Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1069 Aufsichtsrat: Bank-Dir. Loeb, Pforzheim; Komm.-Rat Dr. Hans Clemm, Dir. Otto Clemm, Zellstoffabrik Waldhof bei Mannheim; Komm.-Rat Theod. Frank, Bankier Max Goldschmidt, Mannheim; Komm.-Rat Emil Kollmar, Pforzheim. Zahlstellen: Eigene Kasse; Pforzheim: Bankhaus Carl Schmitt & Cie., Süddeutsche Disconto-Ges. Verein für Zellstoff-Industrie, A.-G. in Dresden. Gegründet: 27./7. 1889; eingetr. 4./11: 1889. Börsenname: Zellstoff-Verein. Die Ges. übernahm die Zellstofffabrik-Anlagen der Firma F. Pfeiffer & Co. in Egelsdorf (Reg.-Bez. Liegnitz), die der Firma von der Becke-Klagges & Reuther in Wildshausen (Bez. Arnsberg), die der Firma Kerber & Wiedermann in Oberleschen. Gesamtpreis für alle Objekte M. 2 236 553. Wegen Wasserverunreinigung ist der Betrieb in Egelsdorf ab 1892 auf Veranlassung der Behörde eingestellt und das dortige Grundstück verkauft. Zweck: Herstellung von Zellstoff, Holzstoff oder sonst. Papierstoffen und Verarbeitung von diesen Stoffen oder von Holz oder von solchen, welche zur Papierstoff- u. Holzindustrie in Beziehung stehen. Der Ges. gehören die Zellstofffabriken Wildshausen- Oeventrop (Bez. Arnsberg, Westf.) und Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst seit 1899 auch ein Sägewerk u. seit 1906 eine Papierfabrik in Betrieb genommen wurde, sowie seit 1909 die Packpapier- fabrik Niederleschen. Der Grundbesitz der Ges. in Wildshausen beträgt 55 ha 66 a 47 qm, davon bebaut rund 5850 qm. Die Fabrikanlagen bestehen aus einer Cellulosefabrik mit allen maschinellen Einricht., Wasserkraftanlagen, Reparaturwerkstätten, einer Holzschleiferei, 1 Dir.-Wohnhaus, 1 Kontor- u. Wohngebäude u. 3 Wohnhäusern für Angestellte, 1 Normal- spurbahn von ca. 5 km Länge. Der Grundbesitz der Ges. in Ober- u. Nieder-Leschen beträgt 91 ha 40 a 41 qm, davon bebaut 1 ha 95 a 57 dm, mit 1 Cellulosefabrik mit allen maschin. Einricht., Wasserkraftanlagen, Reparaturwerkstatt, 1 Holzstoffabrik, 1 Sägewerk, 2 Papier- fabriken (1910/11 eine neue Papiermasch. in Betrieb genommen), 1 Direktorwohnh. Kontorgebäude, 20 Wohngebäuden, 1 Anschlussgleis. Beschäftigt werden in sämtl. Betrieben ca. 400 Arb. Aufwendungen für Neuanlagen 1909/10–1917/18 einschl. Papierfabrik Niederleschen M. 128 439, 607 463, 214 690, 45 796, 83 895, 33 363, 10 007, 65 396, 41 610; für Instandhalt. der Anlagen M. 162 416, 153 510, 157 675, 162 905, 163 510, 120 310, ?,? zu Lasten des Be- triebes. Die G.-V. v. 14./12. 1909 beschloss das Niederleschener Unternehmen anzukaufen. Der Gewinn für 1913/14 (M. 164 796) wurde mit Rücksicht auf den Krieg nicht verteilt sondern vorgetragen. 1914/15 starke Einschränk. der Fabrikat.; Reingewinn nur M. 86 067, dagegen konnte 1915/16 ein Reingewinn von M. 617 343 erzielt werden. 1916/17 Steiger. des Gewinnes auf M. 797 719; 1917/18 auf M. 921 876, 1918/19 Rückgang auf M. 699 592. Neuerdings wird auch Papiergarn hergestellt. Am 3./7. 