Brauereien. 1369 Zweck: Herstellung u. Verkauf von Bier sowie sämtl. Nebenprodukte. In Sablon b. Metz wurde 1905/06 eine neue Brauerei mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 80 000 hl erbaut; mit dieser Brauerei ist eine Eisfabrik verbunden; Leistungsfähigkeit täglich ca. 800 Ctr. Eis. Jährl. Bierabsatz ca. 60 000 hl. Kapital: M. 1 000 000 in 951 Vorz.-Aktien u. 49 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000. Die G.-V. v. 28./4. 1906 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 600 000 (auf M. 1 000 000) in 600 Aktien zu pari, diese Erhöhung wurde erst 1909 durchgeführt. 1907 geriet die Ges. in Schwierigkeiten, es wurde ihr von der Gläubigerversammlung v. 10./4. 1907 ein einjähr. Moratorium, das am 10./4. 1908 ablief, gewährt. Am 23./6. 1908 wurde dann über die Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Dasselbe wurde, nachdem der in dem Vergleichstermine vom 25./1. 1909 ange- nommene Zwangsvergleich durch rechtskräft. Beschluss vom selben Tage bestätigt ist, am 5./3. 1909 wieder aufgehoben; lt. G.-V. v. 8./5. 1909 ist dann die Fortsetzung der Ges. beschlossen worden. Zwecks Deckung der nach Aufhebung des Konkursverfahrens bestehenden Unterbilanz und Beschaffung von Mitteln zur Zahlung der Zwangsvergleichsdividende u. zur Vornahme von Abschreib. hat die a. o. G.-V. v. 30./7. 1909 beschlossen: Es werden bis zu 1000 Ge- winnanteilscheine über je M. 1000 ausgegeben. Diejenigen 951 Aktien, auf welche Gewinn- anteilscheine bezogen wurden, sind in Vorzugsaktien umgewandelt. Die Gewinn- anteilscheine erhalten (ohne Nachzahlungsfrist) vorweg 4 % aus dem Reingewinn, dann die Vorz.-Aktien, ebenfalls ohne Nachzahlungsfrist, bis zu 6 % Div., während die St.-Aktien erst nach völliger Tilg. der Gewinnanteilscheine div.-ber. sind. Zur Auslos. sind, wenn der Reingewinn es gestattet, jährlich M. 20 000 ohne Nachzahlungspflicht zu verwenden, sofern die G.-V. nicht eine stärkere Auslos. beschliesst. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. Bilanz am 30. Sept. 1916: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 780 947, Gleisanschluss 13 415, Dampf-, Kühl-, Eismasch.- u. elektr. Anlagen 438 875, Fastagen 192 182, Flaschenbier- utensil. 22 989, Bierwaggons 9107, Fuhrpark u. Automobil-Kto 131 946, Niederlagen- u. Wirt- schafts-Inventar 255 059, Brauereiutensil. 52 081, Debit. 354 318, Debit. auf Darlehen 394821, eig. Wirtschafts-F. 166 556, Aktivkaut. 3600, Kassa u. Postscheck-Kto 11 033, Warenvorräte 284 706, Verlust 6315. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 1 500 000, Kredit. 1 598 934, Passiv-Kaut. 14 863, R.-F. 4000, Arb.-Unterstütz.-F. 159, Sa. M. 4 117 957. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. u. Abschreib. M. 1 030 300. – Kredit: Einnahmen aus Bier, Eis u. Brauereiabfälle 1 017 782, Verlust 6315. Sa. M. 1 030 300. Dividenden: St.-Aktien 1903/04–1915/16: 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1909/10–1915/16: 0 %. Direktion: Abel Feltz, Metz-Sablon; Jac. Schmidt, Landstuhl. Aufsichtsrat: Vors. Rentner C. Heurich, Bank-Dir. J. E. Kollmann, Bezirksvertreter Alfons Hamma, Metz; Fabrik-Dir. Anton Derkum, Gaudach. Waitzingerbräu Akt.-Ges. in Miesbach. Gegründet: 25./11. bezw. 11./12. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 24./12. 1902. Firma bis 9./3. 1907 „Waitzingerbräu Miesbach'. Gründer s. Jahrg. 1903/1904. Ubernahme u. Betrieb der seither unter der Firma Carl Fohr'sche Brauereien Miesbach u. Wallenburg, u. vormals unter der Firma Brauerei Waitzinger & Co. in Miesbach betriebenen Brauereiunter- nehmen. Kaufpreis M. 1 700 000, wovon M. 600 000 für eine übernommene Hypoth.-Schuld in Abrechnung gebracht werden. Für den Rest von M. 1 100 000 erhält der Einleger Carl Fohr 796 Aktien zu je M. 1000 = M. 796 000, M. 4000 in bar u. M. 300 000 auf Namen laut. Schuld- verschreib. der A.-G. Bierabsatz 1904–1911: 52 639, 56 555, 58 560, 82 415, 82 282, 89 783, 90 800, 94 066 hl; später jährl. rd. 90 000 hl; Absatz 1915 u. 1916 gefallen. Besitz: Ausser der Brauerei auch eine Mälzerei, die Gasthöfe Waitzinger, Kobel, Münchener Kindl, Gasthof Berg- geist in Hausham u. der Haindlkeller, Bauplätze u. Wiesen in Miesbach u. Stauden. 1907 Erwerb der Brauereien Zederbräu und Schafbräu in Landsberg a. L., wofür 210 neue Aktien von 1907 zu 150 % in Zahlung gegeben wurden. 1908 Erwerb der Brauerei zum Kristeiner mit Wirtschaftsanwesen u. Grundbesitz in Landsberg a. L. Diese drei Brauereien, welche z. Z. einen Bierabsatz von ca. 27 000 hl aufweisen, sind zu einem Betriebe vereinigt worden. 1908 erwarb die Ges. die Brauerei Moosrain mit jährl. ca. 10 000 hl Bierabsatz u. vereinigte diesen Betrieb mit der Brauerei in Miesbach. 1909–1918 Zugang auf Wirtschaftsanwesen-Kto M. 280 675, 116 828, 16 961, 89 343, 87 838, 88 255, 40 532, 153 837, 128 343, –. 1917 Ankauf des Pfletschbräues in Landsberg a. L. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 16./5. 1903 um M. 100 000, übernommen von der Bank f. Brau-Ind. in Berlin, angeboten den Aktionären zu pari, und zwecks Einlösung der Teilschuldverschreib. und zur Stärkung der Betriebsmittel It. G.-V. v. 20./3. 1905 um M. 400 000, übernommen von der Bank für Brau- Ind. zu 112 %, angeboten den Aktionären zu 116 %. Die G.-V. v. 9./3. 1907 beschloss noch- malige Erhöh. um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien, wovon 210 Stück zu 150 % zum Erwerb von 2 Brauereien (s. oben) dienten, von restlichen 290 Stück, begeben zu 120 % wurden 250 Stück den alten Aktionären zu 120 % angeboten.