Brauereien. 1329 Die Firma Hirschbrauerei Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal hat 14 daselbst be- legene Grundstücke in Gesamtgrösse von 11 629 qm nebst aufstehenden Brauereigebäuden und Wohnhäusern im Gesamtwert von M. 780 000, ihre sämtlichen zum Brauereibetrieb dienenden Gegenstände, wie Maschinen, Lager- und Transportfässer, Pferde, Wagen etc. im Werte von M. 120 000, eine Besitzung zu Mersch bei Jülich nebst Bierniederlage und Bierverlagsgeschäft, deren Wert abzüglich einer 5 % Hypothek von M. 10 000 auf M. 50 000 festgestellt ist, ferner sämtliche am Tage des Besitzantrittes vorhandenen Rohstoffe und Vorräte sowie eine Reihe von Ausständen, wofür eine Wertsumme von M. 200 000 fest- gesetzt ist, in die A.-G. eingebracht. Ausserdem verpflichtete sich die Einbringerin, neu geplante, nach bereits entworfenen Plänen auszuführende Erweiterungsbauten zu der Brauerei in Köln-Bayenthal zu errichten (geschehen 1901/1902), wofür derselben M. 345 000 vergütet wurden. Der Wert des gesamten Einbringens betrug M. 1 495 000. In Anrechnung hierauf übernahm die A.-G. von den Verbindlichkeiten der Einbringerin einen Teil bis zur Höhe von M. 200 000, sodass ein Reinwert der Sacheinlage von M. 1 295 000 verblieb, wofür M. 1 295 000 in 1295 als vollbezahlt geltenden Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Die Brauerei ist auf eine jährl. Leistungsfähigkeit von 100 000 hl eingerichtet. Die Ges. übernahm mit Wirkung ab 1./10. 1918 das Malzkontingent der Rhein. Brauerei-Ges. in Cöln-Alteburg. Kapital: M. 1 250 000 in Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 300 000 in 1300 St.-Aktien. Die G.-V. v. 27./12. 1905 beschloss die Erhöh. des A.-K. um 700 Vorz.-Aktien zu M. 1000. Weitere M. 600 000 Vorz.-Aktien wurden geschaffen durch Umwandl. von St.-Aktien in Vorz.-Aktien. Letztere wurden von Debit. der Ges. verwandt, um in Höhe ihres Nominalwertes Kredit. der Ges. zu tilgen; die anderen neukreierten 700 Vorz.-Aktien wurden zu pari durch Zeichnung begeben, u. diente der Gegenwert zur Tilg. laufenden Verpflichtungen sowie des grössten Teiles der 5 % zweitstell. Oblig.-Anleihe. A.-K. somit von 1905–1911: M. 2 000 000 in 700 St.- u. 1300 Vorz.-Aktien à M. 1000. Sanierung 1911: Infolge weitgehendster Abschreib. (1 359 331 davon M. 970 513 auf Kap.- u. Warendebitoren) ergab sich für 1909/10 eine Unterbilanz von M. 1 190 914, die sich bis Mitte Mai 1911 auf M. 1 319 807 erhöhte. Zur Beseit. dieser Unterbilanz, Abschreib. etc. beschloss die a. o. G.-V. v. 17./5. 1911 die M. 1 300 000 Vorz.-Aktien der Ges. im Verhältnis von 20: 1, u. die M. 700 000 St.-Aktien im Verhältnis von 50: 1 zus. zulegen. Der Beschluss wurde dahin erweitert, dass diejenigen Aktien von der Zus. legung befreit sind, auf die eine ebenso starke Zuzahl. vorgenommen wird. Demzufolge waren also die Vorz.-Aktien, auf welche M. 950 pro Stück, u. die St.-Aktien, auf welche M. 980 pro Stück Zuzahl. erfolgen. von der Zus. legung ausgenommen. Diese Zuzahl. ist erfolgt, sodass das A.-K. jetzt M. 1 250 000 beträgt. Es resultierte für 1910/11 ein Verlustsaldo von M. 119 306, gedeckt aus dem Sanierungs-Kto. Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. von 1906, Stücke à M. 1000. Zs.: 2./1. u. 1./7. Noch in Umlauf 30./9. 1919 M. 912 000. Auslos. im Juli. Hypotheken: M. 183 000 auf Brauerei, M. 111 000 auf Liegenschaften. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1902: 1./2.–31./1.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 5 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 5 % auf St.-Aktien, Rest zu gleichen Teilen an Vorz.- u. St.-Aktien. Der A.-R. erhält keine Tant., sondern nur eine teste Jahresvergütung von M. 1000. Bilanz am 30. Sept. 1919: Aktiva: Brauerei-Immobil. 1 122 000, Liegenschaften 106 300, Masch.-Anlagen 200 000, Fässer u. Bottiche 82 100, Fuhrpark 98 300, Betriebs-Utensil. 6400, Flaschenbier-Abteil. 22 800, Mineralwasser-Abteil. 1701, Mobiliar- u. Wirtschafts-Einricht. 28 200, eigene Ausschänke, Hypoth. 882 755, Kontingentkto 525 000, Effekten u. Beteilig. 26 000, Vorräte 212 657, Kasse, Bankguth. u. Wechsel 74 811, Kapital- u. Warenkredit. 488 317. – Passiva: A.-K. 1 250 000, R.-F. 18 500, Res. für Überführung in Friedenswirtschaft 50 000, Brauerei-Hypoth. 183 000, Liegenschafts- do. 111 000, Obligat. 912 000, Delkr.-Kto 80 139, Darlehen, Kapitalkredit. 863 291, Waren, Zs. u. sonst. Kredit. 403 122, Gewinn 6289. Sa. M. 3 877 342. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 124 331, Steuern u. Versich. 25 101, Zs. 108 969, Abschreib. 115 272, Gewinn 6289. – Kredit: Vortrag 30 451, Betriebsüberschuss 349 513. Sa. M. 379 964. Dividenden: 1905/06–1911/12: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1905/06–1911/12: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. – Aktien 1912/13–1918/19: 0 %. Direktion: Gust. Sauer. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Heinr. von Stein, Eugen von Rautenstrauch, Rechtsanw. Dr. Bing, Cöln; David Cramer, Frankf. a. M.; Jakob Feibel, Komm.-Rat Frank, Mannheim. Hitdorfer Brauerei Friede, Akt.-Ges. in Cöln. Gegründet: 2./4. 1904 mit Wirkung ab 1./1. 1904; eingetragen 23./6. 1904. Eingebracht ist in die A.-G. die von der Firma „Hitdorfer Exportbierbrauerei M. Friede jr.“ in Cöln daselbst betriebene Bierbrauerei mit allem Zubehör, Vorräten etc. für M. 1 079 270, wogegen M. 696 000 in Aktien, M. 350 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. u. M. 4000 bar gewährt wurden. Ausserdem hat die Ges. M. 29 270 Schulden, sonst aber weiter keine Verbindlich- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. II. 84 *