1916 ist die Fabrik Oberleschen von einem grösseren Brand heimgesucht worden, der die Holzputzerei, die chemische Abteilung und die Kocherei teils vernichteten, teils auf das schwerste beschädigte. Der Brandschaden ist durch Versicherung gedeckt. Der Betrieb ist unversehrt geblieben. Die Papierfabrikation wurde aufrecht erhalten; durch den Brand hat diese keine nachhaltige Unterbrechung erfahren. Produktion von Zellstoff und Holzschliff 1907/08–1915/16: kg 11 978 649, 11 311 270, 13 825 094, 14 758 518, 14 897 307, 15 743 020, 15 057 837, 10 965 252, 12 153 103; fakturiert wurden in den gleichen Jahren: 12 030 704, 11 390 065, 12 377 756, 15 127 461, 14 918 168, 15 776 246, 15 006 385, 11 056 362, 12 062 380; Papierproduktion in Ober- u. Niederleschen: 4 370014, 4359 957, 5071 908, 6 397 305, 7 658 684, 7 069 485, 6 767 774, 4 773 795, 5 656 309 kg; fakturiert wurden 4 338 817, 4 232 159, 5 152 891, 5 870 608, 8 009 411, 7 068 530, 6 646 626, 5 016 258, 5 858 874 kg. Erlös aus Abfällen 1908/09–1915/16 455 248, 444 128, 501 030, 573 787, 475 088, 507 739, 269 748, 429 667 kg Abfälle. Zahlen für 1916/17–1918/19 nicht veröffentlicht. Kapital: M. 4 000 000 in 1315 mit dem Vermerk „Bezugsrecht ausgeübt 1902* bezw. „zus. gelegt lt. G.-V. v. 16./12.1901* abgest. Aktien à M. 1000 u. 2685 Aktien à M. 1000 von 1909, 1910, 1916 u. 1919. Urspr. M. 1 700 000. Rückkauf von M. 70 000 lt. G.-V. v. 6./12.1893 u. Zus. legung von 5:3 Aktien It. G.-V. v. 22./1. 1896. A.-K. betrug somit bis Ende 1898 M. 978 000. In der G.-V. v. 28./11. 1898 wurde Erhöh. des A.-K. um M. 489 000 (auf M. 1 467 000) beschlossen. Zur Durchführung des mit der A.-G. Papierfabrik Niederleschen geschlossenen Betriebsvertrages, Vornahme von Abschreib. u. zwecks Zuführung neuer Geldmittel beschloss die G.-V. v. 16./12. 1901 Her- absetzung des A.-K. um höchstens M. 978 000. Hieraus ergab sich eine Reduktion des A.-K. um M. 152 000 auf M. 1 315 000. Die G.-V. v. 14./12. 1909 beschloss den Ankauf der Papierfabrik Nieder-Leschen, Akt.-Ges. Im Zusammenhang damit Beschlussfassung, Er- höhung des A.-K. um M. 353 000. Behufs Aufstell. einer neuen grösseren Papiermasch. in Oberleschen u. der damit in Zus.hang stehenden Neuanlagen beschloss die G.-V. v. 6./10. 1910 die weitere Erhöhung des A.-K. um M. 332 000 (auf M. 2 000 000). Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 14./8. 1916 um M. 600 000 (auf M. 2 600 000), angeboten den Aktionären zu 1129 Weiter erhöht um M. 1 400 000, ab 1./7. 1919 div.-ber., von dem Kons. Gebr. Arnhold zu 11 4% mit der Verpflichtung übernommen, sie den Aktionären zu 120 % anzubieten. Hypoth.-Anleihe: M. 1 100 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 105 %. Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Firma Gebr. Arnhold oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1913 durch jährl. Auslos. spät. am 1./4.; auch Ankauf zulässig; seit 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: