Dünger- und Leim-Fabriken. 1029 die Beteilig. an ähnlichen Unternehmungen. 1912/13 Bau der ersten Fabrik auf der Zeche de Wendef bei Hamm zur Verarbeitung der Koksofengase auf konzentrierte Salpetersäure. Gegenwärtig ist die Ges. noch mit Neubauten u. Versuchen beschäftigt. Im J. 1915/16 stieg der Bilanzverlust von M. 56 111 bis 1917/18 auf M. 926 824 u. 1918/19 auf M. 943 996. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Auf Grund der Verordnung, betr. die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehm. v. 26./11. 1914 ist die zwangsweise Verwalt. angeordnet worden, doch wurde die zwangs- weise Verwalt. im Sept. 1918 wieder aufgehoben. Das A.-K. befindet sich in der Hauptsache im Besitze der Firma de Wendelsche Berg- u. Hüttenwerke in Hapingen. Die a. o. G.-V. v. 15./8. 1918 beschloss die Auflös. der Stickstoffwerke A.-G.; die Liquidation ist beendet u. die Firma am 21./10. 1919 erloschen. Bei der Schlussabrechnung standen aur Verteilung zur Verfügung M. 37 500, hiervon erhielten zunächst Aktien Nr. 601–1000 7½ % vom Nenn- wert = M. 30 000, es blieben M. 7500 zur Verteilung an sämtliche Aktionäre = 1000 Aktien = ¼ % des Aktienkapitals. Nach dem 20./9. 1919 nicht abgehobene Liquidationserlöse wurden bei der Regierungshauptkasse zu Arnsberg hinterlegt. Liquid.-Bilanz am 31. März 1919: Aktiva: Immobil. 1, Masch., Kessel u. Apparate 41 397, Geräte 5696, Patente 2, Vorräte 1, Kassa 1250, Forder. 28 819, Verlust 943 996. –. Passiva: A . -K. 1 000 000, Gläubiger 21 164. Sa. M. 1 021 164. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 926 824, allg. Unk. 22 501. – Kredit: Zs. 750, Mehrerlös aus Vorräten 4579, Ausgleich 943 996. Sa. M. 949 326. Dividenden 1912/13–1917/18: 0, 0, 0, 0, 0, 0 % (1912–1917 Bau- u. Versuchsjahre). Liquidatoren: Prof. Dr.-Ing. Friedr. Häusser, Kaufm. Herm. Nahrgang. ― Bayerische Actien-Gesellschaft für chemische und Iandwirthschaftlich-chemische Fabrikate, Sitz in Heufeld, Oberbayern. Gegründet: 19./11. 1857. Sitz bis 15./7. 1912 in München. Zweck: Herstellung, Erwerb u. Verwert. von Erzeugnissen der chem. Industrie, sowie von Düngmitteln aller Art. Erwerb u. Veräusserung von Grundbesitz, Betrieb von Gewerben, soweit dies obigem Zwecke irgendwie dient, die Beteilig. bei anderen Unternehmungen, welche in den Rahmen dieses Zweckes fallen. Spezialität: Schwefelsäure, Kunstdünger, Salz- säure, Sulfat, Glaubersalz, schwefelsaure Tonerde, Ossein, Phosphor-Kalk etc. – Die Ges. besass ausser der Fabrik in Heufeld das Schwefelkiesbergwerk in Panzendorf u. Tessenberg. Für die Entwicklung bezw. weiterer Aufschliessung von Panzendorf-Tessenberg fand lt. G.-V. v. 18./10. 1909 die Erricht. einer eigenen (österreich.) Ges. m. b. H. mit K 500 000 derart statt, dass Heufeld seine Bergwerksbetriebe im Anschlag zu K 280 000 unter Aufrechnung von K 250 000 für seinen Stammanteil einlegte, die Gründungs- kosten trug u. für den Fall einer Liquidation der neuen Ges. insolange auf Teilnahme am Erlöse verzichtet, bis die auf K 250 000 bemess. Bareinlagen der übrigen Gesellschafter voll zum Zuge gekommen sind. Für die Übernahme der bar einzuzahlenden Gesellschaftsanteile war den Aktionären Heufelds das Vorrecht eingeräumt. Die Bergbau Panzendorf-Tessenberg G. m. b. H. hat den Ausbau ihrer Förderanlagen (Drahtseilbahn, Verladestation etc.) vorgenommen, nachdem durch Gesellschaftergarantie die hierzu erforderlichen Mittel in Höhe von M. 150 000 aufgebracht worden waren. Die Ges. Heufeld hat mit Zustimm. der von der G.-V. gewählten Delegierten den Garantien gegenüber Rückgarantie in Höhe von 50 % jenes Betrages übernommen. Der Bergbau befindet sich jetzt seit Anfang 1915 in geordnetem Abbau, der den Erwartungen entspricht. Für 1917/ verteilte Bergbau Panzenberg-Tessen- dorf G. m. b. H. 6 %, 1918: 0 % Div. Das Unternehmen in Heufeld hatte 1907/08 unter dem andauernden Versagen der Werk- anlagen u. den fortgesetzten Betriebsstörungen, die sich grösstenteils aus den alten Kraftanlagen ergaben, zu leiden. Zur Abhilfe dieser Misstände wurde eine elektr. Kraftanlage errichtet; Kosten ca. M. 350 000. Seit 1912 wird elektr. Strom auch an Dritte abgegeben. In den letzten Jahren wurden Div. nicht ausgeschüttet, sondern die Gewinne zur finanziellen Stärk. der Ges. vorgetragen. Erst aus dem Gewinn für 1915/16 u. 1916/17 kam rückständige Div. auf Prior.-Aktien zur Ausschüttung. Der Vertrag mit der Scheidemandel-Ges. und Dr. Otto Zimmermann (Osssin-Gemein- schaft) wurde durch Vergleich des schwebenden Rechtsstreites aufgehoben. Die Werkanlagen wurden, soweit sie nicht bereits Eigentum der Ges. waren, von ihr übernommen und sind zur Zeit verpachtet. Sie bilden die Grundlage für die später zu errichtende Gelatine-Fabrik. an Stelle der seit 1908 ausgefallenen Herstellung von Dampf- leim werden andere Präparate erzeugt. Die Ges. hat 1910 neue Fabrikat. aufgenommen, so die Herstellung von Eisenoxydrot u. von Zementschlackensteinen; erstere aus Kiesab- bränden, letztere aus den in der früheren Sodafabrik in Jahrzehnten angesammelten Kohlenséhlacken. Die Herstellung dieser Erzeugnisse ermöglicht jetzt eine bessere Aus- nutzung der Wasserkraft. 1910/11 konnte nach M. 61 289 Abschreib. ein Reingewinn von M. 30 339, 1911/12 M. 3259 erzielt werden. Reingewinn 1912/13 M. 121 332, hiervon mit