Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennerelen. Writ- u. Prepchefen-Fabrizen, Brennereien. C. A. F. Kahlbaum Aktiengesellschaft in Berlin C 25, Kaiser-Wilhelm- Strasse 22. (Firma vom 4./12. 1911 bis 17./12. 1919: Spritbank-Aktien gesells chaft). Gegründet: 11./3. 1872 als Ostdeutsche Produktenbank, dann Firma von 1874–1910 Posener Sprit-Akt.-Ges. mit Sitz in Posen, dann vom 8./1. 1910 bis 4./12. 1911: Bank für Sprit- u. Produktenhandel A.-G.) Zweck: Spiritusreinigung, sowie Herstellung oder Verarbeitung chemischer Erzeugnisse; Betrieb aller mit der Spiritusreinigung oder der Herstellung u. Verarbeitung chemischer Erzeugnisse unmittelbar oder mittelbar zus. hängenden Gewerbe u. Geschäfte und Beteiligung an gleichen oder verwandten Unternehmungen; Handel mit landwirtschaftl. Erzeugnissen u. Bedarfsartikeln aller Art. Die Ges. besitzt in Posen die Fabrik Kl. Gerberstr. 2 (Grundstück 23 199 am). Am 25./3. 1896 übernahm die Ges. die Spiritus-Raffinerie von Max Bourzutschky & Co. in Magdeburg nebst Grundstück Kl. Stadtmarsch 9a (6448 qm) für M. 622 400 und am 7./4. 1896 eröffnete die Ges. in Berlin ein Zentral-Bureau; gleichzeitig wurde die Direktion nach Berlin verlegt und in Magdeburg eine Filiale errichtet, die aber 1910 aufgelassen wurde. Die a. o. G.-V. v. 8./1. 1910 genehmigte den Erwerb des Ges.-Vermögens der Bank für Sprit- u. Produkten- Handel in Berlin mit Fabrik in Lichtenberg, Herzbergstr. 43/45 (12 728 qm), von deren M. 3 375 000 betragenden A.-K. die Posener Ges. seit 1905 bereits M. 1 687 000 besass. Der Verkaufspreis wurde in der Weise vereinbart, dass auf die Aktien, welche nicht bereits im Besitz der Käuferin sich befanden, 137.50 % uebst 5 % Stück-Zs. auf M. 600 seit 1./10. 1909 zahlte. Die Posener Sprit-A.-G. änderte ihre Firma in Bank für Sprit- u. Produkten- handel A.-G. (jetzt ab 4./12. 1911 Firma: Spritbank A.-G.) mit Sitz in Berlin. Von der Bank für Sprit- u. Producten-Handel in Liquid. wurde im Febr. 1910 auch das Grundstück Char- lottenburg, Kantstr. 81 (jährl. Mietseinnahme ca. M. 16 000) erworben. 1910/11 Ankauf eines der Fabrik in Lichtenberg benachbarten Grundstückes von 6988 qm für M. 135 746. Auf den Fabrikgrundstücken in Posen, Magdeburg und Lichtenberg wird je eine Sprit- tabrik mit allen dazu gehörigen baulichen und maschinellen Anlagen und eigenen Anschluss.- gleisen betrieben. In diesen 3 Fabriken werden 8 Dampfkessel mit zus. 735 qm Heizfläche und 8 Rektifizierapparate von zus. 6500 Litern stündlicher Leistung betrieben; die Fabriken besitzen eiserne Reservoire zur Lagerung von Sprit und Spiritus mit einem Gesamtraum- inhalt von ca. 18 Millionen Litern. In Lichtenberg und Posen bestehen zudem noch be- sondere Filtrationsanlagen. Die Magdeburger Fabrik war während des Jahres 1917/18 an die Protolgesellschaft m. b. H. verpachtet, die dort sämtliche Kosten des Betriebes trug. Die Ges. ist der Spiritus-Zentrale G. m. b. H. angeschlossen u. zwar für sämtliche drei Fabriken mit einem Gesamtkontingent von 22 345 360 Litern r. A., davon in Posen 6 843 655 1 r. A., in Magdeburg 5 593 747 1 r. A., in Lichtenberg 9 907 958 l r. Aa. Es wurden an gereinigtem Branntwein (Sprit) hergestellt: in der in der in der im Geschäftsjahr Posener Fabrik Magdeburger Fabrik Lichtenberger Fabrik Liter r. A. Liter r. A. Liter r. A. 1906/7 8 251 300 6 828 698 8 665 925 1907/8 7 192 512 5 222 966 8 285 421 1908/9 7 653 317 5369 594 9 020 322 1909/10 6044 982 4 373 866 8 457 451.7 1910/11 9 274 222.4 2 785 695.3 9 161 177.3 Angaben für 1911/12–1917/18 wurden nicht veröffentlicht. Im Nov. 1912 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma R. Eisenmann, Spritfabrik u. Fabrik chem. Produkte zu Berlin, für ein Konsort. die Firma C. A. F. Kahlbaum in Berlin-Adlershof käuflich übernommen. Der Kaufpreis betrug ca. M. 9 000 000. Die Firma Kahlbaum besteht in Berlin seit fast einem Jahrhundert u. geniesst einen Weltruf für ihre Erzeugnisse (Sprite höchster Qualität u. chem. Präparate, insbesondere für Zwecke der Laboratorien u. wissenschaftl. Institute). Das Geschäft wurde zunächst unter der Firma- C. A. F. Kahlbaum G. m. b. H. in der bisherigen Weise, völlig getrennt von den eig. Betrieben der Käufer, weiter geführt. Nur der für die Fabrikbetriebe nickt bestimmte umfangreiche Grund- besitz der Firma Kahlbaumfsoll zu geeigneter Zeit verwertet werden. (1914/15 ein kleiner Teil abgestossen). Von dem St.-Kap. der Kahlbaum-Ges. (M. 4 000 000) besass die Spritbank jetzt 75 %, worauf bisher der Nennwert eingezahlt wurde. Der endgültige Erwerbspreis wird erst später auf Grund der bis 1920 sich ergebenden Erträgnisse festgestellt werden. Im J. 1915/16 hat die Spritfabrik die Stammeinlage der Firma R. Eisenmann bei der C. A. F. Kahlbaum G. m. b. H. in Höhe von 25 % des St.-Kap. erworben. Hierauf ist zu- nächst der Nennwert der Anteile bezahlt. Der endgültige Erwerbspreis wird erst später auf Grund der bis 1920 sich ergebenden Erträgnisse der Firma festgesetzt werden. Die