1082 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Altkloster b. Buxtehude, letztere 1622 erbaut. 1899/1900 wurde zwecks Verminderung des Kohlenverbrauchs die Wasserkraft in Wertheim umgebaut, sowie eine vorteilhaftere Ver- teilung der Wasserkräfte in Altkloster ausgeführt; 1902/03 Verbesserung der techn. Anlagen. Die neuerdings für die Verbesserung der Fabriken notwendigen Neubauten in Altkloster u. Wertheim wurden 1906 in Angriff genommen u 1906/07 vollendet. Die Aufwend. hierfür betrugen 1906/07 ca. M. 385 000, 1907/08 M. 485 725; dann 1908/09–1917/18 weitere Zugänge für Masch. etc. M. 141 587, 159 701, 135 742, 134 220, 88 624, 154 665, 9217, 26 832, 168 584. Die Ges. Desass alle M. 600 000 Aktien der Papier- u. Papierstofffabrik Niederkaufungen mit der dazu gehörigen Cellulosefabrik in Fulda, die bis 1903 als eigene A.-G. weitergeführt wurde (A.-K. M. 600 000). Die G.-V. v. 6./3. 1903 beschloss das gesamte Ges.-Vermögen von Niederkaufungen gegen Ein- lieferung u. Vernichtung aller Aktien dieser Firma zu übernehmen. Zur Konsolidierung der geldlichen Verhältnisse der Ges. wurde gleichzeitig Ausgabe unten genannter Prior.-Anleihe von M. 1 800 000 beschlossen. 1916 wurde der Betrieb von Ersatzfutter auf Grund eines Abkommens mit dem Kriegs- ausschuss für Ersatzfutter in der Fabrik Altkloster aufgenommen, um auf diese Weise die dortige ausgedehnte Strohstoffabrik nutzbringend beschäftigen zu können, nachdem die Verwendung von Strohstoff für Papier untersagt war. – Am 17./5. 1917 wurde die Fabrik Altkloster von einem schweren Brandunglück betroffen. Der gesamte Betrieb in Altkloster wurde durch das Feuer stillgelegt. Der Brand äscherte den weitaus grössten Teil der Papierfabrik u. der Futterfabrik ein, während die Strohstoffabrik unversehrt blieb. Infolge des letzteren Um- standes war es durch entsprechende provisorische Einrichtungen möglich, nach kurzer Zeit wenigstens Strohstoff für Ersatzfutter wieder herzustellen. Die Versich.-Gesellschaften haben einen Betrag von M. 1 003 827 auf Grund des Sachverständigen-Verfahrens an- gewiesen. Der Wiederaufbau der Fabrik soll erst nach dem Kriege in Angriff genommen werden. Produktion 1908/09 –1918/19: 10513 233, 11 479 031, 12 081 211, 12 425 092, 12 553 865, 12 958 750, 8 025 849, 6 348 706, 7 705 100, 2 502 126, 1 620 860 kg mit M. 3 725 275, 4 037 196, 4 248 374, 4 327 126, 4 378 894, 4 453 948, 2 825 678, 4 569 848, 5 645 824, ?, ? Erlös. Cellulose- fabrikation Fulda: 1 935 797, 2 126 463, 2 208 843, 2 261 550, 2 272 429, 2 218 112, 2 059 017, 1 917 331, 1 529 718, 1 294 124, 651 015 kg bei M. 338 280, 350 378, 364 285, 373 731. 394 596, 399 100, 382 163, ?, ?, ?, ? Erlös. 1918/19 Erlös an Futter, Strohstoff, Kraftfutter etc. M. 3 869 657. Kapital: M. 1 950 000 in 4442 abgest. Aktien à M. 300, 410 Aktien, von denen 132 ab- gest., à M. 1500 u. 1 Aktie zu M. 2400, sämtlich gleichberechtigt. Urspr. Thlr. 700 000 in 1400 Aktien à Thlr. 500, wovon Thlr. 650 000 emittiert. Nach der Reorganisation der Ges. im Herbst 1882 (sie war in Konkurs geraten), wurde das A.-K. auf die M. 1 701 000 Prior.- Aktien Lit. A u. M. 780 000 Aktien Lit. B à M. 300 festgesetzt, erhöht lt. G.-V. v. 17./12. 1886 um 331 Aktien Lit. B à M. 1500 (M. 496 500), begeben zu 120 %. Das A.-K. betrug somit bis 1906 M. 2 977 500, u. zwar M. 1 701 000 in 5670 Prior.-Aktien Lit. A à M. 300, M. 780 000 in 2600 Aktien Lit. B à M. 300 und M. 496 500 in 331 Aktien Lit. B à M. 1500. Die Prior.-Aktien Lit. A erhielten 5 % Vorz.-Div., mehr aber überhaupt nicht. Gemäss den von der in der G.-V. v. 14./10. 1905 eingesetzten Prüfungskommission gemachten Sanierungsvorschlägen (s. oben) beschloss die G.-V. v. 5./3. 1906 das A.-K. um M. 1 446 900 auf M. 1 530 600 herabzu- setzen. Sodann wurde beschlossen, das A.-K. sofort wieder um M. 419 400 auf M. 1 950 000 durch Ausgabe von 278 neuen Aktien à M. 1500 und einer zu M. 2400 zu erhöhen. Die neuen Aktien wurden den Aktionären im Verhältnis von M. 1500 neuen Aktien zu M. 6000 alten zus. gelegten Aktien zu 105 % angeboten. Der Buchgewinn aus der Zus. legung der Aktien von M. 1 419 411 wurde verwandt: Kaufpreis einer zurückgekauften Aktie Lit. B 512, Reorgani- sationskosten bez. 13 799, do. zurückgest. 13 178, Abschreib. a. Grundstücke 11 314, Gebäude 152 049, Masch. 644 429, Fabrik- u. Kontor-Utensil. 47 501, Geschirr 20 513, Bahnlagen 112 111, Brunnen- u. Wasseranlagen etc. 15 314, Abschreib. a. Oblig.-Disagio-Kto 121 784, Verlust auf von Niederkaufungen übernommenen Prozess 36 859, z. Delkr.-Kto 87 216, z. R.-F. 170 318. Die Ges. beabsichtigt Anfang 1919 zwecks Neubau der abgebrannten Fabrik in Altkloster das Aktienkapital zu erhöhen u. eine neue Oblig.-Anleihe aufzunehmen. Prior.-Anleihe: M. 1 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 6./3. 1903 und staatl. Genehm. v. 1./7. 1903, rückzahlb. zu 103 %, 1500 Stücke (Nr. 1–1500) à M. 1000, 600 (Nr. 1501 a/b= 1800 a/b) àa M. 500 auf Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 bis längstens 1942 durch jährl. Ausl. im April auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherstellung ist der Nordd. Bank in Hamburg als Vertreterin der Gläubiger an den der Ges. gehörenden Fabrikgrundstücken zu Altkloster b. Buxtehude und Wertheim b. Hameln, ferner in Niederkaufungen b. Kassel und in Fulda eine Sicher.-Hyp. zur Höhe von M. 1 854 000, und zwar auf jedes der genannten Grundstücke in vollem Be- trage bestellt. Dieser Sicher.-Hypoth. gehen im Range voran die Amort.-Hypoth. zu gunsten der Braunschw.-Hannov. Hypoth.-Bank in Hannover auf die Fabrikgrundstücke Wertheim zur Höhe von M. 142 785, rückzahlb. bis 1922. Bis zur Rückzahlung dieser Amort.-Hypoth. ist ein entsprechender Betrag in Schuldverschreib. der Anleihe bei der Nordd. Bank als Treuhänderin hinterlegt, welche nach Massgabe der Rückzahl. der Ges. später auszuhändigen sind. Ausserdem haftet die Ges. für Sicherheit der Anleihe mit ihrem ganzen Vermögen. Zahlst. wie bei Div. u. Hamburg: Nordd. Bank; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (K.). Noch in Umlauf am 1./7. 1918 M. 1 205 000, davon M. 140 000 nicht begeben. Kurs in Hamburg Ende 1903– 1919: 100.25, 100, 100, 100, 91, 94, 92.80, 93.80, 95.50, 94.50, 80, –*, –, 80, –, 97*, 98.10 %. Zugelassen Okt. 1903.