Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Konrad Giesecke, Gust. Flinsch, Leipzig; Komm.-Rat Jul. Vogel, Gries b. Bozen; Bank-Dir. Dr. jur. Viktor von Klemperer, Dresden. Zahlstellen: Für Div. u. Anleihe: Penig: Gesellschaftskasse; Dresden, Berlin, Leipzig u. Chemnitz: Dresdner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abteil. Becker & Co. Ammendorfer Papierfabrik in Radewell b. Halle a. S. Gegründet: 29./9. 1897; eingetr. 4./11. 1897. Zweck: Erzeugung von Papier und der kaufmännische Handel damit. Besitztum: Die neu erbaute und im Herbst 1898 in Betrieb gesetzte Papierfabrik nebst Holzschleiferei zu Radewell. Das Terrain umfasst etwa 210 000 qm, wovon ungefähr 25 000 qm mit Fabrik- gebäuden und ca. 9500 qm mit Wohnhäusern für Beamte u. Arb. bebaut sind. Die Fabrik fertigt zurzeit mit 4 Papiermaschinen ca. 16 000 000 kg Papier pro Jahr, im Wert von ca. M. 18 000 000, hauptsächlich Zeitungsdruckpapier u. Papier für die Buntpapier-, Chromo- papier- u. Tapetenfabrikation u. erzeugt den für dieses Quantum nötigen Holzschliff im eigenen Etablissement. Es sind 18 Dampfkessel mit zus. 3245 qm Heizfläche, 8 Dampf- maschinen mit einer Gesamtdampfkraft von 6200 PS. u. 5 Dynamos in Betrieb. Die Zahl der Arbeiter beträgt z. Zt. 450. Die Ges. gehörte dem bis Ende 1921 geschlossenen Ver- bande Deutscher Druckpapierfabriken, G. m. b. H. in Berlin an. Für Neuanlagen zur Fabrikvergrösser. wurden bis Ende Juni 1911 M. 919 427 ausgegeben; 1911/12 Neubau eines abgebrannten Maschinenhauses mit M. 114 014 Kostenaufwand, 1912/13 Erricht. einer neuen Kraftanlage etc., wofür an Zugang M. 238 693 gebucht wurden; Zugänge 1913/14–1917/18: M. 43 117, 52 304, 27 303, –, 95 110, ausserdem erforderten Reparat. an Masch. u. Gebäuden 1913/14 bis 1917/18 M. 109 793, 88 702, 139 855, 117 976, 167 921. Papierproduktion 1908/09–1915/16: 3 711 528, 4 349 996, 4 758 193, 4 733 315, 4 764 011, 4 774 702, 2 920 637, 4 587 442. Kapital: M. 1 950 000 in 1950 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./6. 1905 um M. 350 000, begeben an eine Gruppe zu 200 o%, angeboten den Aktionären zu 205 %. Nochmals erhöht zur Betriebserweiterung lt. G.-V. v. 29./5. 1907 um M. 300 000 (auf M. 1 650 000) in 300 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 165 %, angeboten den Aktionären zu 180 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./5. 1919 um M. 300 000, ab 1./7. 1918 div.-ber. in 300 Gratis-Aktien (dem Disp.-F. entnommen), den Aktionären im Verhältnis 2: 11 angeboten. Die a. o. G.-V. v. 11./3. 1920 beschliesst Kap.-Erhöh. um M. 1 950 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1919. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., etwaige besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 12 % Tant. an A.-R. (unter Abrechnung einer festen Jahres- vergüt. von Zus. M. 6000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1919: Aktiva: Anlagewerte 1 614 249, Vorräte 1 102 493, Staatspap. 620 550, Kassa 2819, Bankguth. 1 212 474, Schuldner 692 662. — Passiva: A.-K. 1 950 000, Gläubiger 1 133 459, Rückstell. für Frachten, Provis., Löhne, Diskonte usw. 55 840, Talon- steuer-Res. 23 500, Unterst.-Renten-Kasse 106 557, R.-F. 620 000, Delkr.-Kto 50 000, Disp.-F. 55 000, unerh. Div. 2550, Teilschuldverschreib.-Tilg. 43 621, do. Zs.-Kto 1973, Kaution 66 000, Div. 780 000, Vortrag 422 547. Sa. M. 5 245 250. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Kto 7 903 350, Versich. 34 430, Teilschuld- verschreib.-Zs. 11 520, Abschreib. 250 660, Reingewinn 1 202 547. – Kredit: Vortrag 431 707, Zs. 147 367, Papier 8 823 444. Sa. M. 9 402 518. Kurs Ende 1907–1919: 224.50, 208, 236, 341.25, 401, 370.25, 351, 370*, –, 294, –, 350*, – %. Notiert in Halle a. S. – In Berlin eingef. am 26./8. 1907 zum ersten Kurse von 230 %. Kurs Ende 1907–1919: 223.25, 207.75, 243.25, 342, 406.50, 378, 351.75, 350*, –, 294, 476, 350, 535 % Dividenden 1898/99–1918/19: 0, 4, 10, 10, 10, 12, 15, 17, 17, 15, 12, 22, 28, 30,30, % 26, 36, 36, 40 %. Ausserdem f. 1917/18 u. 1918/19 eine Sonderausschütt. von M. 500 bezw. M 200 auf jede Aktie, erstere in Kriegsanleihe, letztere bar aus dem Gewinnvortrage. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: A. Holz, Paul Kahnt. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat Alfred Bergmann, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. Hch. Lehmann, Geh. Komm.-Rat Dr. Emil Steckner, Halle a. S.; Bankier Carl Joerger, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Halle a. S.: H. F. Lehmann, Reinhold Steckner; Berlin: Delbrück Schickler & Co. Robschützer Papierfabrik zu Robschütz, Post Garsebach i. S. (Amtsh. Meissen). Gegründet: 1./1. 1883. Der Ges. gehören die beiden Papierfabriken und Grundstücke in Robschütz. Zweck: Fabrikation von Weiss- u. Farbig-Druckpapier, satiniert u. unsatiniert etc. Die Ges. arbeitet mit drei Papiermaschinen u. fabriziert Druck. u. Prospektpapiere. Produktion 1912/13: 4 014 170 kg. Umsatz: M. 1 070 195; später nicht angegeben. Kapital: M. 700 000 in 1000 Aktien à M. 400 u. 300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000; herabgesetzt um M. 100 000 am 8./7. 1896. Erhöht It. G.-V. v. 20./11. 1919 um M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeben zu 100 %. Hypotheken: M. 150 000 (Stand Ende Juni 1919. 69* ―――――――――――――――――――――..