b. H. entstandenen Verßindlichkeiten im Betrage von M. 102 237, wogegen die durch den Vertrag v. 31./5. 1913 entstandenen Verbindlichkeiten der Firma Gebr. S. & M. Reitzes in Ansehung der den Verkäufern gewährten Kaufpreise von der A.-G. nicht über- nommen wurden. Der Betrieb des Unternehmens der Ges. für Elektro-Osmose m. DB. gilt vom 1./6. 1913 ab als für Rechnung der Akt.-Ges. geführt. Als Entgelt für diese Ein- bringung erhielt die Firma Gebr. S. & M. Reitzes 1. M. 500 000 in als voll gezahlt geltenden Aktien zum Nennbetrage von M. 500 000, 2. M. 1 050 000 in bar, 3. die im § 8 der Satzung HDPegzeichneten 1000 Genussscheine, 4. den im § 33 der Satzung unter Ziffer 2 bezeichneten Anteil am Reingewinn der Akt-Ges., nämlich 10 % nach Abzug von 5 % des auf die Aktien jeweils eingez. Kap., 5. im Falle der Auflös. der Ges. den im $§ 36 der Satzung bestimmten Anteil an dem nach Erstatt. der auf das A.-K. geleisteten Einzahl. verbleib. Überschuss, nämlich 10 % nach Tilg. der auf die Aktien eingez. oder eingebrachten Beträge. Zweck: Ausarbeit. u. Verwert. von chemischen, elektrochemischen u. elektrolytischen Verfahren, insbes. Vervollkommnung u. Verwert. der elektroosmotischen, elektrolytischen u. colloidchemischen Arbeiten der Ges. für Elektro-Osmose m. b. H. in Frankf. a. M., ferner Fabrikation der damit im Zus. hang stehenden Präparate, Masch., Apparate u. sonst. Gegen- stände sowie Erwerb u. Verwert. von Patenten u. Verfahren aller Art auf diesen oder ver- wandten Gebieten. Die Ges. errichtete in Chodau bei Karlsbad eine Kaolinschlemmerei, in der nach ihrem Verfahren gearbeitet werden soll. Die Anlagen in Karlsbad kamen Anfang 1917 in Betrieb, ebenso die Anlagen der zusammen mit einem befreundeten Konzern er- richteten Westerwälder Elektro-Osmose Tongewerkschaft. — Das erste Geschäftsjahr der Elektro-Osmose A.-G. 1913/14 brachte einen Verlust von M. 591 500, der sich 1914/15 auf M. 886 897 erhöhte, aber 1915/16 auf M. 883 417 u. 1916/17 auf M. 881 294 zurückging. Der Krieg hat 1914/15 die Entwicklung des Unternehmens stark gehemmt. Die Durchführung einer Anzahl für den Grossbetrieb reifer Verfahren musste zunächst zurückgestellt werden. Andererseits ist es der Ges. gelungen, einen erheblichen Fortschritt in den technisch-wissen- schaftl. Arbeiten herbeizuführen. Die Karlsbader Koalin-Elektro-Osmose A.-G., deren Aktien sich zum grössten Teil im Besitz der Ges. befinden, hat trotz aller Erschwerungen den Betrieb aufgenommen. Im Jahre 1915/16–1917/18 konnte die Ges. für Lizenzen und Analysen M. 473 698 bezw. 608 379 bezw. 1 643 405 lösen. Die österr.- ungar. Patente wurden an einer Gruppe österr.-ungar. Industrieller unter der Führung der Wiener Depositenbank verkauft. 1917/18 konnte das Verfahren für die Aufbereitung von Erzen und Graphit fertiggestellt werden: ferner ist es gelungen, die Elektro-Osmotische Ledergerbung soweit zu entwickeln, dass das Verfahren im Grossbetriebe eingeführt werden kann. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, begeben zu pari (s. oben). Neben den Aktien wurden nach Inhalt der Satzung noch 1000 Stück Genussscheine aus- gegeben u. der Firma Gebr. S. & M. Reitzes in Wien u. von dieser der Ges. zur Verwaltung von Elektro-Osmose-Aktien (Kolloid-Ges. m. b. H.), Berlin, überlassen; diese Scheine lauten auf den Inhaber; sie gewähren Anspruch auf 20 % des Gewinnes, der nach 5 % Gewinn für die Aktionäre, 10 % Gewinn für die Erben des Grafen Botho Schwerin u. dem satzungs- mässigen Gewinnanteil für Vorst. u. A.-R. verbleibt: im Falle der Auflös. der Ges. erhalten sie 20 % der Teilungsmasse nach Erstattung der Einzahlungen der Aktionäre in bar oder durch Sacheinlage u. nach 10 % Anteil der Firma Gebr. S. & M. Reitzes in Wien; sie sind unter sich gleichberechtigt. Die G.-V. v. 22./12. 1913 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 6 000 000 (also auf M. 9 000 000) in 6000 Aktien, begeben 1918 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1918 zu 100 %. Eingez. sind auf die neuen Aktien vorläufig nur 25 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Noch nicht fälliges A.-K. 4 500 000, Kassa 9728, Debit. 2 239 164, Beteilig. 419 529, Effekten 1 133 075, Inventar 120000, Patente u. Erwerbs- Kto 1 192 500, Versuchsanlagen 45 000, Materialien 18 716, Kaut. 2843, transitorisches Kto 55 431, Verlust 859 472. – Passiva: A.-K. 9 000 000, Kredit. 1 595 460. Sa. M. 10 595 460. Gewinn u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 881 294, Unk. 478 489, Versuchekosten 101 804, Zs. 45 730, Abschreib. 1 027 552. – Kredit: Effektenzs. 31 991, Lizenzen u. Analysen 1 643 405, Verlust 859 472. Sa. M. 2 534 870. Dividenden 1913/14–1918/19: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. (Verlust 1917/18 M. 859 472). Direktion: Dir. Curt Kramer, Aug. Heberle. Stellv. Prof. Dr. Wilh Ruppel. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Stellv. Rittergutsbes. Sigismund von Treskow, B.-Friedrichsfelde; Dir. Rich. Sadler, Wien; Dir. Herm. Frahm, Hamburg; Bankier Carl Hagen. Berlin; Baron Hans von Reitzes-Marienwerth, Wien; Graf Otto von Schwerin-Wildenhoff. Wildenhoff. Prokurist: Dr. Martin Moest. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Nationalbank f. Deutschl; Wien: Gebr. S. & M. Reitzes. Merkur Handels-Akt.-Ges. in Berlin, Mauerstr. 92. (Firma bis 2./10. 1917: Merkur Grundstücks-Akt.-Ges.) Gegründet: 29./9. 1913; eingetr. 11./11. 1913. Gründer s. Handb. 1916/17. Zweck: Urspr. Erwerb u. Verwertung eines Grundstückes; lt. G.-V. v. 2./10. 1917 Handel mit Chemikalien u. chemischen Produkten. Kapital: M. 5000 in 5 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari.