1062 Papier-, Pappen- und Cellulese-Fabriken. Liquidationsverfahren gegen die Londoner Ges. eingeleitet hatte. 1916/17 für Kriegsschäden M. 50 000 zurückgestellt. Die Unterbilanz ging auf M. 247 743 zurück und konnte 1917/18 getilgt werden. 1918/19 M. 87 898 Reingewinn erzielt. Kapital: M. 1 350 000 in 1350 Aktien à M. 1000; Urspr. M. 1 000 000; übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 4./4. 1911 um M. 350 000, div.-ber. ab 1./4. 1911, begeben zu pari –£ 5 % für Stempel u. Unk. Der Erlös aus dieser Emiss. diente zur Über- nahme des Grundstücks Reinickendorferstr. 96 u. zur Aufführung eines Erweiterungsbaues. Hypotheken: M. 615 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1919: Aktiva: Grundstücke 283 000, Gebäude 725 000, Masch. 57 000, Steine 39 000, Lithographie 1, Platten u. Stempel 1, elektr. Anlage 15 000, Einricht. u. Utensil. 1, Reproduktionsrechte u. Negative 1, Vorlagen u. Klischees 1, Originale 1, Fuhrpark 1, Patente 1, Kassa 1542, Wechsel 15 992, Debit. 833 883, Waren 509 188, Beteilig. 10 000. – Passiva: A.-K. 1 350 000, R.-F. 20 000 (Rückl. 10 000), Rückstell.-Kto 150 000, unerhob. Div. 60, Hypoth. 615 000, Kredit. 240 156, Übergangs-Kto 36 500, Div. 67 500, Tant. an A.-R. 1928, Vortrag 8470. Sa. M. 2 489 615. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 2748, Hypoth.-Zs. 28 875, Stezrern 18 901, Arbeiter- Wohlf. u. Angestellten-Versich. 19 358, Grundstücks-Unk. 7522, Handl.-Unk. 266 589, Abschreib. 203 949, Gewinn 87 898. – Kredit: Vortrag 8679, Waren 617 685, Grundstücks-Ertrag 9479. Sa. M. 635 844. Dividenden 1910/11–1918/19: 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 3 9%. Direktion: Dr. Gust. Schweitzer, Jul. Oppenheim. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Max Asch, Berlin; Stellv. Dir. Oscar Reuther, Südende-Berlin; Kaufm. Paul Salomon, Bankier Hans Arnhold, Rentier Herm. Lippmann, Berlin. Prokuristen: Em. Schwartz, Pet. Emich, Gero Rudolph, Gust. Scholze. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Abraham Schlesinger; Dresden u. Berlin: Gebr. Arnheld. Tapeten-Industrie-Akt.-Ges. (Tiag) in Berlin Sw. 61, Gitschinerstr. 106a. Die a. o. G.-V. v. 15./11. 1919 beschloss die Liquidation der Ges. Die Werke der Tiag werden von deren Vorbesitzern wieder übernommen. Gegründet: 28./3. 1908 mit Wirkung ab 1./10. 1907; eingetragen 11./5. 1908. Sitz der Gesellschaft bis 11./10. 1910 in Altona, seitdem in Berlin. Gründer siehe dieses Handbuch 1913/14. In die Gesellschaft wurden eingebracht: die Tapetenfabrik Hansa Iven & Co., G. m. b. H., in Altona-Ottensen gegen Gewährung von M. 1 593 000 Vorz.-Aktien, M. 3 494 000 St.-Aktien und 672 Genussscheine (wegen des Ausscheidens der Fabrik Hanse im Jahre 1910 siehe bei Kapital); die Vereinigten Fabriken Hinderer, Thomas & Co. in Crefeld-Bockum gegen M. 469 000 Vorz.-Aktien u. M. 1 004 000 St.-Aktien; die Tapetenfabrik Heeder & Co. in Crefeld (Inhaber David u. Karl Devries) gegen M. 303 000 Vorz.-Aktien, M. 648 000 St.-Aktien u. 86 Genussscheine; die Tapetenfabrik R. Langhammer Nachf. in Leipzig- Lindenau (Inhaber Emil Zilling) gegen M. 173 000 Vorz.-Aktien, M. 291 000 St.-Aktien u. 303 Genussscheine; die Tapetenfabrik August Schütz in Wurzen gegen M. 255 000 Vorz.-Aktien und M. 547 000 St.-Aktien:; ferner ein Grundstück des Wilhelm Iven in Fried- richsfeld (Baden) gegen M. 7000 Vorz.-Aktien u. M. 16 000 St.-Aktien. Neu angegliedert wurden im Juni 1908 folgende Fabriken, zu welchem Zweck das A.-K. um M. 7 000 000 er- höht wurde (s. unten): 1. Rheinische Tapeten- und Papierfabriken Engelhard & Schleu, Kommandit-Ges. in Beuel bei Bonn, 2. Flammersheim & Steinmann, Cöln-Zollstock, 3. Hann. Tapetenfabrik Gebr. Rasch & Co., Bramsche, 4 Linkrusta Walton & Co., Hannover-Kleefeld, 5. Papier- und Tapetenfabrik vorm. Scheerer & Dierstein, Bammenthal bei Heidelberg (1910 wieder eigene Akt.-Ges.), 6. Erismann & Co., Breisach i. B., 7. Ivena, Tapetenfabrik in Hamburg. Im August 1908 erworben: 8. Die Tapetenfabrik Georg Grossheim G. m. b. H. in Elberfeld. Im Jahre 1909 wurde die Chemnitzer Tapetenfabrik Max Langhammer in Chemnitz aufgenommen. Zweck: Betrieb von Tapetenfabriken und sonstigen industriellen Anlagen aller Art und die Beteilig. an solchen sowie Handelsgeschäfte aller Art. Die Ges. bezeichnete das Geschäfts- jahr 1908/09 als ein Jahr des Konkurrenzkampfes. Der Kampf entstand dadurch, dass zum ersten Male seit ca. 12 Jahren eine Verständigung zwischen den deutschen Tapeten- fabriken über Verkaufspreise u. Konditionen nicht zu erzielen war, u. die Fabriken sich gegenseitig durch niedrige Preise u. Bewilligung von Rabatten befehdeten. 1909 ist dann eine Einigung zwischen den meisten deutschen Tapetenfabriken zustande ge- kommen, indem von der Tiag mit dem Verein deutscher Tapetenfabrikanten ein Kartell zum Schutze der Verkaufspreise u. Konditionen geschlossen wurde. Das Geschäftsjahr 1908/09, das erste volle Betriebsjahr der Tiag schloss deshalb mit einem Verlust von M. 858 617, wovon M. 336 464 aus dem Gewinnvortrag des Vorjahres u. M. 29 348 aus den Res. gedeckt wurden. Hiernach verblieben ungedeckt M. 492 804, welcher Betrag vorgetragen wurde und sich 1909/10 um M. 314 006, also auf M. 806 810 Gesamtverlust erhöhte (s. unten). Kapital: M. 7 250 000 in 7250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 8 800 000 in 2800 Vorz.-Aktien u. 6000 St.-Aktien, beschloss die a. o. G.-V. v. 30./5. 1908 behufs Aufnahme weiterer Tapeten- fabriken (s. oben) die Erhöh. des A.-K. um M. 7 000 000 in 2200 Vorz.-Aktien u. 4800 St.-Aktien.