Brauereien. 1381 Jos. Sedlmayr, Brauerei z. Franziskanerkeller (Leistbräu) Akt.-Ges. München. Sitz in München 7. Gegründet: 20./1. 1909 mit Wirkung ab 1./9. 1908; eingetragen 6./2. 1909. Gründer, die alle Aktien übernommen haben, sind: Geh. Komm.-Rat Gabriel v. Sedlmayr, Komm.-Rat Jos. Haindl, Geh. Komm.-Rat Karl von Günther, Apothekerswitwe Josefa Erhard, Kathinka von Sedlmayr, Geh. Kommerzienratsgattin, alle in München. Geh. Komm.-Rat Gabriel v. Sedlmayr legte gegen Gewähr. von 3000 Aktien u. gegen eine mit dem Betrage von M. 200 000 sofort zahlbare, im übrigen gestundete Barvergütung von insgesamt M. 5 700 000 das bisher von ihm unter der obengenannten Firma betriebene Brauereigeschäft mit der Firma u. den im Gesellschafts- vertrage näher bezeichneten Aktiven u. Passiven zum Reinwertanschlage von M. 8 700 000 auf das Grundkapital ein. Die Gründer Jos. Haindl, Josefa Erhard u. Kathinka Sedlmayr legten gegen Gewährung von 500 bezw. 200 u. 100 Aktien die ihnen gegen die obige Firma zustehenden, zu den von der Akt.-Ges. übernommenen Passiven gehörigen Kontokorrent- forderungen zu M. 500 000 bezw. 200 000 u. 100 000 auf das A.-K. ein. Die von der Brauerei Setrennten Wirtschaftsanwesen behielt der Vorbesitzer der Brauerei, Geh. Komm.-Rat Gabriel v. Sedlmayr, doch übernahm die Akt.-Ges. die Bierlieferung für dieselben u. deren Verwalt. Zweck: Betrieb der Bierbrauerei, insbesondere der Fortbetrieb der bisher im Besitze des Geh. Komm.-Rat Gabriel v. Sedlmayr befindlichen Brauerei u. Firma „Jos. Sedlmayr, Brauerei zum Franziskanerkeller (Leistbräu) München'. Zugänge auf Anlage-Kti 1910/11 u. 1911/12 M. 118 112 bezw. 145 139; 1912/13–1918/19: ca. M. 84 000, 246 258, 92 027, 59 015, –, – –. Jährl. Bierabsatz ca. 320 000 hl; 1914/15–1918/19 Rückgang desselben. Seit 1910 Beteil' an der Immobilien-Ges. Leistbräu G. m. b. H. 1917 erwarb die Ges. behufs Zus. legung der Betriebe die Aktien der Schwabinger Brauerei A.-G. sowie die Brauerei zum Unterbräu G. m. b. H. in Dachau. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Hypotheken: I. M. 1 860 634 in Annuitäten, TI. M. 4 600 000, Kaubchillings-Rest von 1918–1946 sukzessive tilgbar. Geschäftsjahr: 1./9.- 8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Aug . 1919: Aktiva: Brauerei-Grundstück 2 000 000, Brauerei-Gebäude 2 021 522, Einricht. 535 534, Vorräte 443 266, auswärtige Wirtschafts-Einricht. 27 814, Bier- u. Treberguth. 566 861, Hypoth. u. sonst. Darlehen 4 568 560, Malzaufschlag. Rückvergüt. 2719, Bürgsch. 25 200, Beteil. 26 513, Kassa 74 090, Wechsel 14 504, Wertp. 2 432 662, Bank- zuth. . Passiva: A.-K. 4 000 000, Brauerei-Hypoth. 6 460 634, Kaut., Einlagen u. verschied. Gläubiger 1 816 350, Forder. in lauf. Rechn. 231 060, Bürgsch. 25 200, Pens.-F. 787 305, Rückl.-F. 330 800 (Rückl. 6693), Rückl. f. Stempelersatz u. Talonsteuer 121 500 (Rückl. 20 000), Delkr. 900 000, besond. Rückl. 200 000, Rückl. f. Kriegsschäden 400 000, Div. 200 000, Tant. an A.-R. 6037, Vortrag 183 483. Sa. M. 15 662 369. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Versich. 437 181, Malzaufschlag seit 7 19 u. Biersteuer 363 883, Brennstoffe 366 945, Personalunk. 1 586 291, Schäfflerei 89 739, Unter- halt der Brauerei 357 057, Futter 171 441, Handl.- u. Betriebsunk. 168 626, uneinbringl. Forder. 91 042, Kursverlust 366 477, Rohgewinn 304 963. – Kredit: Bier 4 105 739, Brauereiabfälle u. verschiedene Einnahmen 164 211, Zs. 33 699. Sa. * 4 303 650. Dividenden 1908/09–1918/19: 7, 8, 9, 9, 9, 6, 6, 6, 7, 7, 5 %. Direktion: Geh. Komm.-Rat Karl Broebst, Stellv. Staudacher. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Gabriel v. Sedlmayr, Stellv. Justizrat Phil. Grimm, Komm.-Rat Jos. Haindl, Geh. Komm.-Rat Karl von Günther, München; Aug. Weiknler, Kempten. Prokuristen: Jos. Rehm, Gottfried Mitke. 1 Unionsbrauerei Schülein & Co., Aktiengesellschaft in München, Aussere Wienerstr. = Gegründet: 4./5. 1903 mit Nachtrag v. 18./5. 1903 u. Wirkung ab 1./10. 1902; eingetr. 8./6. 1903. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die Aktiendeckung hat in der Art stattgefunden, dass J. Schülein Söhne i. L. Immobil. aim Werte von M. 2 930 000 in die A.-G. einlegten; auf diesen Immobil. ruht eine von der A.-G. übernommene Hypoth.-Schuld von M. 2 130 000; von dem Rest von M. 793 567 zedierte die Firma M. 567 an die Unionsbrauerei u. beglich mit M. 793 000 ihre Aktienschuld. Die Unionsbrauerei Schülein & Co. machte in die A.-G. Sacheinlagen im Werte von M. 5 572 160; a0 Abzug ihrer Aktienschuld von M. 3 710 000 stundete die Firma der neuen Ges. den verbleib. Betrag von M. 1 865 728 als Resthaufschflling gegen 3 % Zs. Ab 1./10. 1911 zu 6 verzinslich. Dieser Restkaufschilling ist auf 5 Jahre unkündbar u. nicht abtretbar dient als mater. Rückhalt für die von der Vorbesitzerin der neuen Ges. gegenüber 323 3 Jahre geleistete Garantie für etwaige Ausfälle bei den M. 3 530 000 betragenden Wirtshypoth. u. Darlehen. Die Ges. verzichtete 1906 auf ihre Ansprüche gegen eine einmalige Abfindung von M. 300 000, gekürzt an dem Restkaufschilling. Aus diesen zugeflossenen M. 300 000 wurde eine Hypothek.-Res. gegründet. Die übrigen Grün- der haben ihre Aktien bar u. voll einbezahlt. Die den Brauereizwecken dienenden Gebäude wurden grösstenteils erst in den letzten Jahren vor der Gründung errichtet;