―― Brauereien. 1339 Kulmbacher Export-Brauerei „Mönchshof“, Act.-Ges. in Kulmbach mit Zweigniederlassung in Dresden. Gegründet: 19./2. 1885. Erwerb der „Mönchshof-Brauerei“, früher Simon Hering gehörig, für M. 700 000. Sitz urspr. in Dresden, seit G.-V. v. 16./12. 1902 in Kulmbach. Die Ges. unter- hält Spezial-Ausschänke in Berlin, Dresden, Leipzig, Hamburg, Königsberg, Lauban, Görlitz, Magdeburg, Erfurt. Die Masch.-, Inventar-, Gefäss-, Mobil.-, Industriebahn-Sudwerkanlage u. Beleucht.-Anlage-Kti sind auf je M. 1 abgeschrieben. Gesamtabschreib. 1885–1919 M. 2 011 444. Jährl. Bierabsatz ca. 60 000–70 000 hl. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Ursprünglich M. 600 000, erhöht in 1887 um M. 300 000, 1889 um M. 300 000 (auf M. 1 200 000), begeben an Ed. Rocksch Nachf. in Dresden zu 133 %, angeboten den Aktionären zu 140 %. Hypotheken: M. 190 480. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Febr. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1919: Aktiva: Grundst. u. Gebäude (ab Hypoth. 190 480) 540 675, Masch. 1. Fässer 1, Einricht.-Gegenstände 1, Wertp. 1 372 078, Wechsel, Kasse, Bankguth. 596 344, Aussenstände 325 782, Vorräte 155 545. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. I 300 000, do. II 500 000, Unterstütz.-F. 100 000, Div.-R.-F. 300 000, Hinterleg. 22 918, rückst. Div. 1070, Gläubiger (einschl. Biersteuer u. Kriegsgewinnsteuer) 369 437, Div. 144 000, Tant. an A.-R. 14 900, do. an Vorst. u. Beamte 23 102, Vortrag 15 000. Sa. M. 2 990 428. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 142 395, Handl.-do. 73 234, Steuern, Unterstütz., Versich. 89 023, Ausbesser. 66 977, Abschreib. 40 000, Reingewinn 197 002. – Kredit: Bier u. Abfälle 503 083, Zs. u. Grundst-Erträgn. 105 548. Sa. M. 608 631. Kurs Ende 1901–1919: 200, 175.25, 173, 185, 190, 190, 180, 180, 181, 190.50, 192, 192.50, 193, 198*, –, 178, –, 220*, 202.50 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1901/02–1918/19: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 11, 11, 11, 11, 11, 12, 12, 12, 12 % G.. Direktion: Alb. Schulz. Prokurist: Max Liebschner. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Wilh. Meussdoerffer, Stellv. Komm.-Rat Hch. Meuss- doerffer, Kulmbach; G. Grundmann, Dresden; Komm.- Rat Joh. Ruckdeschel, Dr. Ed. Meussdoerffer, Wilh. Meussdoerffer jun., Kulmbach; Theodor Kispert, Hof. Zahlstellen: Kulmbach: Ges.-Kasse; Dresden: Dresdner Bank; Bayreuth: Bayerische Staatsbank; Leipzig: Leipz. Wechselstube Hoffmann & Co. Kulmbacher Rizzibräu Aktiengesellschaft in Kulmbach. Besitzerin des Alt-Pilsenetzer Bräuhaus in Pilsenetz bei Pilsen. Zweigniederlassung in Dresden. Gegründet: 29./9. 1886 u. d. Firma Kulmbacher Export-Brauerei A.-G. vorm. C. Rizzi, Firma wie gegenwärtig geänd. It. G.-V. v. 2./11. 1899; eingetr. 9./11. 1886. Die Ges. erwarb das Carl Rizzi zu Kulmbach gehörige Bierbrauereianwesen mit Zubeh. (M. 700 000), Aussenstände u. Vorräte (M. 125 000) zus. M. 825 000. Die Berichtigung des Kaufpreises erfolgte durch Bestell. einer Hypoth. von M. 400 000, Hingabe von 421 Stück Aktien der Ges. à M. 1000 u. M. 4000 bar. Anfang 1897 erwarb die Ges. das Alt-Pilsenetzer Bräuhaus (Wolf & Weber) in Pilsenetz bei Pilsen um den Kaufpreis von fl. 1 800 116.54 = M. 3 070 721.55. Hinsichtl. sämtl. Anlagen s. auch die Bilanz. Buchwert der im Besitz der Ges. befindl. 4 Dresdner Grundstücke, 1 in Klotzsche, 1 in Coswig und 1 in Freiberg i. S. am 31./7. 1919 M. 872 000. Bierabsatz mit Alt-Pilsenetz 1897/98–1913/14: 157 536, 158 969, 161 046, 145 789, 112 750, 110 380, 112 000, 114 000, 115 000, 127 907, 138 869, 146 292, 138 955, 15 5979, 170 841, 174 441, ca. 170 000, hl; Absatz in Kriegsj. 1914/15–1918/19 gefallen infolge Einschränkung der Biererzeugung. Kapital: M. 3 107 000 in 982 Aktien Lit. A u. 2125 Aktien Lit. B, sämtl. abgest. u. à M. 1000 mit Nummern aus der Zahlenfolge 1–3500. Die Aktien Lit. A berechtigen zu 5 % Vorz.-Div. Im Falle Auflösung der Ges. werden zuerst die Aktien Lit. A, dann die Lit. B befriedigt, verbleibende Liquidationsmasse fällt sämtl. Aktien gleichmässig zu. Die Rechte der Genuss- scheine werden hierdurch indes nicht berührt. Das urspr. A.-K. von M. 425 000 wurde er- höht lt. G. V. v. 1./10. 1888 auf M. 600 000, lt. G.-V. v. 2./12. 1889 auf M. 750 000, lt. G.-V. v. 2./11. 1891 auf M. 1 000 000 und lt. G.-V. v. 26./1. 1897 behufs Übernahme des Alt-Pilsenetzer Bräuhauses um M. 2 500 000 (auf M. 3 500 000) in 2500 Aktien, hiervon übernommen 500 Aktien von einem Konsortium zu 110 %, 1000 Aktien angeboten den Aktionären zu 130 %, restl. 1000 Aktien wurden anderweitig zu 145 % zur Subskription aufgelegt. Die Aktien Lit. A erhielten bis einschl. 1900/1901 9 % Vorz.-Div. Durch den Zus. bruch ihrer langjähr. Bankverbindung (Dresdner Creditanstalt) im Sommer 1901 war die Ges. empfindlich berührt worden; auch an einigen auswärt. Grundstücken u. bei einzelnen Aussenständen waren Verluste zu verzeichnen gewesen. Um der Ges. ihre frühere finanzielle Unabhängigkeit wiederzugeben, beschloss deshalb die G.-V. v. 9./11. 1901, das A.-K. zwecks Vornahme von Rückstell. u. Abschreib. durch Ankauf einer Aktie u. Zus. legung der