Brauereien. 1459 Zweibrücker Exportbrauerei A.-G. vorm. Jakob Nohl in Eweibrücken, Pfalz. Gegründet: 18./4. 1899 mit Wirkung ab 1./5. 1899; eingetr. 28./6. 1899. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bis 1906 Bierbrauereibetrieb. Stillegung der Brauerei lt. G.-V.-B. v. 7./2. 1907. Kapital: M. 4000 in 4 abgest. Aktien à M. 1000. Bis 1906: M. 800 000. Zur Beseitigung d. Unterbilanz (Ende Sept. 1905 M. 149 798, des weiteren Verlust pro 1906 M. 92 952), sowie behufs Abschreib. auf Anlagen M. 447 114, sowie auf Debit. M. 104 252, beschloss die G.-V. v. 17./9. 1906 Herabsetzung des A.-K. um M. 796 000, also auf M. 4000, durch Zus. leg. der Aktien 200: 1 (Frist 22./1. 19060). Das gesamte A.-K. befindet sich im Besitz der Brauerei Löwenburg in Zweibrücken. HKypotheken: M. 180 570. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis 31./12. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Rest 12 % Tant. an A.-R., bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Immobil. M. 404 411. – Passiva: A.-K. 4000, R.-F. 320, Hypoth. 180 570, Kredit. 219 470, Gewinn 49. Sa. M. 404 411. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 4087, Extraabschreib. 274, R.-F. 20, Vortrag 49. – Kredit: Vortrag 44, Mieten u. Pachten 4387. Sa. M. 4432. Dividenden: 1899: 6 % p. r. t. (5 Mon.).; 1899/1900–1917/18: 0 %. Direktion: Brauerei-Dir. Adolf Klein. Prokurist: Heinr. Freyler. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dr. Paul Homburger, Karlsruhe; Ludwig Diehl, Bankvorst. Carl Baum, Zweibrücken; H. Thiemer, Gonsenheim; Bank-Dir. F. Benjamin, Mannheim. Dampfbrauerei Zwenkau A.-G. in Zwenkau. Gegründet: 14./7. 1898 mit Wirk. ab 1./10. 1897; eingetr. 1./8. 1898. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die der A.-G. von Gustav Prössdorf in Leipzig-Plagwitz als Inhaber der Firma Dampfbrauerei Prössdorf & Koch in Zwenkau überlassenen Aktiven betrugen M. 2 540 935.77, die Passiven dagegen M. 1 258 935.77, und es bezifferte sich daher der Gesamtüberlassungspreis auf M. 1 282 000, wofür 1282 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Auch Mälzereibetrieb. Die Brauerei wurde 1898/99 bedeutend vergrössert u. zu einer Produktionsfähigkeit von 200 000 hl gebracht; in Leipzig-Plagwitz 1900/1901 eine Eismaschinenanlage errichtet. Durch Zus.bruch der Leipz. Bank war die Ges. 1901 genötigt, für den Kredit, welchen sie bei dieser Bank mit ca. M. 1 000 000 genossen, einen anderen in gleicher Höhe zu beschaffen, was aber trotz aller Bemühungen nicht gelang. Die Ges. war deshalb gezwungen, um ihrem Unternehmen M. 1 000 000 bares Geld zuzuführen, eine Sanierung (s. unter Kapital) vorzunehmen, obwohl eine Unterbilanz nicht zu decken war. 1907/08: Zugänge auf Grundstücks- u. Gebäude-Kti etc. M. 196 000; 1908/09: M. 18 380. Das Wirtschaftshäuser-Kto erhöhte sich 1908/09 durch Ankauf eines Anwesens um M. 57 631, verminderte sich aber durch Verkauf von 3 Häusern um M. 292 550. 1909/10 Ankauf des alten Gasthofs in Mockau für ca. M. 258 000. 1910/11 Ausbau der Mälzerei. Per 1./4. 1912 Übernahme der Kundschaft der Brauerei von Petrykowsky in Oelzschau. 1913/14 bis 1916/17 konnten nur die Abschreib. verdient werden. Die a. o. G.-V. v. 16./3. 1918 beschloss, die Brauereigründstücke der Ges. in Zwenkau u. die Niederlagsgrundstücke in Meuselwitz u. Mölbis einschl. Inventars u. Vorräte an die Brauerei C. W. Naumann, Akt.-Ges. in Leipzig-Plagwitz zu verkaufen, ausgenommen waren die Hausgrundstücke u. das vorhandene Bier. Die übrigen Aktiven, namentlich die Aussen- stände, gingen nicht auf die Käuferin über. Die Brauerei C. W. Naumann leistete als Gegenwert M. 2 000 000, u. zwar dadurch, dass sie die Verkäuferin von sämtlichen Kreditoren einschl. der restl. Anleiheschuld von M. 867 540 befreite bis auf die Häuserhypotheken. Die der Dampfbrauerei Zwenkau verbliebenen Aktiven (siehe Bilanz per 30./9. 1918) sollen verwertet u. zur Deckung der noch vorhandenen Passiven u. Unkosten verwendet werden. C. W. Naumann erklärte sich bereit, die Aktien der Stammaktionäre zu 25 %, die der Vorzugsaktionäre zu 50 % bis zum 20. Sept. 1918 zu übernehmen. Nach Ausscheidung der von der Brauerei C. W. Naumann übernommenen Bilanzposten ergab sich nach dem Status vom 30./9. 1918 eine Unterbilanz von M. 240 056, nachdem bereits M. 126 000 Verlust aus dem aufgelösten R.-F. gedeckt worden waren. 1918/19 stieg die Unterbilanz auf M. 350 333. Kapital: M. 1 260 000, und zwar in 1000 abgestempelten St.-A. à M. 1000 und in 260 Vorz.-A. à M. 1000, letztere ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div. u. Vorrecht bei Auflös. der Ges., indem der nach Deckung der Schulden verbleib. Vermögensbestand zunächst zur Deckung des Nominalkapitals der Vorz.-A. zu verwender ist. Der hiernach vorhandene Überschuss fällt den St.-Aktionären bis zum Nennbetrage ihrer Aktien zu, der Rest wird gleich- mässig unter sämtliche Aktionäre verteilt. Urspr. M. 2 000 000 in 2000 St.-A. Die G.-V. v. 30./7. 1901 beschloss zwecks Sanierung der infolge des Zusammenbruchs der Leipziger Bank notleidend gewordenen Ges. (s. oben) Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf 92*