1390 Brauereien. Bierbrauereigesellschaft vormals Gebrüder Lederer in Nürnberg. Gegründet: 4./12. 1890. Die Übernahme der vordem von der Firma Gebr. Lederer be- triebenen Brauerei erfolgte seiner Zeit für M. 3 838 884, wovon M. 1 588 884 an die A.-G. über- gegangene Passiven abgingen, sodass noch M. 2 250 000 verblieben. Das Brauereigrundstück der Ges. hat einen Flächeninhalt von 16 Tagwerk 86 Decimalen, wovon 7 Tagwerk un- belastet sind. Da nicht einmal die Hälfte des Grundstückes bebaut ist, so braucht selbst bei einer Betriebsvergrösserung um 60–70 000 hl jährlich etwa die Hälfte des Grund und Bodens nicht in Anspruch genommen zu werden; die Ges. besitzt somit an ihrem Grundbesitz eine bedeutende stille Reserve. Das Konto für Häuser u. Wirtschaftsanwesen verminderte sich 1916/17 durch Verkauf von 3 Anwesen um M. 273 266. Die Gebäude- u. Masch.-Kti erfuhren 1907/08–1918/19Zugänge von M. 60 000, 22 954, 18 978, 83 388, 17 005, 243 993, 11 346, 59 498, 22 387, 12 188, 78 180, –. Bierabsatz 1898/99–1903/04: 108 681, 104 000, 106 600, 100 700, 99 000, 102 500 hl Später jährl. 100 000–120 000 hl. Auch während der Kriegsjahre hat der Absatz keine wesentliche Verringerung erfahren, da durch Bierlieferungsverträge mit anderen Brauereien, u. a. mit der Bierbrauerei Gebr. Held in Nürnberg ein Ausgleich geschaffen wurde. Auf zweifelhafte Debit. wurden 1912/13 M. 149 881 abgeschrieben. 1918 Aufnahme der Stroh- kraftfutter-Herstellung. Kapital: M. 2 950 000 in 1000 Vorz.-Aktien u. 1950 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 250 000, erhöht zwecks Vermehrung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 12./4. 1900 um M. 1 000 000 (auf M. 3 250 000), ausgegeben zu 100 %. Zur Sanierung der finanziellen Verhältnisse der Ges., spez. behufs Abschreib. auf Immobil., Abstossung von Bankschulden etc. beschloss die G.-V. v. 10./12. 1913: 1) das A.-K. der Ges. (M. 3 250 000) in der Weise um M. 1 300 000 herabzusetzen, dass je 5 Aktien zu 3 Aktien zus. gelegt werden (Frist 9./3. 1914); 2) das A.-K. um höchstens M. 1 000 000 durch Ausgabe von 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000 wieder zu erhöhen. Diese Aktien geniessen ab 1./10. 1913 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch. Die Kap.-Erhöh. u. Kap.-Herabsetz. unterbleibt aber, insoweit Aktien der Ges. zur freien Verfüg. freiwillig überlassen u. von der Ges. gegen Zuzahl. von 100 % wieder ausgegeben werden. Die so ausgegebenen Aktien geniessen die gleichen Vorz.-Rechte wie die auf das erhöhte St.-Kapital gezeichneten Aktien. Nach Durchführung der Sanierung beträgt das A.-K. M. 2 950 000 in 1000 Vorz.-Aktien u. 1950 St.-Aktien. Der Buchgewinn von ca. M. 1 200 000 wurde mit dem Spez.-R.-F. u. Delkr.-F. zu a. o. Abschreib. in Höhe von M. 1 622 340 verwendet. Annuitäts-Hypotheken: M. 918 912 auf Brauerei- u. Mälzereianwesen, verzinsl. zu 4 %, 4½ %. –— M. 1 387 820 auf die oben erwähnten Wirtschaftsanwesen, verzinslich zu 4, 4½ u. 4½ %, rückzahlbar u. kündbar mit verschiedenen Fristen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 2 % Div. an St.-Aktien, Rest je zur Hälfte an Vorz.- u. St.-Aktien. Der A.-R. erhält ausser einem Jahresfixum von zus. M. 13 000 nach Überweis. von 4 % an St.-Aktien u. der ent- sprechenden Div. an Vorz.-Aktien vor Verteil. einer weiteren Div. eine Tant. von 10 %. Die G.-V. kann auch die Bildung von Sonderrücklagen beschliessen. Bilanz am 30. Sept. 1919: Aktiva: Brauereianwesen 2 270 000, Masch. 155 400, Lager- fässer u. Bottiche 45 591, Transportfässer 21 484, Mobil. u. Utensil. 16 332, Pferde u. sonst. Zugtiere 33 315, Eisenbahn-Bierwagen 8092, Auto, Wagen u. Geschirre 18 802, Wirtschafts- und Flaschenbier-Inventar 2332, Wirtschafts- u. sonst. Anwesen (ab Hypoth. 1 387 820), 493 033, Kautions- u. sonst. Effekten 133 441, Kassa 7964, Bankguth. 604 080, Hypoth. u. sonst. Darlehen 1 297 055, Bier u. sonst. Debit. 238 516 (Depots 99 229, Bürgschaften 112 280), Rück- stellungen 16 464, Vorräte 225 629. – Passiva: A.-K. 2 950 000, Hypoth. 918 912, Kaut. und Kapitalien der Kundschaft 349 381, Kredit. 328 169, Zs.-Rückl. 12 644, Hauptzollamt Nürnberg 52 869, R.-F. 345 000, Delkr.-Kto 100 000 (Rückl. 12 000), Gebühren-Res. 52 782 (Rückl. 10 000), Übergang in d. Friedenswirtsch. 80 000, Erlös für beschlagnahmte u. abgelieferte Metalle und Sonstiges 112 688, unerhob. Div. 10 720 (Depot 99 229, Bürgschaften 112 280), Rückstell., 95 577, Div. 138 500, Vortrag 40 285. Sa. M. 5 587 533. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unkost. 202 655, Reparat. 175 804, Malzaufschlag, Bier- u. sonst. Steuern 326 412, Abschreib. 156 216, Reingewinn 200.785. – Kredit: Vor- trag 45 320, Bier u. sonst. Einnahmen 976 507, Zs. 40 046. Sa. M. 1 061 874. Kurs der St.-Aktien Ende 1905–1913: 106.25, 106, 90.50, 85, 87.25, 90.50, 93.25, 85, 40.25 %. Eingeführt 13./9. 1900 durch die Bayer. Bank in München, jetzt Bank für Handel u. Ind., Darmstadt, zu 122.50 %. Nur die St.-Aktien notierten in München. Dividenden: St.-Aktien 1901/02–1918/19: 6½, 6½, 6½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½ 4½, 0, 0, 2, 2, 3, 3, 3 %. Vorz.-Aktien 1913/14–1918/19: 6, 6, 6, 8, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Albert von Mühldorfer. Prokuristen: Wilh. Fälker, Fr. Dettmann. Aufsichtsrat: (3–9) Bank-Dir. F. Pergher, Bank-Dir. St. Hirschmann, Dr. Georg Barth, Lauf, Privatier Hans Braun, Nürnberg; Komm.-Rat G. Voeller, Meiningen. Zahlstellen: Darmstadt, München, Bamberg, Fürth, Nürnberg: Bank f. Handel u. Ind. u. deren Filialen; Nürnberg: Bayer. Disconto- u. Wechselbank u. deren Filialen.