1060 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Marienstr. 19/22, alle Patente, Urheberrechte etc., sowie die Aussenstände mit Ausnahme der Kasse u. des Reichsbank-Giroguth. in Besitz der A.-G. über. Zweck: Erwerb u. Fortführung des seither von der Firma W. Hagelberg zu Berlin mit Zweigniederlass. in London u. New York betriebenen Fabrik- u. Handelsgeschäfts. (Luxuspapier- fabrik, insbes. chromolithographische Druckerei mit Nebenbetrieben u. Spitzenpapierfabrikation.) Die jährl. Anschaffungen für Originale, Lithographien, Platten, Steine etc. sind ganz be- deutend. Die Ges. besitzt das 3685,3 qm grosse Grundstück Marienstr. 19–922, Berlin, er- mietete Fabrikräume Schönhauser Allee 53/54. Zur Ausdehnung des Fabrikbetriebes wurde 1906 das benachbarte Grundstück Marienstr. 13 für M. 220 000 erworben, wovon M. 77 500 bar bezahlt, M. 142 500 blieben als Hypoth. stehen. Ca. 60 % des Absatzes fallen auf den Export. Seit Kriegsbeginn wird mit vermindertem Personal weiter gearbeitet. Für 1914/15 resultierte nach M. 289 052 Abschreib. ein Gesamtverlust von M. 484 720, hiervon M. 17 000 aus R.-F. gedeckt; mit Rücksicht auf die im feindl. Auslande befindl. Vermögensobjekte wurde eine neue Kriegs-Res. von M. 400 000 gebildet, von der 1915 M. 157 027 verbraucht, aber 1916 wieder auf M. 400 000 ergänzt wurde. Der Abschluss für 1915/16 ergab einen Fehlbetrag von M. 297 859, sodass die Unterbilanz auf M. 1 165 580 stieg, 1916/17 nach M. 168 652 Abschreib. weiter um M. 163 592 auf M. 1 329 173. 1917/18 um M. 157 814 vermindert, 1918/19 um M. 190 556. Die Filialen in London und New York sind auf 1 M. abgeschrieben worden. Kapital: M. 3 200 000 in 3200 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 600 000 zu 4 %, auf Marienstr. 19/22, kündbar seitens der Ges. jederzeit, seitens des Gläubigers nicht vor 1./4. 1906; ferner M. 140 000 zu 4 % auf Marienstr. 13. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % u. höchstens 10 % z. R.-F., vom verbleib. Überschusse vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., Rest nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält lt. G.-V. v. 28./10. 1919 ein Fixum. Bilanz am 31. März 1919: Aktiva: Grundstücke Marienstr. 19/22 737 060, Gebäude do. 326 000, Grundstücke Marienstr. 13 180 000, Masch. I 36 000, do. II 109 000, Utensil. 22 000, Originale u. Urheberrechte 22 000, Lithographien 36 000, Platten u. Schnitte 8000, Walzen 8000, Steine 66 000, Zinkdruckplatten 1, Patente u. Musterschutz 1, Fuhrwerk 1, Feuer- versicherung 18 000, Material. 424 033, Waren 513 274, Fil. London 1, do. New York 1, Beteilig. 50 000, Debit. 671 699, Bankguth. 426 193, Wechsel 42 643, Kassa 23 786, Verlust 1 171 358. – Passiva: A.-K. 3 200 000, Hypoth. 740 000, Kaut. 60 821, Kredit. 118 028, Bank-Kredit. 200 000, Delkr.-Kto 40 000, Arbeiterkassen 4000, do. Arb.-Stift. 104 000, Kriegs-R.-F. 233 648, Überschuss 190 556. Sa. M. 4 891 054. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 341.407, Zs. 46 599, Abschreib. 108 967, do. Eondon 40 219, New York 149 999, do. Beteilig. 100 000, Überschuss 190 556. Sa. M. 977 748. – Kredit: Bruttogewinn des Berliner Hauses M. 977 748. Kurs Ende 1904–1919: 146.75, 150.25, 141, 123.50, 116.75, 102.50, 88.75, 71, 40.75, 50, 42.50*, —, 20, 11, 30, 79 %. Zugel. M. 3 200 000, davon zur Zeichnung aufgelegt 23./3. 1904 M. 1 000 000 zu 145 %; erster Kurs 5./4. 1904: 147.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899/1900–1918/19: 8, 8, 7, 8, 9, 9, 9, 7½, 7½, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dr. phil. Louis Hagelberg, Kreuz. Prokuristen: Franz Kreuz, Heinr. Berthold, Fr. Hagelberg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Konsul Komm.-Rat Max Leon, Bank-Dir. Dr. jur. W. Gerschel, W. Hagelberg, Dr. Hans Neufeld, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Cöln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein. Industrieverwaltung A.-G. in Berlin W., Behrenstr. 7. Gegründet: 18./12. 1905 mit Wirkung ab 1./12. 1905; eingetr. 31./1. 1906. Übernahme- preis der unten genannten beiden Papierfabriken zus. M. 2 344 970. (Gründung siehe dieses Handb. 1913/14.) Der Sitz der Ges. wurde Anfang 1919 nach Berlin verlegt. Firma bis dahin Flender & Schlüter Papier- u. Pergamentpapier-Fabriken Akt.-Ges., mit Sitz in Düssel- dorf. Zweigniederlass. in Brachelen. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der unter der Firma Düsseldorfer Pergamentpapierfabrik Flender & Schlüter zu Düsseldorf, mit Zweigniederlass. zu Brachelen (Rheinl.), u. unter der Firma Papierfabrik Hardenburg, Schlüter & Sohn zu Hardenburg (Rheinpr.) betriebenen Papier- u. Pergamentpapierfabriken. Die Hardenburger Fabrik wurde vor einigen Jahren verkauft. Das Fabrikgrundstück in Düsseldorf kam 1914/15 zum Verkauf. Die Ges. besitzt 3z. Z. nur noch die Brachelner Fabrik, die 1916/17 für die Herstellung von Spinnpapier ein- gerichtet wurde. 1914/15 ergab einen Gewinn von M. 54 895, der vorgetragen u. 1915/16 bis auf M. 28 947 aufgezehrt wurde; 1916/17 weiterer Rückgang auf M. 25 000; 1917/18 M. 119 862 Verlust, doch konnte derselbe 1918/19 getilgt werden. Seit Anfang 1919 ist der Gegen- stand des Unternehmens nunmehr Erwerb u. Verwertung von Verfahren, Patenten u. sonstigen Schutzrechten, sowie die Errichtung u. Verwaltung der dazu dienenden Anlagen, insbesondere auf dem Gebiete der Herstellung von Ersatzerzeugnissen für ausländische Rohstoffe, sowie alle mit diesem Zwecke Zzusammenhängenden Geschäfte. Kapital: M. 1 100 000 in 1100 Aktien à M. 1000. BDie Aktien gingen 1919 an Natron- zellstoff- u. Papierfabriken A.-G. in Berlin über.